Impf­stra­te­gie im Land­kreis Kronach

Corona Maske Symbolbild

Im Land­kreis Kro­nach wur­den seit Beginn der Imp­fun­gen gegen das Coro­na-Virus 3214 Erst­imp­fun­gen ver­ab­reicht; 794 Per­so­nen haben bereits ihre zwei­te Impf­do­sis erhal­ten. Außer­dem haben sich bis dato rund 5000 Men­schen für einen Impf­ter­min regi­striert. Dar­über und über die Impf­stra­te­gie des Land­krei­ses infor­mier­te Land­rat Klaus Löff­ler in einer Video­kon­fe­renz mit den Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den des Kreis­ta­ges. „Wir haben uns von Beginn an dafür ent­schie­den, zunächst in den Pfle­ge- und Senio­ren­hei­men zu imp­fen, was sich mit Blick auf die zwi­schen­zeit­lich sehr hohe Inzi­denz­zahl von annä­hernd 300 als rich­tig erwie­sen hat. Durch die­ses Vor­ge­hen bin ich über­zeugt, dass wir deut­lich aus­ge­präg­te­re Aus­brü­che ver­hin­dern konn­ten“, beton­te Land­rat Klaus Löff­ler mit dem Ver­weis auf mitt­ler­wei­le sta­bi­le Ver­hält­nis­se nicht nur in den Hei­men, son­dern im gesam­ten Landkreis.

Wie der Land­rat wei­ter erklär­te, sei­en am Wochen­en­de Brie­fe an alle über 80-Jäh­ri­gen mit dem Hin­weis auf die Mög­lich­keit der Regi­strie­rung für einen Impf­ter­min ver­schickt wor­den. Man habe bewusst so lan­ge gewar­tet, um wei­test­ge­hend sta­bi­le Ver­hält­nis­se in der Plan­bar­keit der durch­zu­füh­ren­den Imp­fun­gen gewähr­lei­sten zu kön­nen. „Es hät­te nie­man­dem gehol­fen, wenn wir ange­sichts der zur Ver­fü­gung ste­hen­den Impf­do­sen Ter­mi­ne ver­ge­ben hät­ten ohne die Sicher­heit, die­se tat­säch­li­che durch­füh­ren zu kön­nen. Des­halb sind wir mit unse­rer Stra­te­gie auf dem rich­ti­gen Weg“, beton­te der Land­rat und unter­strich dies mit der nun vor­lie­gen­den Anwei­sung des zustän­di­gen Mini­ste­ri­ums, Senio­ren- und Pfle­ge­hei­men prio­ri­tär zu behandeln.

Weil es in der Öffent­lich­keit mit­un­ter Dis­kus­sio­nen hin­sicht­lich der Prio­ri­sie­rung von zu imp­fen­den Per­so­nen gibt, erläu­ter­te Ralf Schmidt als Ver­wal­tungs­lei­ter des Impf­zen­trums die aktu­el­le Vor­ge­hens­wei­se, die sich bewährt habe. „An ober­ster Stel­le steht für uns die Qua­li­tät. Damit Impf­do­sen nicht ver­fal­len, sind wir von Beginn an der Emp­feh­lung gefolgt, einen Reser­ve-Impf­plan auf­zu­stel­len“, beton­te Schmidt. Wenn Impf­do­sen übrig sind, müs­se schnell gehan­delt wer­den, weil die­se nach dem Auf­zie­hen maxi­mal sechs Stun­den halt­bar sind. Gera­de an Wochen­en­den sowie an Sonn- und Fei­er­ta­gen sei die kurz­fri­sti­ge Erreich­bar­keit von impf­wil­li­gen Per­so­nen nicht immer gewähr­lei­stet. Des­halb grei­fe man in sol­chen Situa­tio­nen auf die Reser­ve-Impf­plä­ne zurück, auf denen sich Per­so­nen aus den Berei­chen des Kata­stro­phen­schut­zes bezie­hungs­wei­se der Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen befin­den. Dabei han­de­le es sich im Schwer­punkt eben­falls um Per­so­nen, die in der Impf­ver­ord­nung der Stu­fe 1 (sie­he unten) zuzu­ord­nen sind. Ralf Schmidt bat ange­sichts des „sen­si­blen Impf­the­mas“ um Ver­ständ­nis, dass nicht jeder sofort zum Zug kom­men kann: „Es geht nicht alles auf ein­mal, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.“

