Wun­sie­del: Abstand hal­ten – dank Live-Stream und Schwimmnudeln

Mit Mas­ken und Schwimm­nu­del als Abstands­mes­ser – die Spre­che­rin­nen des Netz­werks „Wun­sie­del ist bunt“, Chri­sti­ne Lau­ter­bach (links) und Sven­ja Faß­bin­der, hal­ten sich bereits an die Hygie­ne­re­geln. Foto­ver­merk: Wun­sie­del ist bunt

Eine öffent­li­che Ver­samm­lung im „Lock­down light“? Die­se Fra­ge beant­wor­tet das Netz­werk „Wun­sie­del ist bunt“ mit einem kla­ren „Ja – aber vor allem von daheim aus!“

Des­halb setzt das Netz­werks am Sams­tag, 14. Novem­ber, am Wun­sied­ler Markt­platz wie in den ver­gan­ge­nen Jah­ren ein „bun­tes“ Zei­chen für die Demo­kra­tie. Aller­dings mit stark abge­speck­tem Pro­gramm und Live-Über­tra­gun­gen im Inter­net unter dem Mot­to #ver­b­un­ten­heit.

„Es ist gera­de in die­sen Zei­ten wich­tig, Gesicht für Demo­kra­tie, Frie­den und Tole­ranz zu zei­gen“, betont Netz­werk-Spre­che­rin Sven­ja Faß­bin­der. Ihre Kol­le­gin Chri­sti­ne Lau­ter­bach fügt hin­zu: „Wir wer­den Abstand hal­ten – vor allem nach Rechts. Und klar: Bei der Ver­samm­lung gel­ten stren­ge Hygie­ne­be­stim­mun­gen.“ Um die­se ein­zu­hal­ten, wur­de das Netz­werk erfin­de­risch – und kauf­te Schwimm­nu­deln. „Genau 1,60 Meter lang“, sagt Lau­ter­bach. „Wir wol­len, dass sich die Bevöl­ke­rung vor allem im Inter­net rege an unse­ren Aktio­nen betei­ligt und dort Gesicht für demo­kra­ti­sche Wer­te zeigt. Wer doch auf den Markt­platz kom­men möch­te, bekommt eine Schwimm­nu­del. Zudem herrscht bei allen Aktio­nen durch­gän­gig Mas­ken­pflicht.“, erklärt Lauterbach.

Um der Coro­na-Situa­ti­on Rech­nung zu tra­gen, haben die Ver­samm­lungs­an­mel­de­rin­nen vie­le der lan­ge Zeit geplan­ten Aktio­nen abge­sagt. „Lesun­gen, vie­le Musik­bei­trä­ge und eine groß­flä­chi­ge Mobi­li­sie­rung sind lei­der nicht mög­lich“, sagt Faß­bin­der. Mög­lich sind aber drei öku­me­ni­sche Frie­dens­an­dach­ten. Die­se sind dezen­tral orga­ni­siert und begin­nen alle um 14.30 Uhr an fol­gen­den Orten: in der Fried­hofs­kir­che, in der katho­li­schen Kir­che und unter frei­em Him­mel am Bur­ger­mühl­wei­her­platz. Um 15 Uhr star­ten die Aktio­nen am Markt­platz, mit Live-Stream ins Inter­net. Hier brin­gen sich akti­ve Mit­glie­der und Partner/​innen des Netz­werks mit Info-Stän­den und Aktio­nen ein. Beim Jugend­kunst-Mobil wer­den bun­te Mund-Nasen-Mas­ken gestal­tet, auf der Büh­ne gibt es Video- und Rede­bei­trä­ge, zum Bei­spiel vom Inte­gra­ti­ons­pro­jekt „Wir alle sind Wun­sie­del“. Musik kommt von der Wun­sied­ler Band „Rough Reli­gi­on“. Um 16 Uhr begin­nen Andach­ten ent­lang der Todes­marsch­rou­ten von 1945 in Geden­ken an die Opfer.

Vor allem ergeht der Auf­ruf zur „Ver­b­un­ten­heit“ mit „Wun­sie­del ist bunt“ von Zuhau­se aus auf Face­book und Insta­gram: Malen, basteln, backen, nähen – der Fan­ta­sie sind kei­ne Gren­zen gesetzt. Haupt­sa­che, die Bil­der und Vide­os sind schön bunt und mit dem Hash­tag #ver­b­un­ten­heit ver­se­hen. Außer­dem kön­nen Pro­fil­bil­der auf Face­book mit einem Rah­men mit dem Hash­tag #ver­b­un­ten­heit ver­se­hen werden.

Info: Die Schwimm­nu­deln wer­den nach der Ver­samm­lung nicht mehr als Abstands­mes­ser gebraucht und wie­der als Schwimm­hil­fe ein­ge­setzt. „Wir wer­den die Nudeln spen­den“, sagt Faß­bin­der. An wel­che Orga­ni­sa­ti­on ste­he noch nicht fest