Neu­er Master-Stu­di­en­gang „Glo­bal Food, Nut­ri­ti­on and Health“ in Kulmbach

Symbolbild Bildung

Ab jetzt kön­nen sich Bachelorabsolvent*innen für den Master „Glo­bal Food, Nut­ri­ti­on and Health“ an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth auf dem Cam­pus in Kulm­bach bewer­ben. Zen­tra­le Fra­ge­stel­lung die­ses inter­dis­zi­pli­nä­ren, in Deutsch­land ein­zig­ar­ti­gen Master­stu­di­en­gangs ist die Ver­sor­gung aller Men­schen mit aus­rei­chen­den Men­gen qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­ger und nach­hal­tig pro­du­zier­ter Lebens­mit­tel zur För­de­rung der Gesund­heit – eine der wich­tig­sten Her­aus­for­de­run­gen des 21. Jahr­hun­derts. Stu­di­en­be­ginn ist im Som­mer­se­me­ster 2021.

Glo­bal gese­hen sind wir weit davon ent­fernt, alle Men­schen so mit Lebens­mit­teln zu ver­sor­gen, dass sie ein akti­ves, gesun­des Leben füh­ren kön­nen. Nähr­stoff­man­gel ist als Teil von Unter­ernäh­rung weit ver­brei­tet. Par­al­lel hier­zu tritt aller­dings ver­mehrt in vie­len Tei­len der Welt auch eine Über­ver­sor­gung an Kalo­rien auf. Zudem ist der Zugang zu gesun­der und aus­rei­chen­der Ernäh­rung extrem ungleich ver­teilt. Dies beein­flusst nicht nur die indi­vi­du­el­le, son­dern auch die gesell­schaft­li­che Ent­wick­lung, die zudem durch ernäh­rungs­be­ding­te Zivi­li­sa­ti­ons­krank­hei­ten bela­stet wird. Das berührt gesell­schafts­po­li­ti­sche eben­so wie ernäh­rungs­phy­sio­lo­gi­sche, poli­ti­sche, öko­no­mi­sche, öko­lo­gi­sche und recht­li­che Fragen.

„Des­halb hat der Stu­di­en­gang einen inter­dis­zi­pli­nä­ren Ansatz“, sagt Prof. Dr. mult. Eck­hard Nagel, Direk­tor des Insti­tuts für Medi­zin­ma­nage­ment und Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Bay­reuth und maß­geb­lich ver­ant­wort­lich für die Gestal­tung des neu­en eng­lisch­spra­chi­gen Master­stu­di­en­gangs „Glo­bal Food, Nut­ri­ti­on and Health“. „Wir wol­len die Stu­die­ren­den befä­hi­gen, kom­ple­xe Zusam­men­hän­ge und Fra­ge­stel­lun­gen zu erken­nen und zu bear­bei­ten. Gro­ße Bedeu­tung hat dabei auch die Über­füh­rung in prak­ti­sche Hand­lungs­emp­feh­lun­gen etwa für Unter­neh­men, NGOs oder Regierungen.“

Die Stu­die­ren­den befas­sen sich mit Fra­gen wie: Wie kann den zu erwar­ten­den oder bereits mani­fe­sten nega­ti­ven Aus­wir­kun­gen des Kli­ma­wan­dels begeg­net wer­den? Wie kann die land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­ti­vi­tät regio­nal und glo­bal ver­än­dert wer­den, um even­tu­el­le nega­ti­ve Fol­ge­ef­fek­te adäquat ein­zu­gren­zen? Wie kön­nen die Ursa­chen für Hun­ger und Man­gel­er­näh­rung – Armut und Ungleich­heit – bewäl­tigt wer­den? Wel­chen Ein­fluss haben Ernäh­rungs- und Gesund­heits­fra­gen auf die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung? Wel­che Rol­le spie­len demo­gra­fi­scher Wan­del und Bevölkerungswachstum?

„Die­ser Ansatz in sei­ner Brei­te und Viel­falt ist so in Deutsch­land ein­zig­ar­tig“, sagt Nagel. Neben rele­van­ten theo­re­ti­schen Kennt­nis­sen in den Berei­chen Natur­wis­sen­schaf­ten, Öko­no­mie, Ethik, Rechts­wis­sen­schaf­ten sowie Kul­tur- und Sozi­al­wis­sen­schaf­ten ste­hen auch über­fach­li­che The­men im Mit­tel­punkt – zum Bei­spiel, die Fähig­keit effi­zi­en­te Lösungs­an­sät­ze kul­tur­sen­si­bel zu ent­wickeln oder Maß­nah­men in Koope­ra­ti­on mit geeig­ne­ten Partner*innen und gegen poten­zi­el­le Wider­stän­de um- und durch­zu­set­zen. Auch Kom­pe­ten­zen wie „Lea­der­ship“, Team­fä­hig­keit und Krea­ti­vi­tät sol­len den Stu­die­ren­den ver­mit­telt werden.

Die Absolvent*innen kön­nen nach ihrem Abschluss in Kulm­bach in natio­nal und inter­na­tio­nal agie­ren­den Unter­neh­men arbei­ten, in For­schungs­ein­rich­tun­gen eben­so wie in poli­ti­schen und poli­tik­be­ra­ten­den Ein­rich­tun­gen und Nicht­re­gie­rungs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Nagel erläu­tert: „In die­sen Berei­chen gibt es einen erkenn­bar ste­tig stei­gen­den Bedarf, der in Anbe­tracht von regio­na­len und glo­ba­len Kri­sen, Kli­ma­ver­än­de­run­gen und der Zunah­me der ernäh­rungs­as­so­zi­ier­ten, nicht über­trag­ba­ren Erkran­kun­gen stark wächst.“

Das Ange­bot rich­tet sich an Inter­es­sier­te mit einem ernäh­rungs- oder gesund­heits­wis­sen­schaft­li­chen Bache­lor­ab­schluss, z. B. der Stu­di­en­gän­ge (Lebens­mit­tel- und) Gesund­heits­wis­sen­schaf­ten, Ernäh­rungs­wis­sen­schaf­ten, Gesund­heits­öko­no­mie, Nursing/​Pfle­ge oder Public Health. Absolvent*innen wei­te­rer poten­zi­ell rele­van­ter Bache­lor-Stu­di­en­gän­ge, wie z. B. Medi­zin, Natur­wis­sen­schaf­ten, Poli­tik, Sozi­al­wis­sen­schaf­ten oder Sozia­le Arbeit, kön­nen mit der Auf­la­ge, die feh­len­den ernäh­rungs­me­di­zi­ni­schen oder gesund­heits­wis­sen­schaft­li­chen Grund­la­gen auf­zu­ar­bei­ten, eben­falls zuge­las­sen wer­den. Eine loka­le Zulas­sungs­be­schrän­kung (nume­rus clau­sus) wird nicht ange­strebt. Kon­kre­te Zugangs­vor­aus­set­zun­gen und die Bewer­bungs­mo­da­li­tä­ten fin­den sich hier: https://​www​.glo​bal​food​.uni​-bay​reuth​.de/​e​n​/​i​n​d​e​x​.​h​tml. Bewer­bungs­schluss ist der 15. Janu­ar 2021.