Bericht zum Online-Vor­trag des KAB-Bil­dungs­wer­kes Bam­berg e.V. am 16.12.2020

Symbol-Bild Religion / Christlich

Bleibt alles anders?! – Bibli­sche Gedan­ken zu Weih­nach­ten, nicht nur in Coro­na Zeiten

In dem Online-Vor­trag „Bleibt alles anders?! – Bibli­sche Gedan­ken zu Weih­nach­ten, nicht nur in Coro­na Zei­ten.“ von Clau­dio Ettl von der Aka­de­mie CPH Per­spek­ti­ve ging es in einem gemein­sa­men Aus­tausch um Moti­ve und das Nar­ra­tiv der Hoff­nung sowie Ver­bin­dun­gen in Form von Per­so­nen und Moti­ven zu Weih­nach­ten im Alten Testament.

Die Weih­nachts­ge­schich­te wur­de dabei unter dem Aspekt, dass es sich dabei um eine Hoff­nungs­ge­schich­te han­delt näher beleuch­tet. Eine Hoff­nungs­ge­schich­te, die in Bezug auf die momen­ta­ne Zeit gut­tut zu lesen und sich zu vergegenwärtigen.

Die Weih­nachts­ge­schich­te kennt jeder. Zugleich ist es aber auch eine Geschich­te, die immer wie­der ganz anders gele­sen und inter­pre­tiert wer­den kann.

Wie bei den gan­zen Evan­ge­li­en han­delt es sich auch bei der Weih­nachts­ge­schich­te nicht um Tat­sa­chen­be­rich­te. Denn die Evan­ge­li­en wur­den nicht von Augen­zeu­gen geschrie­ben, son­dern erst spä­ter unter Bezug­nah­me von vie­len Quel­len – auch Augen­zeu­gen­be­rich­te. Ziel der Evan­ge­li­en und auch der Weih­nachts­ge­schich­te war es nicht ganz genau auf­zu­schrei­ben, wie sich alles zuge­tra­gen hat. Es sind viel­mehr Geschich­ten, die von Chri­sten erzählt wer­den, um immer auch die Deu­tung des­sen was erzählt wird mit zu erzählen.

An Weih­nach­ten geht es um das Mensch­sein. Gott liebt uns Men­schen so sehr, dass er sogar unse­re Gestalt annimmt, dass er Mensch wird, und zwar Mensch ganz und gar. Er begibt sich in die wehr­lo­se­ste Form von Leben – die eines Babys, was stark ange­wie­sen ist auf Hil­fe. Auch das ist ein Nar­ra­tiv der Weih­nachts­ge­schich­te. Das Nar­ra­tiv der Soli­da­ri­tät. Er begibt sich in eine wehr­lo­se Gestalt macht sich damit soli­da­risch mit allen Wehr­lo­sen. Das Nar­ra­tiv der Soli­da­ri­tät drückt dabei die Hoff­nung und Visi­on aus Unge­rech­tig­keit zu besie­gen, dass die armen geret­tet wer­den, dass die unter­drück­ten frei sind.

Eine beson­de­re Bedeu­tung in den bibli­schen Erzäh­lun­gen haben die Hir­ten. Hir­ten wer­den zumeist als ein­fa­che Leu­te aus dem Volk oder Arme und wenig Pri­vi­le­gier­te ange­se­hen. Sie ste­hen aber für viel mehr. Mit Hir­ten ist auch die Davids Geschich­te und somit das Motiv des Königs ver­bun­den. Auch Jesus bezeich­net sich selbst in einer Gleich­nis­re­de im Neu­en Testa­ment als Hir­te. Sogar Gott selbst wird als Hir­te dar­ge­stellt, der sei­ne Scha­fe lenkt und beschützt. Die Hir­ten hier sind also kei­ne ein­fa­chen Leu­te, son­dern Köni­ge und Herrscher.

Einen wei­te­re Hoff­nungs­aspekt beschreibt das Bild Jeru­sa­lems des­sen Tore geöff­net blei­ben, eine Zeit des Frie­dens herrscht, sodass die Stadt kei­nen Schutz benö­tigt. Es wird über­all Frie­den geben und es herr­schen kei­ne Köni­ge mehr, son­dern die Gerechtigkeit.

All die­se Moti­ve möch­ten die christ­li­che Bot­schaft ver­deut­li­chen, dass am Anfang die Hoff­nung ist. Die Hoff­nung auf einen Neu­an­fang mit Gerech­tig­keit und Soli­da­ri­tät. Hoff­nung heißt aber auch selbst anzu­packen, damit das Rea­li­tät wird was man sich erträumt wird.