Bro­se Bam­berg will in Bil­bao zwei­ten BCL-Sieg

symbolbild basketball

Bro­se Bam­berg reist am 2. Spiel­tag der Bas­ket­ball Cham­pi­ons League zu RETA­bet Bil­bao Bas­ket. Spiel­be­ginn ist am Diens­tag um 20 Uhr. DAZN über­trägt die Par­tie der Grup­pe F wie gewohnt live und exklu­siv. Aus dem Pala­cio de Depor­tes de Bil­bao kom­men­tiert Alex Vogel.

Seit 2016 heißt der zur Jahr­tau­send­wen­de unter dem Namen Club Bas­ket Bil­bao Ber­ri gegrün­de­te Ver­ein nun RETA­bet Bil­bao, benannt nach dem neu­en Haupt­spon­sor. 2004 gelang erst­mals der Auf­stieg in Spa­ni­ens Königs­klas­se ACB, sechs Jah­re spä­ter stand Bil­bao erst­mals im Fina­le, spiel­te zudem Euro­Le­ague. 2013 ende­te die beste Pha­se mit der Euro­Cup-Final­nie­der­la­ge gegen Kuban. Kurz dar­auf wur­de der Ver­ein auf­grund finan­zi­el­ler Pro­ble­me aus der ACB aus­ge­schlos­sen, klag­te jedoch gegen die­se Ent­schei­dung und durf­te wei­ter­hin in Liga eins mit dabei sein. Vier Jah­re spä­ter stand dann aber – aus­ge­rech­net durch eine Nie­der­la­ge im Bas­ken­der­by gegen Bas­ko­nia besie­gelt – der Abstieg in die Zweit­klas­sig­keit fest. Aller­dings: ein Jahr spä­ter war Bil­bao wie­der da und erober­te sich durch die Teil­nah­me am Final­tur­nier der ACB auch das Start­recht an der BCL 2020/2021. Dort muss­te man am ersten Spiel­tag eine 72:81-Niederlage gegen Kar­si­ya­ka hin­neh­men. Und auch sonst läuft es noch nicht wirk­lich rund im Team des ehe­ma­li­gen spa­ni­schen Spit­zen­spie­lers Alex Mum­brú. Die Mann­schaft war­tet wett­be­werbs­über­grei­fend seit nun­mehr sechs Spiel­ta­gen auf einen Sieg. Den letz­ten gab es am 3. Okto­ber in der hei­mi­schen ACB gegen Obra­doi­ro. Seit­dem setz­te es nur Nie­der­la­gen. Zuletzt unter­lag Bil­bao mit 68:82 bei Bas­ko­nia. Vor allem die Nie­der­la­ge vom Wochen­en­de (die sieb­te in acht Spie­len) hat­te nega­ti­ve Fol­gen, rutsch­ten die Bas­ken hier­durch auf einen Abstiegs­platz der ACB. Und den­noch ist die Mann­schaft nicht zu unter­schät­zen, hat­te vor knapp einer Woche Real Madrid am Ran­de einer Nie­der­la­ge und muss­te sich erst durch den letz­ten Wurf geschla­gen geben. Bester Wer­fer gegen Bas­ko­nia war Jay­lon Brown mit 19 Punk­ten, in der BCL führt bis­lang der Ex-Mün­chen-Cen­ter Ondrej Bal­vin die Scoring­li­ste mit 14 Zäh­lern an. Gefähr­lich ist Bil­bao von jen­seits der Drei­er­li­nie mit etwa 40 Pro­zent Tref­fer­quo­te. Ver­ant­wort­lich dafür sind eini­ge gute Distanz­schüt­zen wie der ehe­ma­li­ge Bam­ber­ger Arnol­das Kul­bo­ka oder der Spa­ni­er Alex Rey­es. Ange­führt wird das Team von den euro­pa­er­fah­re­nen Jona­than Rous­sel­le und Quen­tin Ser­ron. Dazu kom­men mit den bereits erwähn­ten Bal­vin (12,1 Punk­te im Schnitt) und Brown (13,7) zwei gute Scorer. Man­ko Bil­ba­os bis­lang ist die Ver­tei­di­gung, denn mit im Schnitt rund 86 zuge­las­se­nen Punk­ten sind die Bas­ken in ACB und BCL auf den hin­te­ren Rän­gen zu finden.

