Bam­ber­ger Erz­bi­schof Schick: „Weih­nach­ten fällt nicht aus“

Symbolbild Religion

Inter­view mit Erz­bi­schof Schick im Bis­tums­ma­ga­zin „Leben“: Kei­ne Coro­na-Pau­se in der Seelsorge

Erz­bi­schof Lud­wig Schick ruft die Men­schen auf, beim dies­jäh­ri­ge Weih­nachts­fest Fle­xi­bi­li­tät zu zei­gen. Wer wegen der Coro­na-Ein­schrän­kun­gen am Hei­lig­abend kei­ne Christ­met­te besu­chen kön­ne, der habe die Mög­lich­keit auch am 25. oder 26. Dezem­ber an einem der zahl­rei­chen Weih­nachts­got­tes­dien­ste teil­zu­neh­men. „Und wer auf­grund der Schutz­maß­nah­men gar nicht in die Kir­che gehen kann oder will, der soll­te die Mög­lich­keit nut­zen, einen Fern­seh­got­tes­dienst anzu­se­hen oder im Live­stream mit­zu­fei­ern“, sag­te Schick im Inter­view mit dem Maga­zin „Leben im Erz­bis­tum Bamberg“.

Schick wies auch auf die Mög­lich­keit hin, zu Weih­nach­ten einen Haus­got­tes­dienst zu fei­ern. Text- und Lied­vor­schlä­ge dazu gibt es im Got­tes­lob unter Nr. 26, im „Leben“-Magazin oder online unter https://​leben​.erz​bis​tum​-bam​berg​.de/​g​e​s​c​h​i​c​h​t​e​n​/​h​a​u​s​g​o​t​t​e​s​d​i​e​nst

„Weih­nach­ten fällt nicht aus“, beton­te der Erz­bi­schof. Die Got­tes­dien­ste wür­den mit den gel­ten­den Beschrän­kun­gen gefei­ert, zum Teil auch im Frei­en. Die Ein­zel­hei­ten dazu müss­ten vor Ort gere­gelt werden.

Der Erz­bi­schof nahm die Kir­chen gegen Kri­tik in Schutz, sich in der Coro­na-Zeit vor­schnell zurück­ge­zo­gen zu haben. „Bei allen Maß­nah­men haben wir uns an die staat­li­chen Vor­ga­ben gehal­ten.“ Die Seel­sor­ge habe kei­ne Pau­se gemacht. Im Gegen­teil sei­en die Seel­sor­ge­teams in den Pfar­rei­en, aber auch in Kran­ken­häu­sern, Alten- und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, in Gefäng­nis­sen, bei der Cari­tas, in der Tele­fon­seel­sor­ge immer für die Men­schen da.

Die Coro­na-Pan­de­mie wer­fe die seit Men­schen­ge­den­ken immer wie­der gestell­te Fra­ge auf, war­um Gott das Lei­den in der Welt zulas­se. Es kom­me jeder Mensch in die Situa­ti­on, dass er fra­ge: „Wo warst du, Gott?“, auch ein Bischof sei davon nicht befreit. „Glau­be an Gott ist nicht die Ant­wort auf alle Fra­gen, son­dern der Motor, Ant­wor­ten zu suchen und die Anfor­de­run­gen des Lebens zu bewäl­ti­gen.“ Der Erz­bi­schof füg­te hin­zu: „Beten wir, dass Coro­na bald vor­bei ist und wir wie­der ein nor­ma­les Leben füh­ren kön­nen, das aber ruhig etwas anders sein darf als vor Coro­na: ent­schleu­nig­ter, acht­sa­mer, kom­mu­ni­ka­ti­ver und hilfsbereiter.“

Das „Leben“-Magazin wird in den näch­sten Tagen an alle katho­li­schen Haus­hal­te im Erz­bis­tum ver­schickt. Es steht unter dem Mot­to „Weih­nach­ten fällt nicht aus, es wird nur anders sein“. Unter ande­rem wird beschrie­ben, wie Weih­nach­ten in der Bahn­hofs­mis­si­on, im Kran­ken­haus oder im Gefäng­nis gefei­ert wird. Die Online-Aus­ga­be des Maga­zins kann gele­sen wer­den unter https://​leben​.erz​bis​tum​-bam​berg​.de