Uni Bay­reuth: For­schungs­pro­jekt „Siche­re KITA“

Symbolbild Bildung

Seit Anfang Mai wird die Betreu­ung in den Kin­der­ta­ges­stät­ten als Fol­ge der Coro­na-Pan­de­mie stu­fen­wei­se wie­der aus­ge­wei­tet. Die­ser Pro­zess benö­tigt das Infek­ti­ons­ge­sche­hen zu über­blicken und Risi­ken auf­merk­sam abzu­wä­gen. Bis­her gibt es noch zu wenig Wis­sen über das Über­tra­gungs­ri­si­ko von Kin­dern. Die­ses scheint jedoch mit einer gerin­ge­ren Wahr­schein­lich­keit ver­se­hen zu sein als bei Erwach­se­nen. Wir möch­ten eine hohe Bela­stung für Sie als Eltern, für die päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te als auch für die Kin­der ver­mei­den oder geringhalten.

Wir sind dar­auf ange­wie­sen hier­für mög­lichst viel Wis­sen über das regio­na­le Infek­ti­ons­ge­sche­hen und über die Aus­wir­kun­gen der ver­schie­de­nen Ein­schrän­kun­gen zu erfah­ren, um ziel­ge­nau­er und recht­zei­tig Maß­nah­men ergrei­fen zu kön­nen. Die Uni­ver­si­tät Bay­reuth und die Stadt Bay­reuth beglei­ten im Rah­men einer Stu­die die stu­fen­wei­se Wie­der­auf­nah­me des Regel­be­triebs in Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen wissenschaftlich.

Einer­seits sol­len sich sowohl die Eltern, deren Kin­der als auch die päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te in Bay­reuth wis­sen­schaft­lich beglei­tet wis­sen und daher eine struk­tu­rier­te Mög­lich­keit haben sich bei Unge­wiss­heit und Unsi­cher­heit an eine Anlauf­stel­le wen­den zu kön­nen. Ande­rer­seits fragt die Stu­die fragt danach, wie die Eltern, deren Kin­der sowie die päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te die Schlie­ßungs­zeit und die unter den ver­än­der­ten Bedin­gun­gen erfolg­ten Öff­nun­gen erlebt haben.Studie zu den Erfah­run­gen von Eltern, Kin­dern und päd­ago­gi­schen Fachkräften

Wor­um geht es kon­kret in der Stu­die? Wie haben Eltern und Kin­der die Wie­der­auf­nah­me der Kin­der­ta­ges­be­treu­ung erlebt? In wel­chen Situa­tio­nen füh­len Sie sich dies­be­züg­lich sicher? In wel­chen Moment viel­leicht eher ängst­lich? Wie haben sie es geschafft die Situa­ti­on zu meistern?

Die­se so ent­schei­den­den Fra­gen sind bis­lang nicht aus­rei­chend erforscht und für wei­te­re ziel­ge­rich­te­te Maß­nah­men sowie die Ein­schät­zung der Aus­wir­kun­gen wich­tig. Nur durch einen struk­tu­rier­ten Ein­blick in die Situa­tio­nen der Betrof­fe­nen kann dies adäquat ein­ge­schätzt­wer­den, um jetzt und auch zukünf­tig einen gemein­sa­men guten Umgang mit der Kri­se­un­ter Hin­zu­nah­me der Inter­es­sen der Betei­lig­ten und den Situa­tio­nen, in denen sie sich befin­den, zu ermöglichen.

Wie ist der Ver­lauf der Stu­die? Die sozi­al­em­pi­ri­sche Stu­die soll die­se Ansich­ten fest­hal­ten und erör­tern. Dazu wird mit Hil­fe von Gesprä­chen per Tele­fon oder Video­kon­fe­ren­zen den Eltern, Kin­dern und den päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten die Mög­lich­keit gege­ben von ihren Ein­drücken und Erleb­nis­sen zu erzählen.

Die Gesprä­che lau­fen seit dem 05.Oktober und dau­ern etwa eine hal­be Stun­de. Die Fra­ge­stel­lun­gen sind halb-offen struk­tu­riert, geben den Gesprächspartner*innen die Mög­lich­keit Ihre Erleb­nis­se und Erfah­run­gen aus den letz­ten Mona­ten mit den Forscher*innenzu teilen.Die Kin­der­ta­ges­be­treu­ung für Kin­der und Eltern sowie die Situa­ti­on der päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te wird dadurch gestärkt. Die Ergeb­nis­se die­nen sowohl dazu ein­zel­ne Pro­blem­fel­der zu iden­ti­fi­zie­ren als auch kon­kre­te Hin­wei­se zu Aus­wir­kun­gen ein­zel­ner Maß­nah­men (bspw. (Teil-)Schließungen, Schutz­maß­nah­men (MNS, Grup­pen­tren­nung etc.) zu eruieren.

An wen kön­nen sich die ange­spro­che­nen Eltern und päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te wenden?

