Neu­er Master­stu­di­en­gang in Bam­berg: „Reli­gio­nen ver­ste­hen“ ab Win­ter­se­me­ster 2020/21

Symbolbild Bildung

Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät ist der Kern des neu­en Stu­di­en­gangs an der Uni­ver­si­tät Bamberg

Etwa 2,1 Mil­li­ar­den Chri­sten, 1,5 Mil­li­ar­den Mus­li­me und 14 Mil­lio­nen Juden gibt es auf der Welt. Reli­gio­nen sind des­halb wesent­li­che kul­tur­prä­gen­de Fak­to­ren in fast allen Tei­len der Erde. Im neu­en Master­stu­di­en­gang „Reli­gio­nen verstehen/​Religious Liter­a­cy“ an der Uni­ver­si­tät Bam­berg geht es dar­um, reli­giö­se Tra­di­tio­nen, die Bezie­hun­gen der Glau­bens­rich­tun­gen unter­ein­an­der und ihre Wir­kung in der Gesell­schaft aus wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve zu beleuch­ten. „Uns war es wich­tig, mög­lichst vie­le Fächer zu betei­li­gen, um Reli­gio­nen aus ver­schie­de­nen Blick­win­keln zu betrach­ten. Ins­ge­samt sind 17 Lehr­stüh­le an dem Stu­di­en­gang betei­ligt“, sagt Prof. Dr. Susan­ne Tal­abar­don, Lei­te­rin der Pro­fes­sur für Juda­istik an der Uni­ver­si­tät Bam­berg. Im Rah­men des Zen­trums für Inter­re­li­giö­se Stu­di­en koope­rie­ren Fächer aus den Insti­tu­ten für Ori­en­ta­li­stik, Evan­ge­li­sche und Katho­li­sche Theo­lo­gie sowie Ger­ma­ni­stik, Anglistik/​Amerikanistik und Roma­ni­stik. Sie tra­gen so zu einem viel­fäl­ti­gen Lehr­an­ge­bot bei. Je nach Schwer­punkt­le­gung kön­nen außer­dem Kur­se aus wei­te­ren Fach­rich­tun­gen, wie etwa den Poli­tik­wis­sen­schaf­ten, der Phi­lo­so­phie oder der Sozio­lo­gie, belegt werden.

„Der Stu­di­en­gang bie­tet durch die unter­schied­li­chen Dis­zi­pli­nen sowohl eine bekennt­nis­ge­bun­de­ne Innen­an­sicht als auch eine Außen­per­spek­ti­ve auf Reli­gio­nen“, erläu­tert Prof. Dr. Kon­stan­tin Lind­ner, Inha­ber des Lehr­stuhls für Reli­gi­ons­päd­ago­gik und Didak­tik des Reli­gi­ons­un­ter­richts. Dadurch, dass ver­schie­de­ne moder­ne Fremd­spra­chen in das Stu­di­um ein­be­zo­gen wer­den, kommt der Aspekt der Inter­na­tio­na­li­sie­rung im Master­stu­di­en­gang hin­zu. Aus lite­ra­tur­wis­sen­schaft­li­cher Per­spek­ti­ve beschäf­ti­gen sich Prof. Dr. Chri­stoph Hous­witsch­ka, Inha­ber des Lehr­stuhls für Eng­li­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft, und Dr. Iris Her­mann, Pro­fes­so­rin für Neue­re deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft, mit den Reli­gio­nen. Hous­witsch­ka erklärt: „Lite­ra­tur- und kul­tur­wis­sen­schaft­li­che Theo­rien und Metho­den gehö­ren eben­so zum Pro­gramm wie die Arbeit an Tex­ten in Lehr­ver­an­stal­tun­gen zu Reli­gio­nen in Groß­bri­tan­ni­en, zur reli­giö­sen Dich­tung oder zur zeit­ge­nös­si­schen jüdi­schen, christ­li­chen und isla­mi­schen Erzähl­li­te­ra­tur aus dem deutsch- und eng­lisch­spra­chi­gen Raum.“

Das Stu­di­um zeich­net sich außer­dem durch eine gro­ße indi­vi­du­el­le Gestal­tungs­frei­heit aus. So kön­nen die Stu­die­ren­den zwi­schen vier Schwer­punk­ten wäh­len: Inter­re­li­giö­se Stu­di­en, Öffent­li­che Theo­lo­gie, Reli­gi­on und Bil­dung und Theo­lo­gi­sche Stu­di­en. „Nach Abschluss des Stu­di­ums kön­nen Absol­ven­tin­nen und Absol­ven­ten etwa in öffent­li­chen, inter­re­li­giö­sen, kirch­li­chen oder staat­li­chen Insti­tu­tio­nen, in der Poli­tik­be­ra­tung, der Erwach­se­nen­bil­dung oder auch der Kul­tur­ver­mitt­lung sowie im Bereich der Medi­en und nicht zuletzt in Wis­sen­schaft und For­schung arbei­ten“, erklärt Prof. Dr. Jür­gen Bründl, Inha­ber des Lehr­stuhls für Fun­da­men­tal­theo­lo­gie und Dogmatik.

Der neue Master­stu­di­en­gang sieht eine Regel­stu­di­en­zeit von vier Seme­stern vor. Das Stu­di­um ist in Voll- oder Teil­zeit mög­lich und kann sowohl zum Win­ter- als auch zum Som­mer­se­me­ster auf­ge­nom­men wer­den. Zum Win­ter­se­me­ster 2020/21 ist die Bewer­bung noch bis zum 31. Okto­ber 2020 möglich.

Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zum neu­en Stu­di­en­gang unter: www​.uni​-bam​berg​.de/​m​a​-​r​e​l​lit