Tipps & Tricks: Inter­net-Ver­gleichs­por­ta­le – Ver­trags­fal­le oder tol­ler Service?

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Ver­brau­cher­zen­tra­len befrag­ten Nut­ze­rin­nen und Nutzer

Ver­gleichs­por­ta­le wer­ben damit, mit weni­gen Klicks den attrak­tiv­sten Tarif zu fin­den. Ende Novem­ber steht zum Bei­spiel für vie­le die Fra­ge nach einem Wech­sel der Kfz-Ver­si­che­rung an. Was liegt da näher, als einen Blick in die gän­gi­gen Ver­gleichs­por­ta­le zu rich­ten? Die Ver­brau­cher­zen­tra­len haben bun­des­weit tau­send Nut­ze­rin­nen und Nut­zer dazu befragt, wofür sie Ver­gleichs­por­ta­le nut­zen und was ihnen dabei wich­tig ist. Um aber nicht in Fal­len zu tap­pen, soll­ten eini­ge Tipps beach­tet werden. 

Umfra­ge: Das beste Preis-Lei­stungs­ver­hält­nis zählt

Im Herbst 2020 führ­ten die Ver­brau­cher­zen­tra­len eine reprä­sen­ta­ti­ve Umfra­ge zur Nut­zung von Ver­gleichs­por­ta­len durch. Am häu­fig­sten ver­gli­chen die Befrag­ten mit 72 Pro­zent Ver­si­che­rungs­ta­ri­fe, gefolgt von rund 70 Pro­zent, die die Tari­fe von Ener­gie­ver­sor­gern prüf­ten. In ihren Erwar­tun­gen an Ver­gleichs­por­ta­le waren sich die Befrag­ten über alle Alters­klas­sen hin­weg weit­ge­hend einig: 96 Pro­zent der Nut­zer war das beste Preis-Lei­stungs­ver­hält­nis „wich­tig“ oder „eher wich­tig“. Auch eine ein­fa­che Nutz­bar­keit des Por­tals sowie Über­sicht­lich­keit aller Ange­bo­te ist vie­len bedeu­tend. Von Lock­mit­teln wie Prä­mi­en oder Boni woll­ten sich die wenig­sten Nut­zer beein­drucken las­sen. Unab­hän­gig davon, wel­che Aspek­te am Ende den Aus­schlag für die Wahl eines bestimm­ten Ange­bots geben: Die Befrag­ten schlos­sen die Ver­trä­ge zumeist direkt über das Vergleichsportal.

Für den Groß­teil der Befrag­ten wur­den Kosten und Lei­stun­gen des Ver­tra­ges trans­pa­rent und klar dar­ge­stellt. Wer­be­ver­spre­chen wur­den nach den Anga­ben der Nut­zer meist ein­ge­hal­ten. Aller­dings wur­de nur nach Ver­trags­ab­schlüs­sen der letz­ten 12 Mona­ten gefragt. „Bei Ver­trä­gen mit Ener­gie­ver­sor­gern ent­ste­hen stei­gen­de Kosten durch weg­fal­len­de Neu­kun­den­bo­ni in der Regel erst nach dem ersten Ver­trags­jahr. Und manch einer mag erst im Ver­si­che­rungs­fall bemer­ken, dass der gewähl­te Ver­si­che­rungs­ta­rif wich­ti­ge Lei­stun­gen nicht ent­hält“, sagt Tat­ja­na Halm.

Ver­steck­te Fal­len der Vergleichsportale 

Die Ver­brau­cher­zen­tra­len errei­chen immer wie­der Beschwer­den von Ver­brau­che­rin­nen und Ver­brau­chern, die im Nach­hin­ein ent­täuscht sind vom geschlos­se­nen Ver­trag. So bei­spiels­wei­se, wenn sie die ver­spro­che­nen Prä­mi­en oder Boni nicht erhal­ten, spä­ter von Zusatz­ko­sten über­rascht wer­den oder bei Ver­trags­pro­ble­men allein gelas­sen werden.

Aus Sicht der Ver­brau­cher­schüt­zer zeigt sich bei genaue­rer Betrach­tung des Geschäfts­mo­dells: Die Por­ta­le sind kei­ne neu­tra­len Ver­mitt­ler und han­deln nicht unei­gen­nüt­zig. „Der ver­meint­lich kosten­freie Ver­gleich wird zu einem gro­ßen Teil durch die Pro­vi­sio­nen der Anbie­ter für Ver­trags­ab­schlüs­se finan­ziert“, so Tat­ja­na Halm, Refe­rats­lei­te­rin Markt und Recht bei der Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern. „Die Por­ta­le ver­die­nen dann nur, wenn über sie auch Ver­trä­ge abge­schlos­sen wer­den. Und das am besten bei dem Anbie­ter, der die höch­ste Pro­vi­si­on zahlt.“ Die Anbie­ter wie­der­um ste­hen unter dem Druck, auf einem der ersten Plät­ze des Ver­gleichs erschei­nen zu müs­sen – wer wei­ter unten im Ran­king auf­taucht, hat kaum Chan­cen auf neue Kun­den. „Ein Geschäfts­mo­dell vol­ler Fehl­an­rei­ze, das zu Intrans­pa­renz und fal­schen Ver­spre­chun­gen ein­lädt“, so Tat­ja­na Halm. „Ver­brau­cher müs­sen daher unbe­dingt auf die Gestal­tung der Ran­kings und das Klein­ge­druck­te der Ange­bo­te achten.“

Einen Über­blick zu mög­li­chen Fal­len und Tipps zur siche­ren Nut­zung von Ver­gleichs­por­ta­len gibt die Ver­brau­cher­zen­tra­le Bay­ern online unter https://​www​.ver​brau​cher​zen​tra​le​-bay​ern​.de/​i​n​t​e​r​n​e​t​-​v​e​r​g​l​e​i​c​h​s​p​o​r​t​ale.

Fazit der Verbraucherschützer 

Die Markt­macht von Ver­gleichs­por­ta­len ist enorm, denn sie wer­den von vie­len Ver­brau­chern genutzt. „Die Por­ta­le bie­ten die unschlag­ba­re Mög­lich­keit, sich einen Markt­über­blick zu ver­schaf­fen und Prei­se und Lei­stun­gen zu ver­glei­chen“, so Tat­ja­na Halm. „Aller­dings ist es wich­tig, die Tricks und Fall­stricke zu ken­nen und die rich­ti­gen Vor­ein­stel­lun­gen vorzunehmen.“