HWK Oberfan­ken zeigt wei­te­re Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen an

Vor­stand und Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer waren über finan­zi­el­le Trans­ak­tio­nen nicht unterrichtet

Auf­ga­be von Vor­stand und Geschäfts­lei­tung der HWK ist es, unab­hän­gig von den han­deln­den Per­so­nen und deren Anse­hen alle Vor­gän­ge rund um die Ver­un­treu­un­gen bei der GTO und die Unre­gel­mä­ßig­kei­ten bei der Hand­werks­kam­mer und der IFGO auf­zu­klä­ren und Scha­den von der Hand­werks­kam­mer abzuwenden.

Vor dem Hin­ter­grund wei­te­rer Rechts­gut­ach­ten, die mitt­ler­wei­le der Hand­werks­kam­mer vor­lie­gen, ist die Hand­werks­kam­mer lei­der auch gezwun­gen, außer an Horst Eggers und den frü­he­ren GTO- Geschäfts­füh­rer Erwin W. auch an den frü­he­ren Prä­si­den­ten Tho­mas Zim­mer und den frü­he­ren Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler Scha­dens­er­satz­for­de­run­gen zu stellen.

Hin­ter­grund der Maß­nah­me bei Tho­mas Zim­mer ist die Bürg­schaft für ein Dar­le­hen in Höhe von 550.000 EURO, die die Hand­werks­kam­mer der GTO gewährt hat. Die Bürg­schafts­ver­pflich­tung war am 10. Novem­ber 2011 vom dama­li­gen Haupt­ge­schäfts­füh­rer Horst Eggers und dem dama­li­gen Prä­si­den­ten Tho­mas Zim­mer unter­schrie­ben wor­den. Die Bürg­schaft war ohne Wis­sen oder Betei­li­gung von Vor­stand und Voll­ver­samm­lung der Hand­werks­kam­mer für Ober­fran­ken gewährt wor­den. Zudem hät­te die gewähr­te Bürg­schaft laut Sat­zung der Hand­werks­kam­mer von Vor­stand und Voll­ver­samm­lung beschlos­sen wer­den müs­sen. Die Gewäh­rung der Kre­di­te und der Bürg­schaft waren damit per se nicht rechtmäßig.

Der Zeit­punkt der Gewäh­rung der Bürg­schaft, so die Rechts­gut­ach­ten, nimmt eine Schlüs­sel­rol­le bei der Beur­tei­lung der erfolg­ten Ver­un­treu­un­gen ein. Mit der Bürg­schaft hat­te die GTO die in den Jah­ren zuvor von der Hand­werks­kam­mer gewähr­ten Dar­le­hen in Höhe von ins­ge­samt 670.000 € abge­löst (ein Teil­be­trag in Höhe von 120.000€ (Dif­fe­renz 670.000 – 550.000 €) wur­de durch den Ver­kauf der GTO-Zweig­nie­der­las­sung Gera zurück­ge­führt. Das Rechts­gut­ach­ten kommt zu dem Schluss, dass spä­te­stens zum Zeit­punkt der Unter­zeich­nung die­ser Bürg­schaft Horst Eggers und Tho­mas Zim­mer ver­pflich­tet gewe­sen wären, die wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se der GTO zu über­prü­fen und fest­zu­stel­len, war­um die GTO nicht in der Lage war, das Dar­le­hen aus eige­nen Mit­teln zu tilgen.

Bereits damals hät­ten alle wei­te­ren kri­mi­nel­len Hand­lun­gen des dama­li­gen Lei­ten­den Mit­ar­bei­ters der GTO ver­hin­dert wer­den kön­nen. Damals wäre dann auch ent­deckt wor­den, dass der Jah­res­ab­schluss der GTO aus dem Jahr 2011 die Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit in Höhe von 670.000,00 € nicht aus­weist und damit unwahr ist und nicht einer ord­nungs­ge­mä­ßen Buch­hal­tung ent­spricht. Es wur­den damals aber kei­ner­lei Prü­fungs- und Kon­troll­maß­nah­men im Hin­blick auf den evi­dent erkenn­ba­ren Finan­zie­rungs­be­darf der GTO eingeleitet.

Beim frü­he­ren Haupt­ge­schäfts­füh­rer Tho­mas Kol­ler geht es um Zah­lun­gen für Reprä­sen­ta­ti­ons­auf­wen­dun­gen und Kfz-Kosten in Höhe von jähr­lich 88.000 €, die in den Jah­ren 2012 bis 2014 von der Hand­werks­kam­mer an die GTO geflos­sen sind. Das Rechts­gut­ach­ten, das die­se Zah­lun­gen unter­sucht hat, kommt zu dem Schluss, dass die Zah­lun­gen für Reprä­sen­ta­ti­ons­auf­wen­dun­gen an die GTO per se rechts­wid­rig waren.

Das System der Zah­lun­gen war von Horst Eggers vor dem Jahr 2010 ein­ge­führt wor­den, die­ser Zeit­raum ist inzwi­schen wei­test­ge­hend ver­jährt. Tho­mas Kol­ler, der im Jahr 2011 neu in die Funk­ti­on des Haupt­ge­schäfts­füh­rers der Hand­werks­kam­mer ein­ge­tre­ten war, hat offen­sicht­lich eine Prü­fung der Fort­füh­rung der von Herrn Eggers im Jahr 2010 für die Fol­ge­jah­re bestimm­ten Kas­sen­an­wei­sung und Mit­tel­aus­zah­lung nicht vor­ge­nom­men und die Fort­füh­rung der Aus­zah­lun­gen die­ser nicht durch die Erfül­lung sat­zungs­ge­mä­ßer Auf­ga­ben abge­deck­ten Zah­lun­gen bis zum Jahr 2014 gesche­hen las­sen. Erst im Jahr 2014 wur­den die­se Zah­lun­gen der Hand­werks­kam­mer an die GTO gestoppt. Inso­weit ist von einer fahr­läs­si­gen Ver­let­zung der Geschäfts­aus­übungs- und Kon­troll­ver­pflich­tung von Tho­mas Kol­ler aus­zu­ge­hen. Zudem ist eine Infor­ma­ti­on über die­se Zah­lun­gen an den Vor­stand unterblieben.