Forch­heim: Rich­tig Hei­zen und Lüf­ten im Corona-Winter

Für ein behag­li­ches Raum­kli­ma ist es wich­tig, Wohn‑, Arbeits- und Schlaf­räu­me sowie Küche und Bad regel­mä­ßig zu lüf­ten, damit die Feuch­tig­keit ent­wei­chen kann. Denn war­me Luft kann mehr Feuch­tig­keit auf­neh­men als kal­te Luft, was oft­mals als unan­ge­nehm emp­fun­den wird.

Ener­gie­ver­lu­ste und Schim­mel vermeiden

Um zu ver­hin­dern, dass sich die Luft­feuch­tig­keit als Kon­den­sat an küh­len Ecken (sog. Wär­me-/Käl­te­brücken) nie­der­schlägt und sich sogar Schim­mel bil­det, ist es wich­tig, aus­rei­chend zu Hei­zen und zu Lüf­ten. Als Richt­wert gilt für Wohn- und Büro­räu­me eine Raum­tem­pe­ra­tur von 20 bis 22 °C. Die Absen­kung der Raum­tem­pe­ra­tur um nur ein Grad bewirkt eine Ener­gie­ein­spa­rung von ca. 6 %, infor­miert das Büro Ener­gie und Kli­ma des Land­rats­am­tes. Am besten erfolgt der Luft­aus­tausch durch regel­mä­ßi­ges Stoß­lüf­ten mit an die Wit­te­rungs­ver­hält­nis­se ange­pass­ter Zeit­dau­er; die Wär­me­ver­lu­ste wer­den so mini­miert und Heiz­ener­gie gespart. Wer dage­gen unkon­trol­liert lüf­tet und zum Bei­spiel die Fen­ster län­ge­re Zeit oder den gan­zen Tag über gekippt lässt, hat hohe Wär­me­ver­lu­ste und ver­schwen­det Ener­gie; zudem küh­len die Wän­de aus.

Wirk­sam lüf­ten gegen Coronaviren

Auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie und der viro­lo­gi­schen Kennt­nis­la­ge emp­fiehlt die IRK (Innen­raum­luft­hy­gie­ne-Kom­mis­si­on) des Umwelt­bun­des­am­tes für eine mög­lichst hohe Zufuhr von Frisch­luft in geschlos­se­nen Räu­men zu sor­gen. Dies ist sinn­voll und not­wen­dig unge­ach­tet ande­rer Schutz­maß­nah­men, wie dem Ein­hal­ten von Min­dest­ab­stän­den oder dem Tra­gen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Durch kon­se­quen­tes regel­mä­ßi­ges Lüf­ten ver­rin­gert sich die Anzahl der Aero­so­le (fein­ster in der Raum­luft schwe­ben­der Tröpf­chen) bzw. even­tu­ell vor­han­de­ner Krank­heits­er­re­ger und somit lässt sich das Risi­ko einer Über­tra­gung von SARS-CoV‑2 reduzieren.

Stoß­lüf­tung oder Querlüftung

Bei der ein­fach zu hand­ha­ben­den Fen­ster­lüf­tung ist eine Quer­lüf­tung opti­mal. Als wirk­sam gilt eben­so eine Stoß­lüf­tung bei weit geöff­ne­tem Fen­ster oder noch bes­ser bei meh­re­ren im Raum gleich­zei­tig geöff­ne­ten Fen­stern über eini­ge Minu­ten. Wich­tig ist, dass die Raum­luft schnell gegen Frisch­luft aus­tauscht wird. Außer­dem soll­te dar­auf geach­tet wer­den, dass es durch die Lüf­tung nicht zu einer Ver­brei­tung (even­tu­ell infek­tiö­ser) Aero­so­le in ande­re Räu­me kommt. Bei Husten und Nie­sen ein­zel­ner Per­so­nen, egal ob zu Hau­se, im Büro oder in der Schu­le, soll­te sofort eine Stoß­lüf­tung durch­ge­führt wer­den. Das blo­ße Ankip­pen der Fen­ster ist kaum wirk­sam, auch wenn dies dau­er­haft erfol­gen und zudem zum Aus­küh­len der Wän­de füh­ren würde.

Auf­grund von Mes­sun­gen und Erfah­run­gen mit dem Abtrans­port che­mi­scher und bio­lo­gi­scher Kon­ta­mi­na­tio­nen im Bereich Woh­nungs­lüf­tung kön­nen fol­gen­de Faust­re­geln Anwen­dung fin­den: Für den täg­li­chen Gebrauch gilt, dass ein effek­ti­ver Luft­aus­tausch in Woh­nun­gen (übli­che Grö­ßen, rela­tiv gerin­ge Per­so­nen­be­le­gung, nor­ma­le Wohn­nut­zung ohne Besu­cher) durch das mehr­ma­li­ge täg­li­che Lüf­ten über weit geöff­ne­te Fen­ster (Stoß­lüf­tung) für min­de­stens 10–15 Minu­ten (im Win­ter bei gro­ßen Tem­pe­ra­tur­dif­fe­ren­zen zwi­schen Innen und Außen kön­nen auch 5 Minu­ten rei­chen) erzielt wird. Bei Anwe­sen­heit meh­re­rer Per­so­nen im Raum, emp­fiehlt es sich ggf. wäh­rend der Besuchs­dau­er zu lüf­ten. Inten­si­ves Lüf­ten redu­ziert die Men­ge poten­zi­ell infek­tiö­ser Aero­so­le deutlich!

Ein­satz und Betrieb von Lüftungsanlagen

Der Ein­satz von zen­tra­len oder dezen­tra­len Lüf­tungs­an­la­gen bie­tet dar­über hin­aus noch bes­se­ren Wohn­kom­fort und sorgt auto­ma­tisch für gute Raum­luft, ohne dass man die Fen­ster stän­dig öff­nen und schlie­ßen muss. Beim Betrei­ben von Lüf­tungs­an­la­gen (RLT-Anla­gen) soll­te der Anteil der Umluft wäh­rend der SARS-CoV-2-Pan­de­mie, mög­lichst gegen Null gefah­ren wer­den, sofern kei­ne hoch-/vi­ren­ab­schei­den­den Fil­ter im Lüf­tungs­sy­stem ein­ge­baut sind.

Wei­te­re Informationen:

www​.co2on​line​.de

www​.umwelt​bun​des​amt​.de

https://​www​.umwelt​bun​des​amt​.de/​s​i​t​e​s​/​d​e​f​a​u​l​t​/​f​i​l​e​s​/​m​e​d​i​e​n​/​2​5​4​6​/​d​o​k​u​m​e​n​t​e​/​i​r​k​_​s​t​e​l​l​u​n​g​n​a​h​m​e​_​l​u​e​f​t​e​n​_​s​a​r​s​-​c​o​v​-​2​_​0​.​pdf

Forch­heim, 07.12.2020

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