Pla­nung für Auto­bahn­r­ast­hof bei Eggols­heim: Grü­ne kri­ti­sie­ren feh­len­de Alternative

„Wei­ter wie bisher“

Der Grü­ne Land­tags­ab­ge­ord­ne­te Tim Par­gent und der Orts­ver­band Eggols­heim von Bünd­nis 90/​Die Grü­nen kri­ti­sie­ren die unver­än­der­te Fort­pla­nung des Rast­stät­ten­neu­baus an der A73 bei Eggols­heim als ver­ta­ne Chance.

Tim Pargent. Foto: Hans-Jürgen Herrmann

Tim Par­gent. Foto: Hans-Jür­gen Herrmann

Im Novem­ber ver­gan­ge­nen Jah­res hat­te der dama­li­ge Ver­kehrs­mi­ni­ster Reich­hart auf eine Grü­ne Anfra­ge zu dem 20 Mil­lio­nen Euro teu­ren Pro­jekt noch zuge­si­chert, alles noch ein­mal grund­sätz­lich auf den Prüf­stand zu stel­len. Jetzt ent­larvt die Ant­wort auf eine erneu­te Anfra­ge die­se Zusi­che­rung als hei­ße Luft: Ohne jede Ände­rung an der ursprüng­li­chen Kon­zep­ti­on wer­de die „zwi­schen­zeit­lich erstell­te Vor­ent­wurfs­lö­sung weiterverfolgt.“

Tim Par­gent zeigt sich von die­ser Ent­wick­lung spür­bar ent­täuscht: „Erneut muss man sich fra­gen, was ein neu gebau­ter Rast­hof mit 130 neu­en LKW-Stell­plät­zen im regel­mä­ßig groß­tö­nend ver­kün­de­ten „Bahn­land Bay­ern“ ver­lo­ren hat, einem Land mit gigan­ti­schen Poten­zia­len, den Güter­ver­kehr nicht von der Stra­ße auf den Rast­platz, son­dern auf die Schie­ne zu ver­la­gern. Der hier ver­senk­te zwei­stel­li­ge Mil­lio­nen­be­trag wäre an ande­rer Stel­le wesent­lich sinn­vol­ler auf­ge­ho­ben – die erneu­te Über­prü­fung hät­te eine Chan­ce gebo­ten, ein star­kes Zei­chen für eine ech­te Ver­kehrs­wen­de zu setzen.“

Die Mit­glie­der des grü­nen Orts­ver­ban­des Eggols­heim füh­len sich an ver­gleich­ba­re Stra­ßen­bau­pro­jek­te im Land­kreis erin­nert. Stell­ver­tre­tend für den Orts­ver­band stellt Vor­stands­mit­glied Mar­tin Distler fest: „Außer einer zeit­wei­sen Stim­mungs­be­ru­hi­gung für die Kom­mu­nal­wahl im Früh­jahr hat sich an den Pla­nun­gen nichts geän­dert – 13 Hekt­ar land­wirt­schaft­li­che Flä­che wer­den unbrauch­bar gemacht, über 4 Hekt­ar davon total­ver­sie­gelt. Es gilt nun, uns ent­schie­den gegen die­se aus der Zeit gefal­le­nen Plä­ne zu stel­len und enga­gier­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger vor Ort mit­ein­zu­bin­den. Der Bau neu­er Stra­ßen­in­fra­struk­tur im Reg­nitz- und Aisch­tal muss ver­hin­dert wer­den, die Lärm- und Schad­stoff­be­la­stun­gen in die­sen Teil des Forch­hei­mer Land­krei­ses sind bereits extrem hoch.“

Lisa Badum, Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­te für Forch­heim und Ober­fran­ken und Spre­che­rin für Kli­ma­po­li­tik der Grü­nen im Bun­des­tag kri­ti­siert: „Die Kli­ma­zie­le 2030 wer­den wir nur mit der Mobi­li­täts­wen­de schaf­fen. Deut­sche Stra­ßen rei­chen anein­an­der­ge­reiht schon von der Erde bis zum Mond, der Bun­des­ver­kehrs­we­ge­plan ist aus der Zeit gefal­len, weil er wei­ter unbe­irrt auf den Auto­wahn setzt. Damit muss Schluss sein. Wir brau­chen die­se Rast­stät­te im Land­kreis Forch­heim nicht.“