Bay­reu­ther „Stu­dents for Future“ pro­te­stie­ren: „Schwar­zer Frei­tag für die Umwelt“

Mahn­wa­che: „Black Fri­day für die Umwelt“ / Foto: Privat

Pres­se­mit­tei­lung der „Stu­dents for Future“ Bayreuth:

Mit einer Mahn­wa­che haben Green­peace und die Stu­dents for Future aus Bay­reuth am ver­gan­ge­nen Frei­tag, dem so genann­ten Black Fri­day, vor dem Rot­main­cen­ter gegen res­sour­cen­ver­schwen­de­ri­schen Kon­sum­wahn protestiert.

Wie nicht anders zu erwar­ten stammt die Idee des Black Fri­day aus den USA, dort gibt es den Tag des Kon­sums seit den 1970er Jah­ren. Mit dem Frei­tag nach Thanks­gi­ving soll­te und soll noch heu­te der Kon­sum in den Win­ter­mo­na­ten ange­kur­belt und die bevor­ste­hen­de Weih­nachts­shop­ping­sai­son eröff­net wer­den. Auch in Deutsch­land wer­ben mitt­ler­wei­le Ein­zel­händ­ler mit Preis­nach­läs­sen und ande­ren Rabatt­ak­tio­nen am Black Fri­day. Die Umsatz­zah­len in Ver­bin­dung mit dem Black Fri­day sind in den letz­ten Jah­ren stark ange­stie­gen. Laut einer Umfra­ge von „fin­der“ gaben beson­ders jun­ge Men­schen im Alter von 18 bis 35 Jah­ren an, dann zu kau­fen, wenn die Prei­se nied­rig sind. Von Bedarf an die­sen Pro­duk­ten ist dabei aller­dings gar nicht die Rede.

Pro­ble­ma­tisch an dem Kon­sum­wahn­sinn, ist vor allem der enor­me Res­sour­cen­ver­brauch. Durch Rabat­te und Son­der­an­ge­bo­te wer­den Men­schen dazu ver­lei­tet Din­ge zu kau­fen, die sie eigent­lich gar nicht benö­ti­gen. Die Idee des Kau­fens um des Kau­fens wil­len, weil es ja gera­de so schön gün­stig ist, ver­braucht end­li­che Res­sour­cen und Ener­gie und ist Ursa­che für Umwelt­ver­schmut­zun­gen auf der gan­zen Welt. Gera­de inner­halb der letz­ten Jah­re und zusätz­lich durch die Coro­na-Pan­de­mie hat sich das Kauf­ver­hal­ten der Konsument*innen zusätz­lich immer mehr in den Online­han­del ver­la­gert. Hier ist es gän­gi­ge Pra­xis Pro­duk­te wie­der zurück­zu­schicken, wenn sie nicht pas­sen oder gefal­len. War­um das ein Pro­blem ist, zeigt eine Stu­die der Wirt­schafts­wo­che und des ZDF vom Juli 2018, laut wel­cher der Markt­füh­rer Ama­zon knapp 30% der zurück­ge­schick­ten Pro­duk­te nicht direkt wei­ter­ver­kauft. Die neu­wer­ti­gen Pro­duk­te wer­den geschred­dert und die Res­sour­cen, die in die­ses Pro­dukt bereits geflos­sen sind, somit verschwendet.

Wir soll­ten die knap­pen Res­sour­cen unse­rer Erde nicht damit ver­schwen­den, kurz­le­bi­ge und eigent­lich nicht benö­tig­te Pro­duk­te zu ver- bzw. zu kau­fen. Aus die­sem Grund rufen Green­peace und die Stu­dents for Future Bay­reuth in die­sem Jahr zu einer Woche des Kon­sum­streiks auf. Vom 30. Novem­ber bis zum 05. Dezem­ber sol­len abge­se­hen von Lebens­mit­teln und all­täg­li­chen Gebrauchs­ar­ti­keln kei­ne Pro­duk­te gekauft wer­den. „Es geht uns dabei nicht dar­um, Kon­sum ins­ge­samt zu ver­teu­feln, son­dern wir möch­ten die Men­schen durch den kurz­zei­ti­gen Ver­zicht dazu moti­vie­ren dar­über nach­zu­den­ken, wel­che Din­ge sie wirk­lich brau­chen“ erklärt Luca von den Stu­dents for Future den Auf­ruf zum Kon­sum­streik. Da die aktu­el­le Situa­ti­on für klei­ne, loka­le Läden auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie beson­ders schwie­rig ist, soll­te außer­dem dar­auf geach­tet wer­den, mög­lichst vor Ort und nicht bei Online­rie­sen wie Ama­zon zu kau­fen, die wäh­rend der Weih­nachts­zeit ohne­hin ein enorm pro­fi­ta­bles Geschäft zu lasten ihrer Mitarbeiter*innen und der Umwelt haben machen. Zusätz­lich zum Kon­sum­streik posten die Stu­dents for Future Bay­reuth im Rah­men der Kam­pa­gne „Spen­den statt kau­fen“ täg­lich Hin­wei­se zu nach­hal­ti­gen Spen­den­mög­lich­kei­ten auf ihren Social Media Kanä­len. Anhand von loka­len Initia­ti­ven soll gezeigt wer­den, dass es vie­le Orga­ni­sa­tio­nen gibt, die das Geld, was sonst für nicht wirk­lich benö­tiog­te Pro­duk­te aus­ge­gen wer­den wür­de, wirk­lich brau­chen und damit sinn­vol­le Arbeit leisten.