Forch­hei­mer SPD-Kreis­tags­frak­ti­on for­dert die Ein­füh­rung einer Grund­steu­er C in Bayern

Antrag: Land­kreis Forch­heim for­dert die Ein­füh­rung einer Grund­steu­er C in Bayern

Sehr geehr­ter Herr Land­rat Her­mann Ulm,
lie­be Kol­le­gin­nen und Kol­le­gen des Kreis­tags Forchheim,

die SPD-Frak­ti­on im Forch­hei­mer Kreis­tag bean­tragt, dass der Kreis­tag fol­gen­den Beschluss fasst:

Der Kreis­tag for­dert die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung auf, Städ­te und Gemein­den in Bay­ern bei der Bau­land­mo­bi­li­sie­rung zu unter­stüt­zen und ihnen hier­zu die Erhe­bung einer Grund­steu­er C zu ermög­li­chen. Dies ver­mei­det zusätz­li­chen Flächenfraß.

BEGRÜN­DUNG:

Bei der Reform der Grund­steu­er hat der Deut­sche Bun­des­tag das „Gesetz zur Ände­rung“ auf den Weg gebracht. Dar­in wird den Kom­mu­nen zur Bau­land­mo­bi­li­sie­rung die Mög­lich­keit eröff­net, eine soge­nann­te Grund­steu­er C für bau­rei­fe, aber unbe­bau­te Grund­stücke zu erhe­ben. Doch die Unei­nig­keit in der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung gefähr­det das Projekt.

Im April 2018 hat­te das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt eine gesetz­li­che Neu­re­ge­lung der Grund­steu­er bis Ende 2019 gefor­dert. Die­se hat­te die Gro­ße Koali­ti­on dann im Okto­ber auf den Weg gebracht. In die­sem Rah­men wur­de mit der Grund­steu­er C ein Instru­ment geschaf­fen, mit den Städ­ten und Gemein­den Bau­land mobi­li­sie­ren, Bau­lücken leich­ter schlie­ßen und Spe­ku­la­ti­on ent­ge­gen­wir­ken zu kön­nen. Gemein­den sol­len mit der Grund­steu­er C für bau­rei­fe unbe­bau­te Grund­stücke einen höhe­ren Hebe­satz fest­le­gen kön­nen, wenn auf die­sen kei­ne Bebau­ung erfolgt. Die­se Grund­steu­er C schafft also finan­zi­el­le Anrei­ze, auf bau­rei­fen Grund­stücken tat­säch­lich auch Wohn­raum zu schaffen.

Auch die kom­mu­na­len Spit­zen­ver­bän­de haben sich für die Ein­füh­rung der Grund­steu­er C aus­ge­spro­chen. Der Städ­te­tags-Vor­sit­zen­de Mar­kus Pan­ner­mayr bezeich­ne­te zuletzt die Grund­steu­er C als unver­zicht­ba­res Instru­ment, um Flä­chen für den Woh­nungs­bau zu mobi­li­sie­ren. Die Kom­mu­nen sol­len jedoch, wenn man Äuße­run­gen aus Baye­ri­schen Statt­re­gie­rung folgt, offen­sicht­lich bevor­mun­det und ihnen die Ent­schei­dung über die Anwen­dung des wich­ti­gen Steue­rungs­ele­ments einer Grund­steu­er C erst gar nicht ermög­licht wer­den. Die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung ist nun gefor­dert, sich klar zur Grund­steu­er C zu beken­nen und den Kom­mu­nen die Mög­lich­keit zu eröff­nen, die drin­gend benö­tig­te inner­ört­li­che Bau­land­mo­bi­li­sie­rung vor­an­zu­brin­gen. Eine sol­che inner­städ­ti­sche Mobi­li­sie­rung von Bau­land dient auch dazu, spar­sam mit Grund und Boden umzu­ge­hen und „Flä­chen­fraß“ zu vermeiden.

Mit freund­li­chen Grüßen
Anja Geb­hardt, Kreisrätin 
Rei­ner Bütt­ner, Kreisrat