Mit­tel­fran­ken: Bay­erns Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann und Poli­zei­prä­si­dent Roman Fer­tin­ger star­ten neue Kam­pa­gne für mehr Respekt und weni­ger Gewalt

Symbolbild Polizei

Mehr Respekt und weni­ger Gewalt gegen Ein­satz­kräf­te – das sind die Haupt­zie­le der heu­te von Bay­erns Innen­mi­ni­ster Joa­chim Herr­mann und Poli­zei­prä­si­dent Roman Fer­tin­ger gestar­te­ten Kam­pa­gne der mit­tel­frän­ki­schen Poli­zei. „Gewalt gegen Ein­satz­kräf­te hat lei­der an Bri­sanz nicht ver­lo­ren und ist wei­ter­hin ein gro­ßes Pro­blem“, erklär­te Herr­mann. Das Aus­maß an Respekt­lo­sig­keit und Gewalt­be­reit­schaft sei oft­mals erschreckend hoch. Für den Innen­mi­ni­ster ist
des­halb klar: „Wir müs­sen best­mög­lich die­je­ni­gen schüt­zen, die sich tag­täg­lich für unse­re Sicher­heit ein­set­zen und in Not­fäl­len zur Stel­le sind!“

Der Innen­mi­ni­ster setzt dazu nicht nur auf umfang­rei­che Schutz­maß­nah­men und har­te Stra­fen. „Noch bes­ser ist, es gar nicht so weit kom­men zu las­sen“, beton­te Herr­mann. Das sei auch der Anknüp­fungs­punkt der neu­en Kam­pa­gne. „Es wer­den die Men­schen hin­ter den Uni­for­men gezeigt, die Fami­lie und Freun­de haben und nach dem Dienst gesund wie­der nach Hau­se kom­men wol­len. Das muss sich jeder vor Augen füh­ren, der meint, aus Frust oder ande­ren Grün­den Ein­satz­kräf­te angrei­fen zu müs­sen – egal ob kör­per­lich oder ’nur‘ verbal.“

Die neue Kam­pa­gne des Poli­zei­prä­si­di­ums Mit­tel­fran­ken umfasst unter ande­rem groß­flä­chi­ge Pla­ka­te, auf denen Ein­satz­kräf­te von Poli­zei, Ret­tungs­dienst, Feu­er­wehr und Tech­ni­schem Hilfs­werk (THW) zu sehen sind, halb in Uni­form und halb in zivi­ler Klei­dung. Die­se Pla­ka­te sol­len ins­be­son­de­re an Poli­zei­dienst­stel­len, Ret­tungs- und Feu­er­wehr­wa­chen sowie an Gebäu­den des THW ange­bracht wer­den. Dar­über hin­aus gibt es ver­schie­de­ne Sensibilisierungs-Videos
auf Social Media-Kanä­len (www​.face​book​.com/​p​o​l​i​z​e​i​m​i​t​t​e​l​f​r​a​n​ken, https://​twit​ter​.com/​P​o​l​i​z​e​i​MFR, www​.insta​gram​.com/​p​o​l​i​z​e​i​m​fr/) sowie ab dem 7.Dezember für eine Woche Bei­trä­ge auf den Info­boards der
Ver­kehrs-Akti­en­ge­sell­schaft Nürnberg.

Die Zah­len zur Gewalt gegen Poli­zei­be­am­te stei­gen seit Jah­ren auf neue Höchst­stän­de. So gab es 2019 7.959 Fäl­le von ver­ba­ler und kör­per­li­cher Gewalt (+3,5 Pro­zent), wobei das Gros Fäl­le kör­per­li­cher Gewalt waren (4.501, +2,7
Pro­zent). Dabei wur­den 2.599 Poli­zi­stin­nen und Poli­zi­sten ver­letzt (+1,3 Pro­zent). Neben Poli­zei­be­am­ten waren 2019 bay­ern­weit auch Ein­satz­kräf­te des Ret­tungs­dien­stes in 311 Fäl­len (+53,9 Pro­zent) und Feu­er­wehr­leu­te in 82 Fällen
(+3,8 Pro­zent) von Gewalt­de­lik­ten betroffen.

Für die­ses Jahr sind laut Herr­mann noch kei­ne Aus­sa­gen zur Fall­zah­len­ent­wick­lung mög­lich: „Einer­seits haben die Coro­na-Ein­schrän­kun­gen dazu geführt, dass die Zahl der Über­grif­fe auf Ein­satz­kräf­te bei­spiels­wei­se bei öffentlichen
Fest­ver­an­stal­tun­gen oder Fuß­ball­spie­len nied­ri­ger liegt. Ande­rer­seits führt die Pan­de­mie-Situa­ti­on offen­bar bei einem klei­nen Teil der Bevöl­ke­rung zu mehr Aggres­si­on und Frust. Das bekom­men lei­der auch unse­re Ein­satz­kräf­te zu spüren.“

Laut Herr­mann hat der Frei­staat in den ver­gan­ge­nen Jah­ren rund 120 Mil­lio­nen Euro für die Aus­stat­tung und den Schutz der Poli­zei inve­stiert. Neben der neu­en Uni­form sowie der bal­li­sti­schen Schutz­aus­rü­stung wur­den bei­spiels­wei­se für alle Poli­zei­kräf­te neue Ein­satz­stöcke und neue Dienst­pi­sto­len SFP9 beschafft. Außer­dem hat die Baye­ri­sche Poli­zei der­zeit bay­ern­weit rund 1.650 Body Cams im Ein­satz. Dazu kom­men Distanz-Elek­tro­im­puls­ge­rä­te (DEIG) bei Zügen der Unter­stüt­zungs­kom­man­dos in Bay­ern sowie bei den Ein­satz­zü­gen in Aschaf­fen­burg, Strau­bing, Regens­burg und Kemp­ten. Auf­grund der posi­ti­ven Erfah­run­gen wer­den künf­tig alle Unter­stüt­zungs­kom­man­dos sowie alle ‚geschlos­se­nen Ein­satz­ein­hei­ten‘ der Lan­des­po­li­zei mit dem DEIG ausgestattet.

Bil­der vom heu­ti­gen Kam­pa­gnen­start kön­nen ab etwa 16 Uhr unter www​.innen​mi​ni​ste​ri​um​.bay​ern​.de abge­ru­fen werden.