Bay­reu­ther Gemein­schaft (BG) hat hin­sicht­lich der Bay­reu­ther Fest­spie­le 2021 Rede- und Diskussionsbedarf

Stadt­rat Ste­phan Mül­ler (Bay­reu­ther Gemein­schaft) sieht – hin­sicht­lich der Durch­füh­rung der Bay­reu­ther Fest­spie­le – Rede- und Dis­kus­si­ons­be­darf. In einer Geschäfts­ord­nungs­an­fra­ge an den Ober­bür­ger­mei­ster möch­te er im Rah­men der näch­sten Stadt­rats­sit­zung ver­schie­de­ne Punk­te geklärt haben:

Anfra­ge nach § 16 Geschäftsordnung; 

Zuschuss an die Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH im Jahr 2021

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

der Zuschuss für die Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH für das Jahr 2021 wur­de mit Stadt­rats­be­schlüs­sen zunächst um rd. 400.000 Euro auf 1.408.490 € (19.02.2020) und auf­grund der ver­än­der­ten Rah­men­be­din­gun­gen durch die Coro­na-Pan­de­mie um wei­te­re 500.000 Euro auf aktu­ell 1.913.153,50 Euro (16.12.2020) erhöht.

Im Nord­baye­ri­schen Kurier vom 21.04.2021 war zur lesen, dass es dem Ober­bür­ger­mei­ster schlaf­lo­se Näch­te berei­tet, weil pan­de­mie­be­dingt das Hor­ror­sze­na­rio von 200 Besu­chern pro Auf­füh­rung im Raum steht:

In die­sem Fall wür­den der Stadt anteil­mä­ßig nur 21 Pre­mie­ren­kar­ten zur Ver­fü­gung ste­hen. Was wohl ein Hau­en und Ste­chen aus­lö­sen wür­de. Gera­de ein­mal zehn Paa­re könn­ten dann ein­ge­la­den wer­den. Nach wel­chen Kri­te­ri­en soll­te da ent­schie­den wer­den? Doch die Zahl 200 wäre noch in ande­rer Hin­sicht eine Kata­stro­phe für die Stadt, näm­lich in finanzieller. 

Wie auch die übri­gen Gesell­schaf­ter der Fest­spie­le hat sich auch die Stadt Bay­reuth bereit erklärt, die in die­sem Jahr zu erwar­ten­den Min­der­ein­nah­men aus dem Kar­ten­ver­kauf auszugleichen.

Das wäre im Fall von 900 Besu­chern pro Auf­füh­rung irgend­wie zu stem­men. Bei 450 nur schwer­lich. Bei 200 wohl kaum. Von Anfang an haben die Gesell­schaf­ter auf die höchst­mög­li­che Zahl spe­ku­liert. Vor eini­gen Wochen gal­ten 450 als rea­li­stisch. Aber: „Wenn die Beträ­ge noch­mal hoch­ge­hen, krie­gen wir ein Ver­mitt­lungs­pro­blem“, sagt Tho­mas Ebers­ber­ger. Dann könn­ten Ver­hand­lun­gen nötig wer­den, die noch ein­mal alles in Fra­ge stel­len würden.

Zu die­sem Sach­ver­halt habe ich fol­gen­de Fragen:

Inwie­weit ist das zu erwar­ten­de höhe­re Defi­zit von der sei­ner­zei­ti­gen Beschluss­la­ge gedeckt?

Wel­che Vor­schlä­ge sei­tens der ande­ren Gesell­schaf­ter der Bay­reu­ther Fest­spie­le GmbH gibt es, um die Stadt Bay­reuth von einer zusätz­li­chen finan­zi­el­len Erschwer­nis zu entlasten.

Neben der Stadt Bay­reuth hat auch die Gesell­schaft der Freun­de von Bay­reuth bei dem The­ma der Sanie­rungs­maß­nah­men erklärt, dass sie einen finan­zi­el­len Anteil ent­spre­chend ihrem Gesell­schaf­ter­an­teil nicht schul­tern wer­den kön­ne. Wie ist die Sach­la­ge in Bezug auf die Betei­li­gung der Gesell­schaft der Freun­de von Bay­reuth im Bereich der The­ma­tik der nicht zu ver­kau­fen­den Eintrittskarten?

Befürch­ten Sie bei einem mög­li­chen erhöh­ten Zuschuss­be­darf Kon­se­quen­zen für die dau­er­haf­te finan­zi­el­le Lei­stungs­fä­hig­keit der Stadt Bay­reuth. Falls ja, wel­che Schrit­te sind geplant, dem ent­ge­gen­zu­wir­ken? An wel­cher Stel­le sol­len nach Vor­schlag der Ver­wal­tung Ein­spa­run­gen vor­ge­nom­men wer­den, um ein even­tu­ell höhe­res Defi­zit aus­glei­chen zu können?

Soll­te es pan­de­mie­be­dingt tat­säch­lich nur zu einem Ver­kauf von 200 Kar­ten kom­men kön­nen: Wel­cher Betrag könn­te in die­sem Fall auf die Stadt Bay­reuth zukom­men? Wel­cher Betrag wäre es beim Ver­kauf von 450 bezie­hungs­wei­se 900 Karten.

Wann ist von Ihnen geplant, die städ­ti­schen Gre­mi­en ein­zu­bin­den, damit die­se ent­schei­den kön­nen, in wel­cher Höhe ein zusätz­li­cher finan­zi­el­ler Zuschuss gelei­stet wer­den kann?

Ste­phan Müller

Stadt­rat, Fraktionsvorsitzender