Land­rat Klaus Löff­ler hob die gro­ße Bedeu­tung der in Ret­tungs­or­ga­ni­sa­tio­nen täti­gen Per­so­nen her­vor: „Gera­de in den schwie­ri­gen Pha­sen, als in man­chen Hei­men auf­grund von Coro­na-Infek­tio­nen das Per­so­nal weg­ge­bro­chen ist, konn­te haupt­säch­lich dank des Ein­sat­zes auch vie­ler Ehren­amt­li­cher der Betrieb auf­recht erhal­ten wer­den. Das kann man gar nicht hoch genug aner­ken­nen.“ In die­sem Zusam­men­hang ging der Land­rat all­ge­mein auf die seit Pan­de­mie-Beginn bestehen­den Her­aus­for­de­run­gen ein, von denen vie­le auf­grund der guten Zusam­men­ar­beit aller Betei­lig­ter gemei­stert wer­den konn­ten: „Man muss auch ein­mal sehen, was bereits gelei­stet wur­de. Und dar­auf kön­nen wir durch­aus stolz sein“, lob­te er die vie­len hel­fen­den Hän­de in den unter­schied­lich­sten Bereichen.

BRK-Kreis­ge­schäfts­füh­rer Roland Bei­er­wal­tes sprach eben­falls die gute Koope­ra­ti­on an und infor­mier­te zugleich über die Situa­ti­on in den BRK-Hei­men sowie über die Impf­be­reit­schaft des Ret­tungs­per­so­nals. Das BRK sei jeder­zeit offen für Infor­ma­tio­nen und ste­he in der Kom­mu­ni­ka­ti­on für einen trans­pa­ren­ten Weg. Die­se Trans­pa­renz, für die auch der Land­kreis ste­he, ist laut Land­rat Klaus Löff­ler ein emi­nent wich­ti­ger Punkt in der Bewäl­ti­gung der Coro­na-Kri­se: „Wir machen wirk­lich alles Men­schen­mög­li­che, um den Land­kreis gut durch die Pan­de­mie zu bringen.“

Von Sei­ten der Frak­ti­ons­vor­sit­zen­den gab es brei­te Zustim­mung für den ein­ge­schla­ge­nen Weg. Begrüßt wur­de zudem der infor­ma­ti­ve The­men­aus­tausch, der regel­mä­ßig statt­fin­den soll.

Regi­strie­rung für Impftermin

Aktu­ell kön­nen sich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger für eine Imp­fung regi­strie­ren. Die Impf-Ter­mi­ne wer­den dann vom Impf­zen­trum nach der all­ge­mein gül­ti­gen Prio­ri­täts­li­ste (sie­he unten) ver­ge­ben, wel­che wie­der­um auch von Impf­stoff­lie­fe­run­gen abhän­gig sind. Die Kon­takt­auf­nah­me zum Impf­ling erfolgt durch das Impf­zen­trum. Die Impf­re­gi­strie­rung ist online mög­lich unter https://​impf​zen​tren​.bay​ern/​c​i​t​i​z​en/

Soll­te eine Online-Anmel­dung nicht mög­lich sein, kann die Regi­strie­rung auch tele­fo­nisch über die Impf­hot­line des Land­krei­ses Kro­nach (09261/678–666) erfol­gen. Die Hot­line ist erreich­bar Mon­tag bis Frei­tag von 8 bis 16 Uhr sowie an Sams­ta­gen von 10 bis 14 Uhr.

All­ge­mei­ne Infos zur Impf­re­gi­strie­rung gibt es im Inter­net unter https://​impf​zen​tren​.bay​ern

Stu­fen­plan für Impfungen

Das RKI emp­fiehlt in einem Stu­fen­plan fol­gen­de Impf­rei­hen­fol­ge (nach­ste­hend die Stu­fen 1 und 2; die wei­te­ren Stu­fen kön­nen der Home­page des RKI ent­nom­men werden):

Stu­fe 1:

  • Bewoh­ner von Senio­ren- und Altenpflegeheime
  • Per­so­nen im Alter von ≥ 80 Jahren
  • Per­so­nal mit beson­ders hohem Expo­si­ti­ons­ri­si­ko in medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen, in Ret­tungs­dien­sten und in den Impf­zen­tren etc.
  • Per­so­nal in medi­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen mit engem Kon­takt zu vul­ner­ablen Gruppen
  • Pfle­ge­per­so­nal in der ambu­lan­ten und sta­tio­nä­ren Altenpflege
  • Ande­re Täti­ge in Senio­ren- und Alten­pfle­ge­hei­men mit Kon­takt zu den Bewohnern

Stu­fe 2:

  • Per­so­nen im Alter von ≥75 – 79 Jahren
  • Per­so­nen mit Down-Syn­drom (Tri­so­mie 21)
  • Per­so­nal mit hohem Expo­si­ti­ons­ri­si­ko in medi­zi­ni­schen Einrichtungen
  • Per­so­nen in Insti­tu­tio­nen mit einer Demenz oder gei­sti­gen Behinderung
  • Täti­ge in der ambu­lan­ten oder sta­tio­nä­ren Ver­sor­gung von Per­so­nen mit Demenz oder gei­sti­ger Behinderung