Sicher zum Schul­be­ginn unterwegs

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OBER­FRAN­KEN. Am Diens­tag beginnt für unse­re Kin­der als ABC-Schüt­zen ein neu­er, span­nen­der Lebens­ab­schnitt. Für die klei­nen Ver­kehrs­teil­neh­mer birgt der Schul­weg aber auch Gefah­ren und stellt daher eine gro­ße Her­aus­for­de­rung für sie dar. Des­halb appel­liert die Ober­frän­ki­sche Poli­zei an alle Ver­kehrs­teil­neh­mer, mehr Rück­sicht und Vor­sicht im Stra­ßen­ver­kehr wal­ten zu las­sen. Bei ver­stärk­ten Kon­trol­len zum Schul­be­ginn wol­len die Poli­zi­sten auch die Gurt­an­le­ge- und Kin­der­si­che­rungs­pflicht überwachen.

Mit Beginn des neu­en Schul­jah­res, am 8. Sep­tem­ber 2020, wer­den vie­le ABC-Schüt­zen noch recht unsi­cher auf den Schul­we­gen unter­wegs sein. Damit sie den­noch immer unver­sehrt ankom­men, sor­gen neben der Poli­zei auch ande­re Insti­tu­tio­nen und ehren­amt­li­che Hel­fer, wie bei­spiels­wei­se Schü­ler­lot­sen, für zusätz­li­che Sicherheit.

Weni­ger Schulwegunfälle

Erfreu­li­cher­wei­se kön­nen zeigt die Sta­ti­stik für das ver­gan­ge­ne Jahr erneut einen Rück­gang der Schul­weg­un­fäl­le in Ober­fran­ken. Wäh­rend 2018 62 Schü­ler bei die­sen Unfäl­len ver­letzt wur­den, waren es 2019 52 Schü­ler. Kein Schul­weg­un­fall in Ober­fran­ken ende­te tödlich.

Rich­ti­ges Ver­hal­ten muss trai­niert werden

Sicher­heit ist ober­stes Gebot. Der schnell­ste Weg zur Schu­le ist nicht unbe­dingt auch der sicher­ste. Eltern soll­ten mit ihren Schul­kin­dern schon vor dem gro­ßen Tag der Ein­schu­lung den geeig­ne­ten Weg immer wie­der üben, dabei auf mög­li­che Gefah­ren auf­merk­sam machen und rich­ti­ges Ver­hal­ten erklä­ren. Wie­der­ho­len Sie am besten den Ablauf, bis sich ihr Kind sicher fühlt.

Erwach­se­ne sind Vorbild

Erwach­se­ne spie­len im Sin­ne einer Vor­bild­funk­ti­on eine her­aus­ra­gen­de Rol­le. Kin­der ori­en­tie­ren sich an dem Ver­hal­ten von Erwach­se­nen und imi­tie­ren dabei rich­ti­ges, aber eben auch fal­sches Han­deln. Die­sen Umstand soll­ten vor allem die Eltern, aber auch jeder ande­re erwach­se­ne Ver­kehrs­teil­neh­mer im Stra­ßen­ver­kehr beachten.

Lang­sam fah­ren und stets brems­be­reit sein

Ein beson­de­rer Appell der Ober­frän­ki­schen Poli­zei rich­tet sich an die erfah­re­nen Ver­kehrs­teil­neh­mer, in Gegen­wart von Kin­dern mit ange­pass­ter Geschwin­dig­keit zu fah­ren und stets brems­be­reit zu sein; nicht nur an Fuß­gän­ger­über­we­gen, Kreu­zun­gen und Ein­mün­dun­gen. Die Klei­nen reagie­ren im Stra­ßen­ver­kehr mög­li­cher­wei­se nicht so, wie man es erwartet.

Die wich­tig­sten Tipps:

