Bam­berg: War­um wir das Shop­pen ver­mis­sen – Neu­es Leit­mo­tiv im Kunst­fen­ster im Bürgerlabor

Das Bamberger Kunstfenster / Foto: Steffen Schützwohl

Das Bam­ber­ger Kunst­fen­ster / Foto: Stef­fen Schützwohl

Unter dem Leit­mo­tiv „Was wir ver­mis­sen“ steht seit Anfang der Woche das Bür­ger­la­bor Fen­ster in der Haupt­wach­stra­ße. Künst­le­rin Bar­ba­ra Bol­l­er­hoff hat aus­ge­hend vom „Coro­na-Zustand“ ver­schie­de­ne Schlag­wor­te gesam­melt, was wir in die­sen Zei­ten so alles ver­mis­sen: Aus­stel­lun­gen – Besu­che bei den Groß­el­tern, im Kran­ken­haus… – den Sonn­tag – den Werk­tag – Urlaub – unse­re Stadt – Thea­ter – Kon­zer­te – Fei­ern – sich ein­fach tref­fen – Aus­flü­ge – Shop­ping – Fri­seur – Unbe­schwert­heit – unse­re Frei­heit, nicht nur im Kopf – u.v.m. Das bis Sonn­tag (7. Febru­ar) im Bür­ger­la­bor aus­ge­stellt Bild wid­met sich dem The­ma „Shop­ping“.

Es zeigt eine Schar von ein­kaufs­freu­di­gen Men­schen, die im kras­sen Gegen­satz zu dem momen­tan Erleb­ten ste­hen. Denn die die Stadt ist leer: Kei­ne ein­kaufs­lu­sti­gen Men­schen lau­fen umher, bum­meln ein­fach, las­sen sich trei­ben, tre­ten unver­mit­telt in die­ses, in jenes Geschäft ein. Eine fast gei­ster­haf­te Stim­mung erwar­tet uns, wenn wir in die Stadt gehen. Schon die­ser Zustand zeigt uns, dass es etwas Wich­ti­ges ist, zu „shop­pen“… Denn es bedeu­tet auch: Bum­meln gehen, Blu­men, Geschen­ke ein­kau­fen, Klei­dungs­stücke, es hat einen Wohl­fühl-Cha­rak­ter, sich selbst etwas Gutes tun, oder für ande­re etwas Schö­nes kaufen..

Das Bild ist sehr expres­siv gear­bei­tet, die rot-oran­ge Farb­tö­ne über­wie­gen. Das Pul­sie­ren, das in Bewe­gung kom­men, ja die Trag­wei­te beto­nen, was ein­kau­fen, was shop­pen an Bedeu­tung für uns hat, soll dadurch unter­stri­chen wer­den, und auch, was die­se Zeit des Umbruchs mit uns macht. Es soll auch deut­lich machen, dass die Stadt die Besu­cher braucht, die die Stadt bele­ben. Ohne Men­schen, ohne Ein­käu­fer ist es auch nichts. Der Hin­ter­grund des Bil­des ist des­we­gen schwarz. Zum einen, weil die Stadt „tot“ ist… zum ande­ren soll der Hin­ter­grund das zen­tra­le The­ma, Shop­pen, hervorheben.