Wer sich betei­li­gen möch­te, kann sich direkt an den Mit­ar­bei­ter Herrn Feren­cak (maximilian.​ferencak@​uni-​bayreuth.​de) von der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wen­den. Die betei­lig­ten Wis­sen­schaft­ler und Wis­sen­schaft­le­rin­nen der Uni­ver­si­tät Bay­reuth wer­den sich dann bei den Eltern bzw. päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten mel­den, um einen Gesprächs­ter­min zu ver­ein­ba­ren und Ihnen wei­te­re Details der Teil­nah­me erläutern.

Was pas­siert mit den Daten? – Datenschutz

Eine hohe Ver­trau­lich­keit und der Schutz der per­sön­li­chen Daten sind zu jeder­zeit gewähr­lei­stet. Per­sön­li­che Daten wer­den nur für den Zeit­raum der Erhe­bung gemäß den Daten­schutz­richt­li­ni­en der Daten­schutz­grund­ver­ord­nung (DSGVO) gespei­chert. Die Aus­sa­gen wer­den voll­stän­dig anony­mi­siert und die Auf­nah­men eben­falls nach Been­di­gung der Aus­wer­tung gelöscht.

Medi­zi­ni­sche Beglei­tung des Infektionsgeschehens

Wie ist der Ablauf der struk­tu­rier­ten medi­zi­ni­schen Beglei­tung? Zu Beginn des Pro­jekts wur­de vie­len Eltern der Bay­reu­ther Kita-Land­schaft ein klei­nes „Eltern­büch­lein“ mit­ge­schickt, indem sie die gesund­heit­li­chen Ver­än­de­run­gen und auf­tre­ten­de Sym­pto­me ihrer Kin­der täg­lich ein­tra­gen kön­nen. Wenn Ver­än­de­run­gen auf­tre­ten, die auf eine mög­li­che Infek­ti­on hin­deu­ten stel­len wir ihnen direkt Ansprech­part­ner zur Verfügung.

Hier­zu kön­nen Sie sich an die tele­fo­ni­sche Anlauf­stel­le des Test­zen­trums der Stadt und des Land­krei­ses Bay­reuth wen­den. Die­se ist von Mon­tag-Frei­tag unter der Tele­fon­num­mer 0921 ‑25 25 25 von 08.00 Uhr ‑16.00 Uhr erreich­bar. Damit die Eltern und päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te­wis­sen, wel­che Sym­pto­me Hin­wei­se auf einen Ver­dachts­fall geben, wer­den die­se im Fol­gen­den kurz aufgezählt:

• Nie­sen

• Husten

• Schluck­be­schwer­den / gerö­te­ter Rachen

• Durch­fall

• Unver­mö­gen zu rie­chen und zu schmecken

• Übel­keit und Erbrechen

• Fie­ber

Bei der Hot­line wer­den die Eltern und päd­ago­gi­schen Fach­kräf­te nach einer Befra­gung hin­sicht­lich der Sym­pto­me gebe­ten sich an eine/​n (Kin­der-) Arzt/​Ärztin zu wen­den. Nach der medi­zi­ni­schen Abklä­rung durch den Arzt/​die Ärz­tin wer­den die Kin­der nach dem aktu­ell emp­foh­le­nen Ver­fah­ren bei Ver­dacht auf COVID 19 mit Hil­fe von Abstri­chen an der Test­sta­ti­on oder beim Arzt/​der Ärz­tin medi­zi­nisch getestet.

Auch die Eltern und ande­re Mit­glie­der des Haus­halts wer­den gete­stet, wenn sie Sym­pto­me haben. Bei einem posi­ti­ven Test­ergeb­nis des Kin­des wer­den Sie zudem auch ohne Sym­pto­me gete­stet. Bis die Test­ergeb­nis­se vor­lie­gen (die Infor­ma­ti­on über das Ergeb­nis erfolgt inner­halb von 48 Stun­den) müs­sen die Kin­der und die ande­ren Per­so­nen des Haus­halts den Kin­der­ta­ges­ein­rich­tun­gen fern­blei­ben. Um einen guten Über­blick über den Ablauf und die jewei­li­gen Kon­takt­stel­len zu haben, fin­den Sie auf der näch­sten Sei­te einen kon­kre­ten Ablauf­plan. Mit der medi­zi­ni­schen Beglei­tung geben wir sowohl Elternals auch den päd­ago­gi­schen Fach­kräf­ten­ei­ne Mög­lich­keit bei Unsi­cher­hei­ten einen direk­ten Ansprech­part­ner zu erhal­ten und so die Wie­der­auf­nah­me in den Regel­be­trieb wis­sen­schaft­lich beglei­tet zu wis­sen. Zudem kön­nen wir alle damit auf zukünf­ti­ge Ent­wick­lun­gen noch bes­ser vor­be­rei­tet sein.

Selbst­ver­ständ­lich blei­ben das Aus­fül­len des Büch­leins und die Hin­wen­dung an die genann­te Stel­le frei­wil­lig. Die­se Hil­fe­stel­lung ist unab­hän­gig von einer Teil­nah­me an der sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Stu­die zu den jewei­li­gen Erfahrungen.