Sel­ber Wöl­fe unter­lie­gen – Nord­mei­ster mit dem glück­li­che­ren Ende für sich

Symbolbild Eishockey

Han­no­ver Scor­pi­ons vs. Sel­ber Wöl­fe 4:3 n.V. (3:1; 0:1; 0:1; 1:0)

Die Han­no­ver Scor­pi­ons sind schlag­bar – das ist die wich­tig­ste Erkennt­nis nach dem ersten Spiel der bun­des­wei­ten Ober­li­ga­fi­nal­se­rie für unse­re Wöl­fe. Die Han­no­ver Scor­pi­ons setz­ten sich zum Auf­takt der Best Off-Five-Serie am Ende glück­lich mit 4:3 nach Ver­län­ge­rung durch. Trotz frü­her Wöl­fe-Füh­rung ver­schlie­fen wir das Auf­takt­drit­tel, lie­ßen Geg­ner zu viel Raum und rann­ten einem 1:3 Rück­stand hin­ter­her. Die Man­nen von Wöl­fe-Coach Hohen­ber­ger gaben sich aber nicht geschla­gen, kämpf­ten sich vor­bild­lich zurück und in die Over­ti­me – wur­den aber nicht belohnt. „Ab dem zwei­ten Drit­tel waren wir die bes­se­re Mann­schaft, das müs­sen wir mit­neh­men, wir kön­nen sie schla­gen, waren auf Augen­hö­he bzw. sogar einen Tick bes­ser, am Sonn­tag glei­chen wir die Serie aus“, so Co-Trai­ner Marc Thumm kurz nach der Par­tie bei Radio Euroherz.

Wöl­fe mit Traum­start – Scor­pi­ons schla­gen eis­kalt zurück

Traum­start nach Maß für den Süd­mei­ster – schnel­ler Füh­rungs­tref­fer unse­rer Wöl­fe nach knapp zwei Minu­ten. Snet­sin­ger der Tor­schüt­ze mit einem prä­zi­sen Schuss ins rech­te obe­re Tor­eck – Scor­pi­ons Goa­lie Jae­ger ohne Chan­ce. Der Nord­mei­ster brauch­te Zeit, um etwas in die Gän­ge zu kom­men, die gefürch­te­ten Sturm­be­mü­hun­gen der Haus­her­ren blie­ben aus, die Fern­schüs­se von Kolu­paylo und Kabitz­ky siche­re Beu­te für Wei­de­kamp. Deeg im Nah­schuss und spä­ter Boi­ar­chi­nov mit guten Aktio­nen, aber es blieb bei der knap­pen Wöl­fe-Füh­rung, ehe Wile­ni­us aus hei­te­rem Him­mel zum Aus­gleich ein­netz­te. Platz auf dem Eis und Chan­ce zur Füh­rung dann für unse­re Jungs in einer fünf­mi­nü­ti­gen Über­zahl. Vor­aus­ge­gan­gen ein über­har­ter Ban­den­check von Airich gegen Böh­rin­ger – letz­te­rer muss­te ver­let­zungs­be­dingt in die Kabi­ne, der Übel­tä­ter zum Duschen. Lei­der konn­ten wir kein Kapi­tal aus dem Power­play zie­hen, das Wöl­fe-Über­zahl zu sta­tisch, zu wenig Bewe­gung und kei­ne zwin­gen­den Abschlüs­se. Und es kam noch schlim­mer. Der Ex-Sel­ber Kabitz­ky nutz­te einen Schei­ben­ver­lust und erziel­te per Short­hand­er die Füh­rung, wel­che wenig spä­ter Pelei­kis mit einem trocke­nen Schuss von der blau­en Linie auf 3:1 erhöhte.

Miglio bringt sein Team wie­der ins Spiel

Die Kabi­nen­an­spra­che von Wöl­fe-Coach Hohen­ber­ger muss laut und deut­lich aus­ge­fal­len sein, denn ein ganz ande­res Wöl­fe-Team kam zurück aufs Eis. Unse­re Man­nen wirk­ten ent­schlos­se­ner in ihren Aktio­nen, defen­siv bes­ser sor­tiert und bis­sen sich zurück in die Par­tie. Tops­corer Miglio nach einem schnel­len Umschalt­spiel mit sei­nem per­sön­li­chen Weck­ruf an sei­ne Team­kol­le­gen – das wich­ti­ge 2:3 aus Wöl­fe-Sicht – nur 68 Sekun­den nach Wie­der­be­ginn. Wir waren nicht nur wie­der auf der Anzei­gen­ta­fel, son­dern auch zurück im Spiel. Oft­mals zer­fah­ren auf bei­den Sei­ten, aber auch gute Tor­chan­cen… aber die bei­den Goa­lies auf dem Posten. Schmid und Kabitz­ky, auf der Gegen­sei­te Zim­mer­mann einen Schritt zu lang­sam und Gare knapp vor­bei. Selb wirk­te sprit­zi­ger, dräng­te auf den Aus­gleich, aber auch das vor Drit­tel­en­de zuge­spro­che­ne drit­te Über­zahl­spiel blieb ohne Erfolg.

Ver­dien­ter Aus­gleich kurz vor Schluss

Der letz­te Spiel­ab­schnitt ging klar an unse­re Wöl­fe. Mit ein­fa­chem und gerad­li­ni­gem Eis­hockey erspiel­ten sie sich ein Chan­cen­über­gicht, dräng­ten Han­no­ver in die Defen­si­ve und auf den Aus­gleich. Letz­te­ren hat­te Zim­mer­mann, direkt von der Straf­bank kom­mend, auf der Kel­le, wur­de aber im rich­ti­gen Moment ent­schei­dend gestört, ähn­lich wie auch Hechtl kurz spä­ter. Unse­re Wöl­fe hat­ten offen­sicht­lich mehr Kör­ner im Tank, die Scor­pi­ons hin­ge­gen wirk­ten kraft­los und ver­lie­ßen sich nur noch aufs Kon­tern, dann aber brand­ge­fähr­lich. Angriff auf Angriff roll­te auf das Tor von Scor­pi­ons-Goa­lie Jae­ger und als ein erneu­tes Wöl­fe- Über­zahl­spiel ohne Erfolg ver­lief, sah vie­les nach einem knap­pen Sieg der Haus­her­ren aus. Aber unse­re Wöl­fe hat­ten etwas dage­gen und schlu­gen eis­kalt zu. 85 Sekun­den vor Ende nahm Hohen­ber­ger eine Aus­zeit und danach Wei­de­kamp für einen sech­sten Feld­spie­ler vom Eis. Mit Erfolg. Slaven­tinskis Tref­fer 17,3 Sekun­den vor Ende bedeu­te­te den viel­um­ju­bel­ten 3:3 Aus­gleich und die Overtime.

Wöl­fe tref­fen den Pfo­sten, Scor­pi­ons spä­ter zum Sieg

Wem gelingt der Lucky Punch? Wer hat das bes­se­re Ende für sich? Zuerst sah es nach den Wöl­fen aus. Jubeln­de Wöl­fe nach 97 Sekun­den, aber Micul­ka traf nur den Pfo­sten und danach kratz­ten die Scor­pi­ons mit ver­ein­ten Kräf­ten die Schei­be von der Linie. Pech für unse­re Wöl­fe, Glück für die Haus­her­ren. Die Span­nung stieg von Minu­te zu Minu­te, bei­de Teams mit offe­nem Visier – jeder woll­te die Ent­schei­dung. Und die­se fiel in der 68.Minute mit dem glück­li­che­ren Ende für den Nordmeister.