Grü­ne im Land­kreis Bay­reuth: „Bei der Suche nach einem Atom­müll-End­la­ger wird es jetzt ernst“

Grü­ne for­dern mehr Trans­pa­renz und Mitwirkung

Die Bun­des­ge­sell­schaft für End­la­ge­rung ver­öf­fent­lich­te am 28. Sep­tem­ber 2020 den „Zwi­schen­be­richt Teil­ge­bie­te“. Auch baye­ri­sche und frän­ki­sche Stand­or­te wer­den als poten­ti­ell geeig­ne­te Gebie­te für ein Atom­müll-End­la­ger genannt, mög­li­cher­wei­se kom­men auch das Fich­tel­ge­bir­ge und der Fran­ken­wald in Frage.

Susan­ne Bau­er und Dr. Andre­as von Heß­berg, Kreis­spre­cher­team von BÜND­NIS 90/DIE GRÜ­NEN im Kreis­ver­band Bay­reuth-Land beto­nen: „Wir brau­chen ein End­la­ger, das so sicher wie mög­lich ist“. Des­halb dür­fe bei der Suche nach einem geeig­ne­ten Ort für den radio­ak­ti­ven Müll poli­ti­sches Kal­kül kei­ne Rol­le spie­len. „Ein­zig und allein wis­sen­schaft­li­che Fak­ten über die Eig­nung eines Gebie­tes dür­fen Grund­la­ge der Ent­schei­dung sein.“

Für die GRÜ­NEN sei ganz klar, dass sich Bay­ern als größ­ter deut­scher Pro­du­zent von hoch­ra­dio­ak­ti­vem Atom­müll nicht wohl­feil aus der Affä­re zie­hen kön­ne und die Suche nach einem siche­ren End­la­ger nicht blockie­ren dür­fe. Susan­ne Bau­er: „Wir alle haben die kla­re Ver­ant­wor­tung gegen­über vie­len zukünf­ti­gen Gene­ra­tio­nen, einen siche­ren Stand­ort in Deutsch­land zu fin­den. Dar­an müs­sen wir offen­sicht­lich die ande­ren poli­ti­schen Par­tei­en erin­nern – auch die CSU und die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung, die immer an die Spit­ze der Atom­strom-Gläu­bi­gen gestan­den hat­ten und die immer­hin für rund ein Vier­tel des deut­schen Atom­mülls ver­ant­wort­lich sind.“

Andre­as von Heß­berg: „Wir GRÜ­NE ste­hen zu der gesamt­ge­sell­schaft­li­chen Ver­ant­wor­tung für die Lage­rung des Atom­mülls, obwohl wir seit unse­rer Grün­dung vor über 40 Jah­ren gegen die Nut­zung der Atom­ener­gie waren. Für uns war es immer der Inbe­griff von poli­ti­scher Gewis­sen­lo­sig­keit, Atom­müll zu pro­du­zie­ren, mit dem hun­der­te zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen zu kämp­fen haben wer­den. Die vie­len Zwi­schen­la­ger auf den Gelän­den der Atom­kraft­wer­ke sind ticken­de Zeit­bom­ben. Ohne jede Fach­kennt­nis behaup­ten CSU und FW, dass es in Bay­ern kei­nen geeig­ne­ten Stand­ort gäbe. Das wird der poli­ti­schen Ver­ant­wor­tung nicht gerecht. Nur mit einem kla­ren Ja zu nach­voll­zieh­ba­ren wis­sen­schaft­li­chen Erkennt­nis, Trans­pa­renz und Betei­li­gung bei der Aus­wahl des Stand­or­tes kann die Suche nach einem End­la­ger für hoch­ra­dio­ak­ti­ven Atom­müll zu einem guten Ende geführt werden.“

Die bei­den Vor­stands­spre­cher der GRÜ­NEN in Bay­reuth-Land for­dern für den wei­te­ren Unter­su­chungs­pro­zess best­mög­li­che Trans­pa­renz und Mit­wir­kung der betrof­fe­nen Men­schen. „Die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger müs­sen umfas­send infor­miert und in den Pro­zess stär­ker ein­ge­bun­den wer­den“, so Susan­ne Bau­er und Andre­as von Heß­berg. „In den fol­gen­den 5 Jah­ren wer­den alle in Fra­ge kom­men­den Teil­ge­bie­te näher geo­lo­gisch unter­sucht. In die­ser Pha­se wer­den wir uns aktiv in die Dis­kus­si­on ein­mi­schen und um eine soli­de Debat­te und Argu­men­ta­ti­on küm­mern – und nicht nach dem Flo­ri­ans­prin­zip die Sor­gen den künf­ti­gen Gene­ra­tio­nen überlassen!“

Susan­ne Bau­er, Vorstandssprecherin
Andre­as von Heß­berg, Vorstandssprecher
Kreis­ver­band Bay­reuth Land