Stu­dents for Future Bay­reuth: „Das Was­ser steht uns bis zum Hals“

"Badedemo" der Students for Future Bayreuth
"Badedemo" der Students for Future Bayreuth

Am ver­gan­ge­nen Frei­tag (19.3.) fand erneut ein welt­wei­ter Kli­ma­streik, aus­ge­ru­fen von Fri­days for Future statt. Auf­grund der wei­ter ange­spann­ten Coro­na-Situa­ti­on konn­te der Pro­test nicht wie bei vor­he­ri­gen Kli­ma­streiks mit vie­len Men­schen auf die Stra­ße getra­gen werden.

Eini­ge Bayreuther*innen gin­gen statt auf die Stra­ße ins Was­ser. Auf­ge­ru­fen hat­ten dazu die Stu­dents for Future Bay­reuth unter dem Mot­to „Das Was­ser steht uns bis zum Hals“. Kli­ma­er­wär­mung um min­de­stens 1 °C zum vor­in­du­stri­el­len Niveau, mehr als 20 cm Mee­res­spie­gel­an­stig seit 1880 und ver­mehrt auf­tre­ten­de Wet­ter­ex­tre­me wie Dür­ren oder Stür­me spre­chen für sich. Die Kli­ma­kri­se ist kein Zukunfts­pro­blem deren Aus­wir­kun­gen erst in fer­ner Zukunft spür­bar wer­den, die Kri­se ist heu­te schon real. Das Jahr 2020 war das drit­te Dür­re­jahr infol­ge und die Wäl­der in ganz Deutsch­land lei­den dar­un­ter. Aber anstatt die Kri­se ernst zu neh­men und die not­wen­di­gen Schrit­te zu machen wer­den Pro­ble­me her­un­ter­ge­spielt oder Schein­lö­sun­gen mit gerin­gem Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al ange­prie­sen. Das Aus­maß der Pro­ble­ma­tik scheint trotz inzwi­schen jah­re­lan­ger Pro­te­ste der Fri­days for Future Bewe­gung und ein­dring­li­chen Apel­len von Wissenschaftler*innen immer noch nicht so weit ver­stan­den, als dass wirk­lich effek­tiv ver­sucht wird gegen die Zer­stö­rung der mensch­li­chen Lebens­grund­la­gen vor­zu­ge­hen. Die UNO hat nun berech­net, dass seit 2010 gera­de ein­mal 1 % der welt­wei­ten Treib­haus­gas­emis­sio­nen ein­ge­spart wur­den. Für das 1,5 °C Ziel des Pari­ser Kli­ma­schutz­ab­kom­mens wäre eine Reduk­ti­on von 45% not­we­nig gewe­sen. In Bay­ern könn­te die Tem­pe­ra­tur bis 2100 um bis zu 4,8°C gegen­über dem Ver­gleichs­zeit­raum 1971 bis 2000 anstei­gen. Solch dra­ma­ti­sche Ent­wick­lun­gen und Pro­gno­sen ver­lei­ten selbst die UNO von „Alarm­stu­fe Rot für unse­ren Pla­ne­ten“ zu sprechen.

„Mit jedem wei­te­ren Jahr, in dem die gro­ße Auf­ga­be den men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del auf ein erträg­li­ches Maß zu begren­zen nur halb­her­zig ange­gan­gen wird, ver­schärft sich die Situa­ti­on. Offi­zi­el­le Berich­te zei­gen das immer wie­der. Die Kli­ma­kri­se ist heu­te real und heu­te müs­sen wir auch ent­schlos­sen dage­gen vor­ge­hen. Bei der Bun­des­tags­wahl im Sep­tem­ber haben wir alle die Chan­ce für mehr Kli­ma­schutz zu wäh­len. Wir als Stu­dents for Future wer­den wei­ter ner­ven und dar­an erin­nern, das Kli­ma­schutz ernst genom­men wer­den muss. Mit der Bade­de­mo haben wir eine gute Mög­lich­keit gefun­den das auch in Coro­na-Zei­ten zu tun.“, sagt Luca von den Stu­dents for Future Bay­reuth zu der Aktion.

Die Stu­dents for Future appel­lie­ren mit ihrer Akti­on an Politiker*innen und die Men­schen in Deutsch­land die Kli­ma­kri­se auch in Zei­ten der Coro­na-Kri­se ernst zu neh­men. Das Was­ser steht ihnen dabei bis zum Hals. Sie sym­bo­li­sie­ren die Enge des Zeit­fen­sters, dass uns Men­schen noch bleibt, um selbst gesteck­te Zie­le zu errei­chen und einen lebens­wer­ten Pla­ne­ten zu erhalten.