Für Bro­se Bam­berg gilt es, die ärger­li­che und unnö­ti­ge Nie­der­la­ge in Ham­burg aus den Köp­fen zu bekom­men. Dabei half eine Video­ana­ly­se direkt nach Rück­kehr ins Mann­schafts­ho­tel. Zumal ja auch nicht alles schlecht war beim Bun­des­li­ga­auf­takt. Acht Minu­ten vor Schluss führ­te Bro­se mit elf Punk­ten, ließ danach aber Aggres­si­vi­tät und Kampf, vor allem beim Rebound, ver­mis­sen. So kam es, dass Ham­burg die Par­tie noch dre­hen konn­te. Dar­an änder­ten auch die 20 Punk­te von Domi­nic Lock­hart und das star­ke Debüt von Devon Hall (13 Punk­te, sie­ben Rebounds, zwei Assists) nichts. Jetzt gilt es das Posi­ti­ve aus dem Spiel her­aus­zu­zie­hen und mit­zu­neh­men in die Cham­pi­ons League. Dort gab es vor zwei Wochen, eben­falls nach einer Nie­der­la­ge, eine star­ke Reak­ti­on beim 100:63-Erfolg in Bolo­gna. Allei­ne 35 Punk­te scor­te Bro­se damals nach Ball­ge­win­nen, so viel wie noch nie auf inter­na­tio­na­lem Par­kett. Und noch eine Beson­der­heit: Cha­se Fie­ler wur­de der erste Spie­ler in der Geschich­te der BCL, der min­de­stens 16 Punk­te, sechs Rebounds, sechs Assists, zwei Ste­als und zwei Blocks auf­leg­te, nach­dem er von der Bank kam.

Domi­nic Lock­hart: „Die Nie­der­la­ge gegen Ham­burg ist ärger­lich, da sie nicht hät­te sein müs­sen. Das Gute ist: wir haben nicht lan­ge Zeit, um dar­über nach­zu­den­ken. Wir haben sie ana­ly­siert, jetzt geht der Blick nach vor­ne. Bil­bao ist eine star­ke Mann­schaft, die ihr Poten­zi­al bis­her noch nicht aus­ge­schöpft hat. Wir müs­sen ihnen von Beginn an die Schnel­lig­keit und die Drei­er neh­men. Da heißt, wir müs­sen von der ersten Sekun­de an bereit sein und ihre Phy­sis matchen. Nur wenn wir auf bei­den Sei­ten des Fel­des über die kom­plet­ten 40 Minu­ten unser Maxi­mum geben, kön­nen wir erfolg­reich sein.“

Bro­se Bam­berg ver­brach­te nach dem Spiel gegen die Ham­burg Towers noch eine Nacht in der Han­se­stadt. Am Mon­tag­mor­gen ging es dann via Amster­dam nach Bil­bao. Dort steht am Abend noch das Abschluss­trai­ning im Pala­cio de Depor­tes de Bil­bao, also dem Sport­pa­last der Stadt, an. In die­sen pas­sen nor­ma­ler­wei­se 10.000 Besu­cher. Beim Spiel am Diens­tag­abend wer­den aber, wenn über­haupt, nur weni­ge Fans dabei sein dür­fen, da auch in Spa­ni­en auf­grund der Coro­na­pan­de­mie die Zuschau­er­an­zahl bei Sport­er­eig­nis­sen begrenzt wur­de. Und apro­pos Coro­na: die ande­re Par­tie in Grup­pe F zwi­schen Bolo­gna und Kar­si­ya­ka wur­de auf­grund sechs posi­ti­ver Fäl­le bei den Tür­ken erst ein­mal verschoben.