Bay­erns Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann ver­ur­teilt Blocka­de­ak­tio­nen von „Quer­den­kern“ auf Autobahnen

Symbolbild Polizei

„Hoch­ge­fähr­lich und abso­lut inak­zep­ta­bel“ – kon­se­quen­tes Durch­grei­fen der Poli­zei angekündigt

Mit­tel­fran­ken (ots) – Als „hoch­ge­fähr­lich und abso­lut inak­zep­ta­bel“ hat heu­te Bay­erns Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann die gest­ri­gen Ver­su­che von Geg­nern der Coro­na-Schutz­maß­nah­men ver­ur­teilt, unter ande­rem auf der BAB73 bei Erlan­gen und am Auto­bahn­kreuz Mün­chen Ost den Auto­bahn­ver­kehr lahm­zu­le­gen. In bei­den Fäl­len gelang es der Poli­zei, eine Blocka­de zu verhindern.

Herr­mann kün­dig­te an, dass die Baye­ri­sche Poli­zei der­ar­ti­ge Umtrie­be auch künf­tig „umge­hend im Keim ersticken“ wird. „Denn sol­che Blocka­de­ak­tio­nen auf Auto­bah­nen sind lebens­ge­fähr­lich und auch schwe­re Straf­ta­ten“, kri­ti­sier­te der Innen­mi­ni­ster. Dazu wird die Baye­ri­sche Poli­zei gezielt im Vor­feld Infor­ma­tio­nen zu geplan­ten Blocka­de­ak­tio­nen sam­meln und dabei auch mit dem Ver­fas­sungs­schutz zusam­men­ar­bei­ten. „Soll­te es zu wei­te­ren Blocka­de­ver­su­chen kom­men, wird die Poli­zei sofort kon­se­quent ein­schrei­ten“, kün­dig­te Herr­mann an. Alle Betei­lig­ten müs­sen dann mit har­ten Sank­tio­nen rechnen.

Dazu gehö­ren neben ent­spre­chen­den Straf­ver­fah­ren und einem mög­li­chen Fahr­erlaub­nis­ent­zug auch die Beschlag­nah­me der Fahr­zeu­ge sowie die Prü­fung, die­se Fahr­zeu­ge dau­er­haft ein­zu­zie­hen. Der Innen­mi­ni­ster bezeich­ne­te die Blocka­de­ver­su­che als eine „besorg­nis­er­re­gen­de neue Dimen­si­on des Pro­tests“ und eine „deut­li­che Eska­la­ti­on“ sei­tens der Geg­ner der Coro­na-Schutz­maß­nah­men. „Das hat mit fried­li­chem Pro­test und dem ver­fas­sungs­recht­lich geschütz­ten Recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung und Ver­samm­lungs­frei­heit über­haupt nichts mehr zu tun“, brach­te es Herr­mann auf den Punkt. Besorg­nis­er­re­gend sei auch, dass die Blocka­de­ak­tio­nen offen­bar bun­des­weit abge­spro­chen waren.

Dar­auf wür­den ent­spre­chen­de Hin­wei­se der Ermitt­lungs­be­hör­den hin­deu­ten. „Inso­weit wer­den wir sehr eng mit den Poli­zei- und Ver­fas­sungs­schutz­be­hör­den der ande­ren Bun­des­län­der und auch des Bun­des zusam­men­ar­bei­ten“, erklär­te der Innenminister.

Die Blocka­de­ak­tio­nen lau­fen bei den Coro­na-Maß­nah­men-Kri­ti­kern unter der Bezeich­nung ‚D‑Day 2.0‘. Es han­delt sich laut Herr­mann um ein euro­pa­weit agie­ren­des Netz­werk, das sich dezen­tral orga­ni­siert und ver­sucht, durch kon­zer­tier­te und tem­po­rä­re Blocka­de­ak­tio­nen an zen­tra­len Infra­struk­tur- und Ver­kehrs­kno­ten­punk­ten auf sich und ihre poli­ti­schen Zie­le auf­merk­sam zu machen. Die Teil­neh­mer set­zen sich aus Per­so­nen ver­schie­den­ster Milieus und Motiv­la­gen zusam­men. Es gibt auch regio­na­le Able­ger in Bay­ern, wel­che sich selbst­stän­dig orga­ni­sie­ren und am bun­des­wei­ten Aus­tausch teilnehmen.