Bam­ber­ger Grü­ne zu Bus­spur, Mobi­li­täts­App und Kurzstreckenticket

Grün-Rot will mit Maß­nah­men­pa­ket ÖPNV stär­ken und für alle nut­zungs­freund­li­cher machen

Die Stär­kung des ÖPNV haben sich die Koope­ra­ti­ons­frak­tio­nen von Grü­nes Bam­berg und SPD vor­ge­nom­men. Der mobi­li­täts­po­li­ti­sche Grü­nen-Spre­cher Chri­sti­an Hader und SPD-Stadt­rat Heinz Kunt­ke, bei­de auch Ver­tre­ter ihrer Frak­tio­nen im Stadt­wer­ke-Auf­sichts­rat, haben dafür ein zehn Punk­te umfas­sen­des Maß­nah­men­pa­ket entwickelt.

„Der ÖPNV ist eine zen­tra­le Säu­le der Ver­kehrs­wen­de, die wir gemein­sam anstre­ben“, sagt Chri­sti­an Hader, „alles, was die Bus­se in Bam­berg attrak­ti­ver, nutzer*innenfreundlicher und schnel­ler macht, ist hier willkommen.“

Ganz kon­kret wird dies etwa in der Idee von neu­en Bus­spu­ren auf bei­den Sei­ten der Lud­wig­stra­ße, zwi­schen Luit­pold­stra­ße und Zoll­ner­un­ter­füh­rung. Eine Mobi­li­täts­App soll künf­tig den ÖPNV und ande­re Ver­kehrs­mit­tel mit­ein­an­der ver­knüp­fen, so dass z. B. Rad­fah­ren oder Car-Sha­ring effi­zi­ent in Kom­bi­na­ti­on mit dem Bus genutzt wer­den kön­nen. Ergänzt wird dies um die von Grün-Rot bean­trag­ten Mobi­li­täts­sta­tio­nen. Dort, so erklärt Hader, befin­det sich dann nicht nur eine Bus­hal­te­stel­le, son­dern auch ein oder meh­re­re Car-Sha­ring-Stell­plät­ze und Vor­rich­tun­gen für siche­res Fahrradabstellen.

„Bei allen Ange­bo­ten müs­sen wir immer im Blick haben, dass der ÖPNV für alle zugäng­lich bleibt.“ Das ist SPD-Stadt­rat Heinz Kunk­te wich­tig. Ein neu­es Kurz­strecken­ticket soll für Bus­fahr­ten ein­ge­führt wer­den, die nur über eine kur­ze Distanz von ein paar Hal­te­stel­len rei­chen. „Für älte­re Men­schen, die den Bus nur bis zum näch­sten Super­markt brau­chen, wäre das ein ech­ter Gewinn“, so Kunt­ke. Für Men­schen mit gerin­gem Ein­kom­men soll auch ein so genann­ter „umla­ge­fi­nan­zier­ter ÖPNV“ geprüft wer­den. Hin­ter die­ser Idee steckt ein Soli­dar­prin­zip: Der ÖPNV in der Stadt wird von allen Einwohner*innen je nach Ein­kom­men gezahlt, und kann dann eben­falls von allen gemäß ihren Bedürf­nis­sen genutzt wer­den. Die­se Mög­lich­keit sei aller­dings noch nicht recht­lich abge­si­chert, so Kunt­ke, wes­halb die bei­den Antrag­stel­ler hier einen Prüf­auf­trag an die Ver­wal­tung for­mu­lie­ren. Alter­na­tiv ist die Ein­füh­rung eines 365-Euro-Tickets für sie denkbar.

Wei­te­re grün-rote Anträ­ge betref­fen die Umtausch­ak­ti­on „ÖPNV-Abo gegen Füh­rer­schein­ab­ga­be“, die fort­ge­setzt und bewor­ben wer­den soll. Außer­dem soll die Stadt­ver­wal­tung das Park­raum­be­wirt­schaf­tungs­kon­zept über­ar­bei­ten und ggf. das Manage­ment künf­tig an die Stadt­wer­ke über­ge­ben. Und den Bau des ROB (Regio­na­ler Omni­bus­bahn­hof) wol­len Hader und Kunt­ke vor­an­trei­ben und for­dern, dass die Stadt offen­siv mit kon­kre­ten For­de­run­gen auf die Deut­sche Bahn zugeht.