Tou­ris­mus­kon­zept Gro­ßer Korn­berg: Umwelt- und Natur­schutz­ver­träg­lich­keits­prü­fung vorgestellt

Das Kornberghaus
Das Kornberghaus

Das Tou­ris­mus­kon­zept für den Gro­ßen Korn­berg hat die näch­ste ent­schei­den­de Hür­de genom­men. Die Ergeb­nis­se der Umwelt­ver­träg­lich­keits­prü­fung (UVP) sowie der soge­nann­ten spe­zi­el­len arten­schutz­recht­li­chen Prü­fung (saP) lie­gen vor und sind am heu­ti­gen Don­ners­tag (22.10.) den Ver­tre­tern der Natur­schutz­ver­bän­de vor­ge­stellt wor­den. Das Ergeb­nis: die Pla­nun­gen wer­den mit Auf­la­gen als umwelt- und natur­ver­träg­lich eingestuft.

Natur­schutz­recht­li­che Prü­fung (UVP)

Die UVP befasst sich mit den Aus­wir­kun­gen einer Pla­nung auf die Gesund­heit der Men­schen, aber auch auf Tie­re, Pflan­zen, die bio­lo­gi­sche Viel­falt, Flä­che und Boden, Was­ser, Luft und Kli­ma, Land­schaft sowie auf Kul­tur- und son­sti­ge Sachgüter.

Im Hin­blick auf die Gesund­heit der Men­schen wur­den bei­spiels­wei­se die Aus­wir­kun­gen, die sich aus dem Zusam­men­tref­fen ver­schie­de­ner Nut­zer­grup­pen ent­ste­hen, unter­sucht. Die geplan­te kla­re Besu­cher­len­kung füh­re dazu, dass hier kei­ne Schwie­rig­kei­ten zu erwar­ten sei­en. In Spiel­berg wird ein Besu­cher­park­platz inklu­si­ve Shut­tle­bus­sen ange­legt, um das Ver­kehrs­auf­kom­men vor allem für die Anwoh­ner so gering wie mög­lich zu hal­ten. Für den Bereich Tie­re, Pflan­zen und Bio­lo­gi­sche Viel­falt wer­den klei­ne­re Aus­gleichs­flä­chen geschaf­fen. Für Wild­kat­ze, Luchs, Wolf, Auer­huhn und Schwarz­storch wird eigens ein cir­ca 1.000 Hekt­ar gro­ßes Schutz­ge­biet ausgewiesen.

Zusam­men­fas­send kommt das Gut­ach­ten zu fol­gen­der Ein­schät­zung: „Unter Berück­sich­ti­gung der Vermeidungs‑, Gestaltungs‑, Ausgleichs‑, und Ersatz­maß­nah­men sind erheb­li­che Beein­träch­ti­gun­gen für das Schutz­gut „Tie­re, Pflan­zen und Bio­lo­gi­sche Viel­falt nicht zu erwarten.“

Spe­zi­el­le arten­schutz­recht­li­che Prü­fung (saP)

Auch die saP kommt zum gleich­lau­ten­den Ergeb­nis. Sie legt ihr Augen­merk auf beson­ders schüt­zens­wer­te Arten und sieht die Pla­nung als ver­ein­bar an solan­ge gewis­se Aus­gleichs­maß­nah­men vor­ge­nom­men wer­den: Anbrin­gen von „Fle­der­maus­bret­tern“, Nist­hil­fen und Nist­kä­sten für Spech­te und Eulen, Schaf­fung von Aus­weich- und Ersatz­le­bens­räu­men für die Zaun­ei­dech­se sowie die Schaf­fung eines Wild­schutz­ge­bie­tes am Gro­ßen Korn­berg für Luchs, Wild­kat­ze, Wolf, Auer­huhn und Schwarzstorch.

In einem Ter­min im Land­rats­amt Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge hat­te der Zweck­ver­band die Unter­su­chun­gen den Ver­tre­tern der Natur­schutz­ver­bän­de heu­te per­sön­lich über­ge­ben, und im Anschluss vor­ge­stellt und erläu­tert. Zeit­gleich wur­den die Gut­ach­ten auch den Kreis­rä­ten bei­der Land­krei­se digi­tal zur Ver­fü­gung gestellt.

Zweck­ver­bands­vor­sit­zen­der und Land­rat Peter Berek: „Die Gut­ach­ten zei­gen, dass sich tou­ri­sti­sche Nut­zung und Natur­ver­träg­lich­keit ein­an­der nicht aus­schlie­ßen. Ganz im Gegen­teil. Dies gilt natür­lich nur, solan­ge ein schlüs­si­ges Kon­zept auch kon­se­quent umge­setzt wird. Inso­fern set­zen wir als Zweck­ver­band die Auf­la­gen selbst­ver­ständ­lich um, auch wenn sie hier und da mit eini­gem Auf­wand ver­bun­den sind. Die Natur unse­res Fich­tel­ge­bir­ges ist unser aller Schatz, den es zu schüt­zen, aber auch zu genie­ßen gilt.“

O‑Ton Peter Berek:

Der Hofer Land­rat Dr. Oli­ver Bär dank­te den Ver­tre­tern der Ver­bän­de für den ziel­füh­ren­den Aus­tausch: „Der Ter­min heu­te und die Gesprä­che mit den Ver­bän­den eben­so wie der Dis­kurs mit den Bür­gern und Bür­gern bei zahl­rei­chen Ver­an­stal­tun­gen war und ist wich­tig. Unser Ziel ist es, einen Inter­es­sen­aus­gleich zu schaf­fen: wir wol­len wich­ti­ge Pro­jek­te für die Regi­on unter Ein­bin­dung von Natur­schutz­in­ter­es­sen voranbringen.“

O‑Ton Dr. Oli­ver Bär:

Hin­ter­grund­in­fos zum Projekt

Die Land­krei­se Hof und Wun­sie­del i. Fich­tel­ge­bir­ge, ver­tre­ten durch den Zweck­ver­band, pla­nen im Bereich des 827 m hohen Gro­ßen Korn­ber­ges den Aus­bau der dor­ti­gen tou­ri­sti­schen Infra­struk­tur. Wesent­li­che Bestand­tei­le der Pla­nun­gen sind der Bau eines neu­en Korn-berg­hau­ses mit päd­ago­gi­schem Bewe­gungs­park als Aben­teu­er­spiel­platz, die Errich­tung des Moun­tain­bike-Parks mit Lern­par­cours, den Bau eines Zau­ber­tep­pichs als Ersatz für den bestehen­den Kin­der­lift, den Neu­bau eines Unter­stell­ge­bäu­des für eine Pisten­rau­pe sowie die Erneue­rung der ört­li­chen Wasserversorgung.