Mem­mels­dorf schafft noch mehr Blü­ten­viel­falt für Klein­tie­re und Insekten

Baumwurzeln, Sand- und Steinaufhäufungen um die Ansaatfläche für Wildblumen bieten „Wohnraum“ für Insekten und Kleintiere, in der Bildmitte ist ein Landeplatz für Greifvögel, Foto: besc

In der Gemein­de Mem­mels­dorf soll immer noch mehr blü­hen. In der Nähe von Schmerl­dorf wur­den des­halb zusam­men mit dem Land­schafts­pfle­ge­ver­ban­des Land­kreis Bam­berg arten­ar­me Grün­flä­chen mit Ansaa­ten gebiets­hei­mi­scher Wild­blu­men auf­ge­wer­tet. Die Akti­on ist Teil des NATÜR­LICH BAY­ERN – Pro­jek­tes „Mehr Mut zur Natur – Insek­ten will­kom­men“. Im Land­kreis Bam­berg betei­lig­ten sich dar­an neben Mem­mels­dorf auch noch die Gemein­de Ste­gau­rach und die Stadt Schlüsselfeld.

Am Eichenstock in Schmerldorf wurde eine neue gemeindeeigene Ansaatfläche für insektenfreundliche heimische Wildblumen geschaffen, umgeben von Baumwurzeln, Sand- und Steinaufhäufungen für Kleintiere – Hier Mitarbeiter des gemeindlichen Bauhofes mit Bürgermeister Schneider (3.v.r.), 3. Bürgermeisterin Ina Greß (4. V. li.) Bauamtsleiter Stephan Walz (2.v.re.), Bauhofleiter Klemens Elb (2. V. li.) und Christine Hilker vom Landschaftspflegeverband Landkreis Bamberg e. V. (ganz re.), Foto: besc

Am Eichen­stock in Schmerl­dorf wur­de eine neue gemein­de­ei­ge­ne Ansaat­flä­che für insek­ten­freund­li­che hei­mi­sche Wild­blu­men geschaf­fen, umge­ben von Baum­wur­zeln, Sand- und Stein­auf­häu­fun­gen für Klein­tie­re – Hier Mit­ar­bei­ter des gemeind­li­chen Bau­ho­fes mit Bür­ger­mei­ster Schnei­der (3.v.r.), 3. Bür­ger­mei­ste­rin Ina Greß (4. V. li.) Bau­amts­lei­ter Ste­phan Walz (2.v.re.), Bau­hof­lei­ter Kle­mens Elb (2. V. li.) und Chri­sti­ne Hil­ker vom Land­schafts­pfle­ge­ver­band Land­kreis Bam­berg e. V. (ganz re.), Foto: besc

Nach einem ersten Vor­ort­ter­min mit Bau­amts­lei­ter Ste­phan Walz, Ina Greß von „Grü­nes Mem­mels­dorf“ und Kreis­fach­be­ra­te­rin Alex­an­dra Kle­misch setz­te das Team des gemein­de­ei­ge­nen Bau­hofs um Bau­hof­lei­ter Kle­mens Elb die Maß­nah­me enga­giert und hoch moti­viert selb­stän­dig um. Die Saat­bee­te wur­den fach­ge­recht vor­be­rei­tet, indem die Gras­nar­be auf­ge­fräst und zur Abma­ge­rung des Bodens Sand ein­ge­ar­bei­tet wur­de. Die fei­nen Wild­blu­men­sa­men konn­ten dann per Hand auf den ins­ge­samt 3000 m² gro­ßen Flä­chen aus­ge­bracht werden.

Aus­ge­wählt wur­den je nach Stand­ort Wild­blu­men­mi­schun­gen, die nur hei­mi­sche Arten wie Glocken­blu­men, Acker-Wit­wen­blu­me, Königs­ker­ze, Klap­per­topf, Wil­de Möh­re, Wie­sen-Sal­bei oder Wie­sen-Bocks­bart ent­hal­ten. Wich­tig ist es, kei­ne exo­ti­schen Blüh- und Gar­ten­pflan­zen aus­zu­brin­gen, mit denen unse­re hei­mi­schen Insek­ten oft gar nichts anzu­fan­gen wis­sen. Wild­bie­nen und ihre Lar­ven oder auch Schmet­ter­lings­rau­pen sind in ihrer Ent­wick­lung manch­mal auf eine ein­zi­ge hei­mi­sche Pflan­zen­art- oder Pflan­zen­fa­mi­lie ange­wie­sen. In Schmerl­dorf sor­gen jetzt außer­dem Tot­holz­stäm­me und Sand­hau­fen für Brut- und Über­win­te­rungs­quar­tie­re für Insekten.

Es wur­den zudem fünf neue Obst­bäu­me gepflanzt. Im näch­sten Jahr soll auch noch eine Info­ta­fel auf das neue „Schmerl­dor­fer Insek­ten­pa­ra­dies“ auf­merk­sam machen. Alle am Pro­jekt Betei­lig­ten sind schon sehr gespannt, wie sich die Flä­chen im näch­sten Jahr ent­wickeln werden.

Ganz ent­schei­dend für die Ent­wick­lung und die Viel­fäl­tig­keit einer Wie­se ist die Art der Pfle­ge und Bewirt­schaf­tung. Manch­mal reicht schon eine Umstel­lung hin zu einer spä­ten Mahd nicht vor Ende Juni. Vor­aus­set­zung ist, dass die Wie­se noch in einem rela­tiv guten Zustand ist bzw. noch Samen­po­ten­ti­al im Boden vor­han­den ist. „Ganz wich­tig ist es, das Mate­ri­al nach dem Mähen immer abzu­räu­men“, so Chri­sti­ne Hil­ker vom Land­schafts­pfle­ge­ver­band. Wird das Mate­ri­al auf der Wie­se belas­sen, rei­chern sich Nähr­stof­fe an und Grä­ser und unemp­find­li­che Aller­welts­ar­ten gewin­nen die Über­hand. Wer noch mehr für Insek­ten tun möch­te, belässt außer­dem Bra­che­strei­fen als Über­win­te­rungs­quar­tie­re auf den Wiesen.
Auch Bür­ger­mei­ster Gerd Schnei­der, der Bie­nen­wie­sen und neue öko­lo­gisch nach­hal­ti­ge Ansaa­ten in der Gemein­de auf gan­zer Linie unter­stützt, hofft, dass die Akti­on gut bei den Bür­gern ankommt und freut sich auf noch mehr neue zusätz­li­che Lebens­räu­me für Insekten.

„Eine ursprüng­li­che und regio­nal indi­vi­du­el­le Bepflan­zung und die dadurch unter­stütz­te Arten­viel­falt an Insek­ten, beson­ders Bie­nen, ist mir bereits seit Jah­ren eine ech­te Her­zens­an­ge­le­gen­heit!“, betont Gerd Schneider.

Die Initia­ti­ve NATÜR­LICH BAY­ERN ist ein gemein­sa­mes Pro­jekt des Deut­schen Ver­bands für Land­schafts­pfle­ge (DVL) zusam­men mit den baye­ri­schen Land­schafts­pfle­ge­ver­bän­den. Geför­dert wird die Initia­ti­ve durch das Baye­ri­sche Umwelt­mi­ni­ste­ri­um im Rah­men des „Blüh­pakt Bay­ern. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen fin­den Sie auch unter www​.natuer​lich​bay​ern​.de.