Mit­tel­frän­ki­sche JU: Ein­zel­han­del steu­er­lich ent­la­sten, Jun­ge Gene­ra­ti­on nicht über­for­dern – 21% Mehr­wert­steu­er für Onlinehändler

JU Mit­tel­fran­ken trifft sich digi­tal / Foto: Privat

Auf der ersten digi­ta­len Bezirks­ver­samm­lung der mit­tel­frän­ki­schen JU am ver­ga­ne­nen Wochen­en­de, die auch auf Face­book live über­tra­gen wur­de, haben die jun­gen Christ­so­zia­len ein Papier mit dem Titel „Neu­staat!“ beschlos­sen und neben Punk­ten zur Bewäl­ti­gung der Coro­na-Pan­de­mie auch erste inhalt­li­che For­de­run­gen für das Wahl­pro­gramm der Uni­on zur Bun­des­tags­wahl erhoben:

„Die Coro­na-Kri­se ver­langt nach klu­gen Ant­wor­ten für das Jetzt,“ eröff­ne­te der JU-Vor­sit­zen­de Kon­rad Kör­ner die Debat­te um den Leit­an­trag, „aber auch nach ehr­li­chen Ansa­gen für die Zukunft! Wäh­rend der mit­tel­frän­ki­sche CSU-Bezirks­vor­sit­zen­de und Baye­ri­sche Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann online die näch­sten har­ten Schrit­te nach der sonn­täg­li­chen Kabi­netts­sit­zung der Baye­ri­schen Staats­re­gie­rung erklär­te und den rund 50 Dele­gier­ten Rede und Ant­wort stand, geht das im Anschluss beschlos­se­ne Papier auf grund­le­gen­de­re Fra­gen ein. So kri­ti­siert die JU, dass der Daten­schutz in Deutsch­land mit­un­ter zum „Super­grund­recht“ erho­ben wür­de, und man von demo­kra­ti­schen Län­dern wie Tai­wan und Süd­ko­rea ler­nen kön­ne, wie man mit etwas weni­ger Daten­schutz ande­re Frei­hei­ten schnel­ler zurück­be­kom­men kön­ne. „Die­se Dis­kus­si­on ver­mis­sen wir: Will man einen abso­lu­ten Daten­schutz, oder even­tu­ell schnel­ler wie­der Freun­de tref­fen?“, so Kör­ner. Gleich­zei­tig müs­se man ins­be­son­de­re Grup­pen wie Allein­ste­hen­de und Allein­er­zie­hen­de, die beson­ders unter den Maß­nah­men lei­den, auch stär­ker in den Blick neh­men. Die JU schlägt hier­zu eine „Child­ca­re-“ und „Sup­port-Bubble“ vor, wie sie in Groß­bri­tan­ni­en als ein­ge­tra­ge­ne „Qua­si-Fami­lie“ für Zei­ten der Pan­de­mie­mög­lich ist.

Mit Blick auf die anste­hen­de Bun­des­tags­wahl steht für die Nach­wuchs-CSU ganz klar die wirt­schaft­li­che Gesun­dung der Repu­blik im Fokus: Eine schnel­le wirt­schaft­li­che Gesun­dung des Lan­des kön­ne es nur mit einer uni­ons­ge­führ­ten Bun­des­re­gie­rung geben, die sich wie­der mehr auf Kern­auf­ga­ben des Staa­tes kon­zen­trie­ren müs­se. Dazu gehö­re auch, dass es kei­ne neu­en For­de­run­gen nach Sozi­al­lei­stun­gen oder irgend­wel­chen lang­fri­sti­gen Zuschüs­sen im Wahl­pro­gramm der Uni­on geben dür­fe. Zur Erho­lung der Wirt­schaft schlägt die JU bei­spiels­wei­se einen gesplit­te­ten Mehr­wert­steu­er­satz für Online­han­del und Ein­zel­han­del vor. So sol­le in Zukunft der Online­han­del mit grund­sätz­lich 21% MWSt, aber der Ein­zel­han­del nur mit 16% MWSt besteu­ert wer­den. „Wer einen Laden betreibt und sein Per­so­nal nach Tarif­löh­nen im Ein­zel­han­del bezahlt, der ist mit ama­zon nicht zu ver­glei­chen. Das recht­fer­tigt auch mit unter­schied­li­cher Besteue­rung Markt­chan­cen aus­zu­glei­chen.“, so der 28-jäh­ri­ge Jurist Kör­ner, in der Vor­stel­lung des Leit­an­tra­ges. Mit wei­te­ren For­de­run­gen nach einer neu­en Fest­set­zung des Ren­ten­ein­tritts­al­ters nach der per­sön­li­chen Ein­zah­lungs­dau­er, der Ein­hal­tung der Schul­den­brem­se ab 2022 und einer markt­wirt­schaft­li­chen Berech­nung des CO2-Prei­ses und stär­ke­rer Ent­bü­ro­kra­ti­sie­rung mit einer „One in, two Out“-Regelung will die JU nach eige­ner Aus­sa­ge die Uni­on zu einer „muti­gen Reform­agen­da“ brin­gen, die „kei­ne Angst vor Wider­spruch und Dis­kus­sio­nen“ hat.