Markt Hei­li­gen­stadt baut sanf­ten Tou­ris­mus aus

Neben dem Präsidenten des bayerischen Wanderverbandes Dr. Gerhard Ermischer (1.v.l) die drei neuen Wanderführer Thomas Rückert, Julia Dorsch, Helmut Krämer mit ihrem Ausbilder Sven Haehle (1.v.r.)
Neben dem Präsidenten des bayerischen Wanderverbandes Dr. Gerhard Ermischer (1.v.l) die drei neuen Wanderführer Thomas Rückert, Julia Dorsch, Helmut Krämer mit ihrem Ausbilder Sven Haehle (1.v.r.)

In Zukunft kön­nen noch mehr Gäste und Ein­hei­mi­sche an geführ­ten Wan­de­run­gen rund um die Markt­ge­mein­de teil­neh­men. Drei neue Wan­der­füh­rer machen es möglich.

Hei­li­gen­stadt in der Frän­ki­schen Schweiz will mit geführ­ten Wan­de­run­gen den sanf­ten Tou­ris­mus aus­bau­en. Dafür haben kürz­lich drei Hei­li­gen­städ­ter die Aus­bil­dung zum zer­ti­fi­zier­ten Wan­der­füh­rer beim Wan­der­ver­band Bay­ern durch­lau­fen: Julia Dorsch, Tho­mas Rück­ert und Hel­mut Krä­mer. „Die Men­schen suchen Erho­lung, Ruhe und Ent­span­nung in der Natur “, erklärt Bür­ger­mei­ster Ste­fan Reichold. „Das kön­nen wir hier bie­ten.“ Die Markt­ge­mein­de zwi­schen Bam­berg- Bay­reuth und Forch­heim sei nicht umsonst ein belieb­tes Aus­flugs- und Urlaubs­ziel in Ober­fran­ken. Außer­dem habe der Lock­down wäh­rend der Coro­na-Epi­de­mie das Wan­dern wie­der popu­lär gemacht. Des­halb sehe die Gemein­de gute Chan­cen, das Wan­dern zu ihrem Mar­ken­zei­chen zu machen.

Zu den Teil­neh­mern der Wan­der­aus­bil­dung gehör­te der ehe­ma­li­ge Bür­ger­mei­ster und Kreis­vor­sit­zen­de des Gemein­de­ta­ges Bam­berg Hel­mut Krä­mer. Auch er befür­wor­tet den Aus­bau des Wan­der­an­ge­bo­tes in der Gemein­de: „Wir haben gera­de beim Wan­dern viel Poten­zi­al, das genutzt wer­den kann.“ Die Aus­bil­dung als Wan­der­füh­rer sieht er wich­ti­ge Grund­la­ge, den Wan­de­rern die Beson­der­hei­ten der Regi­on fun­diert nahe­brin­gen zu kön­nen. Die Aus­bil­dung beim Wan­der­ver­band Bay­ern bewer­ten die Teil­neh­mer posi­tiv. „Es war hart, aber wir haben viel gelernt“ – so lau­tet ihr Tenor. „Ich gehe jetzt mit ande­ren Augen durch die Natur. Mir macht es Spaß, die Wol­ken unter­wegs den ver­schie­de­nen Typen zuzu­ord­nen und Rück­schlüs­se auf das Wet­ter zu zie­hen“, meint etwa Tho­mas Rück­ert, den beson­ders das The­ma Wet­ter­kun­de fas­zi­nier­te. „Die Aus­bil­dung war eine tol­le Erfah­rung. Sie war sehr anspruchs­voll und for­dernd, aber so habe ich auch sehr viel Neu­es und Span­nen­des gelernt“, betont Julia Dorsch. Sie will künf­tig Fami­li­en „auf span­nen­den Wegen zu außer­ge­wöhn­li­chen Plät­zen füh­ren“ – und zwar nicht nur Gäste, son­dern auch Einheimische.

Die Aus­bil­dung zum DWV-Wan­der­füh­rer ist mit der Aus­bil­dung als Zer­ti­fi­zier­ter Natur- und Land­schafts­füh­rer (ZNL) ver­bun­den. Des­halb ver­mit­tel­te der kom­pak­te Lehr­gang in Vier­zehn­hei­li­gen und Schney in 80 Stun­den kom­ple­xes Fach­wis­sen, das sich nicht nur auf das Lei­ten einer Grup­pe bezog. Viel­mehr stan­den auch Geo­lo­gie und Kunst­ge­schich­te sowie Natur­schutz auf dem Lehr­plan. Jeden Tag war die 15-köp­fi­ge Grup­pe zwi­schen Veits­berg und Staf­fel­berg, der Wall­fahrts­ba­si­li­ka Vier­zehn­hei­li­gen sowie in den Main­au­en bei Schney unter­wegs. Sven Haeh­le, Lei­ter der Hei­mat- und Wan­der­aka­de­mie Bay­ern und Vize­prä­si­dent des Wan­der­ver­bands Bay­ern, ver­stand es, die Aus­bil­dungs­in­hal­te drin­nen und drau­ßen unter­halt­sam und nach­hal­tig zu ver­mit­teln: Kar­ten, Kom­pass,- und Wet­ter­kun­de, Haf­tungs­fra­gen, Natur- und Erleb­nis­päd­ago­gik, Wis­sens­wer­tes über Tie­re und Pflan­zen, Rech­te und Pflich­ten des Wan­der­füh­rers, Nach­hal­tig­keit, Öko­lo­gie, Kli­ma, Natur­schutz und Land­schafts­pfle­ge gehör­ten dazu.

Vor der theo­re­ti­schen und prak­ti­schen Prü­fung am letz­ten Aus­bil­dungs­wo­chen­en­de muss­ten alle Teil­neh­mer als Haus­ar­beit ein Kon­zept für eine geführ­te Wan­de­rung ablie­fern, die auch die Ver­mark­tung einer sol­chen Wan­de­rung beinhal­te­te. Außer­dem muss­ten sie einen Nach­weis für einen kürz­lich absol­vier­ten Erste-Hil­fe-Kurs vor­le­gen. Am Ende schlos­sen 13 Teil­neh­mer den Lehr­gang mit Erfolg ab. Sie wer­den künf­tig zwi­schen Frän­ki­scher Schweiz und Thü­rin­ger Wald, Stei­ger­wald und Eger­land aktiv sein und dort pro­fes­sio­nell Grup­pen füh­ren. „Ich gra­tu­lie­re den neu­en Bot­schaf­te­rin­nen und Bot­schaf­tern der Natur, die Lie­be zur Hei­mat, Natur und Kul­tur sowie die gro­ße Histo­rie der Wan­der­be­we­gung erfolg­reich in die Zukunft tra­gen”, freut sich Sven Haeh­le mit der Aus­bil­dungs­grup­pe aus Oberfranken.

Wei­te­re Infos: Jaquelin.​stoecklein@​markt-​heiligenstadt.​de