BRK Bay­reuth führt Feld­test des Coro­na-Dia­gno­stik­Fahr­zeugs durch

Gemein­sam mit sei­nen Part­nern unter­nah­men das Rote Kreuz in Bay­reuth eine bis­her ein­ma­li­gen Pra­xis­er­pro­bung eines soge­nann­ten Coro­na-Dia­gno­stik-Fahr­zeugs in einem Feld­ver­such und stell­te das Fahr­zeug einem Fach­pu­bli­kum aus dem Bereich der Medi­zin­tech­nik und dem Kata­stro­phen­schutz vor.

Das moder­ne Fahr­zeug, ent­wickelt von der Fir­ma MAN (MAN Truck & Bus Deutsch­land GMBH, Mün­chen) in Zusam­men­ar­beit mit der Lee­loo Medi­cal GmbH aus Ber­lin und apri­meo dia­gno­stics GmbH & Co. KG. aus Pfungs­tadt bie­tet ein fle­xi­bles und hoch­mo­bi­les PCR-Labor mit einem Point-of-care-Ansatz (= dia­gno­sti­sche Unter­su­chung in unmit­tel­ba­re­re Nähe zum Ort der Pati­en­ten­ver­sor­gung) in dem je nach Aus­bau­stu­fe in kur­zer Zeit bis fast 500 Test ana­ly­siert wer­den kön­nen. Im Hin­blick auf die zen­tra­le Bedeu­tung von Testun­gen zur Ein­däm­mung der Coro­na­Pan­de­mie könn­te das Coro­na-Dia­gno­stik-Fahr­zeug einen bedeu­ten­den Vor­teil bei der Umset­zung einer mehr­säu­li­gen Test-Stra­te­gie bie­ten, da mit ihm orts­un­ab­hän­gig in kur­zer Zeit, eine gro­ße Zahl an PCR-Test durch­führ­bar sind.

Das Rote Kreuz in Bay­reuth und sei­ne Part­ner, die Labor­pra­xis Dr. Pach­mann (medi­zin­tech­ni­sche Super­vi­si­on) und die Dr. Rai­ner Hof­mann vom Medi­zin­cam­pus Ober­fran­ken der Uni­ver­si­tät Bay­reuth (wis­sen­schaft­li­che Eva­lua­ti­on) prüf­ten daher das Fahr­zeug und sein OnBord-Labor auf sei­nen gesund­heit­li­chen und öko­no­mi­schen Nutzen.

Hier­zu wur­de ein Pra­xis-Feld­test mit ins­ge­samt 110 zu bepro­ben­den Per­so­nen (Bewoh­nern einer Senio­ren­ein­rich­tung des BRK Kreis­ver­ban­des Bay­reuth – BRK-Ruhe­sitz und Mit­ar­bei­tern eines ört­li­chen Unter­neh­mens – Braue­rei Gebrü­der Mais­el KG) durch­ge­führt. Die Tests wie­sen hin­sicht­lich einer Infek­ti­on mit dem Coro­na-Virus alle ein nega­ti­ves (durch ein wei­te­res Labor vali­dier­tes) Ergeb­nis auf.

Posi­tiv fiel im Gegen­zug das Gesamt-Resü­mee des Roten Kreu­zes in Bay­reuth und sei­ner Part­ner aus. Sowohl die Geschwin­dig­keit mit der Test­ergeb­nis­se vor­la­gen (ca. 90 Minu­ten), als auch die Sen­si­ti­vi­tät der Test und die hohe Mobi­li­tät des Labors überzeugten.

„Mit dem Coro­na-Dia­gno­stik-Fahr­zeug ist es uns gelun­gen, mit nur wenig Vor­be­rei­tung, inner­halb von drei bis vier Stun­den 110 Test an zwei ver­schie­de­nen Stand­or­ten durch­zu­füh­ren und aus­zu­wer­ten“, zeigt sich der Kreis­ge­schäfts­füh­rer des BRK Kreis­ver­ban­des Bay­reuth, Mar­kus Ruck­de­schel mit dem Ergeb­nis des Feld­te­stes zufrie­den. Außer dem sieht Ruck­de­schel noch einen wei­te­ren Vor­teil: das Fahr­zeug kann ohne labor­me­di­zi­ni­sches Per­so­nal betrie­ben wer­den und somit ide­al für eine Beset­zung mit ehren­amt­li­chen Kräf­ten des Roten Kreu­zes geeig­net. Ledig­lich eine labor­me­di­zi­ni­sche Super­vi­si­on ist notwendig.

Ein­satz­mög­lich­kei­ten für Testun­gen bei Groß­ver­an­stal­tun­gen (wie bereits bei der Wahl­be­richt­erstat­tung zur Land­tags­wahl in Rhein­land-Pfalz gesche­hen) sei­en mit dem Coro­na-Dia­gno­stik-Fahr­zeug eben­so vor­stell­bar, wie Testun­gen von Beleg­schaf­ten von Unter­neh­men oder Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner von Senioreneinrichtungen.

Auch der zum Feld­test gela­de­ne Lan­des­be­reit­schafts­lei­ter des Baye­ri­schen Roten Kreu­zes Die­ter Hau­en­stein, sieht in dem mobi­len Labor einen Vor­teil für die Test­stra­te­gie mit gro­ßem Poten­ti­al und einen Mehr­wert für die gesam­te Gesellschaft.

Nur bei den Anschaf­fungs­ko­sten gibt es bis­her noch einen Haken. Je nach Aus­stat­tung kostet das Fahr­zeug eine mitt­le­re sechs­stel­li­ge Sum­me. Das Rote Kreuz in Bay­reuth hofft daher auf die Offen­heit und Unter­stüt­zung der Politik.