  • Der kür­ze­ste Schul­weg ist nicht immer der sicher­ste. Wäh­len Sie einen Schul­weg mit mög­lichst wenig Ver­kehrs­kreu­zun­gen und schlecht ein­seh­ba­ren Ausfahrten.
  • Eine grü­ne Fuß­gän­ger­am­pel garan­tiert den Kin­dern nicht, dass kein Auto kommt. Erst vom Bord­stein los­ge­hen, wenn alle Autos wirk­lich ste­hen geblie­ben sind.
  • Der Zebra­strei­fen ist lei­der auch nur dann wirk­lich sicher, wenn sich alle Fahr­zeug­füh­rer an den Vor­rang der Fuß­gän­ger hal­ten und das Auto stop­pen. Des­halb gilt auch hier: Erst los­ge­hen, wenn die Autos stehen.
  • Der Geh­weg ist grund­sätz­lich für Fuß­gän­ger da. Trotz­dem lau­ern Gefah­ren an Grund­stücks­aus­fahr­ten durch ein- und aus­fah­ren­de Autos.
  • Kin­der soll­ten nie­mals zwi­schen gepark­ten Fahr­zeu­gen durch­ge­hen, um eine Stra­ße zu über­que­ren. Der Auto­fah­rer sieht sie mög­li­cher­wei­se auf­grund der Sicht­hin­der­nis­se viel zu spät.
  • Tau­schen Sie die Rol­len und las­sen Sie sich den Schul­weg von Ihrem Kind erklä­ren. So erkennt es Gefah­ren­stel­len häu­fig selbst.
  • Auch das rich­ti­ge Ver­hal­ten an Bus­hal­te­stel­len, ein­schließ­lich des Ein- und Aus­stei­gens, soll­ten sie eben­falls jetzt schon mit ihren Kin­dern üben.
  • Wenn die Schu­le wei­ter ent­fernt ist und Sie Fahr­ge­mein­schaf­ten bil­den, muss in jedem Fahr­zeug für jedes Kind ein ent­spre­chen­der Kin­der­sitz vor­han­den sein. Sichern Sie die Kin­der auch auf Kurz­strecken richtig.
  • Las­sen Sie vor dem Schul­be­ginn kei­ne Hek­tik auf­kom­men. Wer mor­gens frü­her auf­steht, kann den Tag ruhi­ger begin­nen. Kin­der, die in Zeit­not zur Schu­le hasten, sind unacht­sam und machen Feh­ler im Straßenverkehr.

Bes­se­re Sicht­bar­keit durch hel­le Klei­dung und Reflektoren 

In den Mona­ten Okto­ber bis Febru­ar müs­sen die Schü­ler im Dun­keln oder wäh­rend der Däm­me­rung den Schul­weg bestrei­ten. Dabei kön­nen eini­ge Fak­to­ren die Erkenn­bar­keit der Kin­der durch Auto­fah­rer nach­weis­lich erhö­hen. Daher emp­fiehlt es sich, hel­le, gut sicht­ba­re Klei­dung aus­zu­wäh­len. Zusätz­li­che Reflek­to­ren an den Schul­ran­zen und den Schu­hen erhö­hen die Erkenn­bar­keit und somit den pas­si­ven Schutz der Klein­sten. Ergän­zend hier­zu gibt es leuch­tend gel­be Sicher­heits­drei­ecke zum Tra­gen über der Kleidung.

Erst nach bestan­de­ner Fahr­rad­prü­fung mit dem Rad zur Schule 

Den Schul­weg mit dem Fahr­rad zu fah­ren klingt für die Kin­der zunächst sehr ver­lockend. Aller­dings sind die Schul­kin­der in die­sem Alter mit den Regeln, Gefah­ren und der Geschwin­dig­keit im Stra­ßen­ver­kehr oft noch über­for­dert. Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei emp­fiehlt des­halb, das Rad­fah­ren zur Schu­le erst nach bestan­de­ner Fahr­rad­prü­fung zu erlau­ben. Die­se kann in der Regel im Rah­men der 4. Klas­se abge­legt werden.

Mehr Sicher­heit durch Ver­kehrs­er­zie­her und ver­stärk­te Kontrollen 

Auch von Sei­ten der Poli­zei wird alles dar­an gesetzt, die Ver­kehrs­si­cher­heit zum Schul­start zu erhö­hen. Beson­ders geschul­te Ver­kehrs­er­zie­her der Ober­frän­ki­schen Poli­zei füh­ren mit den Kids Sicher­heits­trai­nings durch und üben dabei das rich­ti­ge Ver­hal­ten unter dem Mot­to „Sicher zur Schu­le – Sicher nach Hau­se“ direkt im Gebiet der jewei­li­gen Schulen.

Dar­über hin­aus wer­den Poli­zi­stin­nen und Poli­zi­sten ins­be­son­de­re in der Nähe von Schu­len, an Bus­hal­te­stel­len und ande­ren rele­van­ten Ört­lich­kei­ten in ganz Ober­fran­ken ver­stärkt Ver­kehrs­über­wa­chungs­ak­tio­nen durch­füh­ren, um die Erwach­se­nen nach­hal­tig für das rich­ti­ge Ver­hal­ten im Stra­ßen­ver­kehr zu sensibilisieren.

Nie ohne Sicherheitsgurt

In Ober­fran­ken wur­den 2019 21 Fahr­zeug­insas­sen getö­tet, sechs davon tru­gen nach­weis­lich kei­nen Sicher­heits­gurt. Im ersten Halb­jahr 2020 erlit­ten zehn Fahr­zeug­insas­sen töd­li­che Ver­let­zun­gen. Hier­bei hat­ten vier Getö­te­te den erfor­der­li­chen Sicher­heits­gurt nicht angelegt.

Des­halb wer­den die Poli­zi­sten neben dem rich­ti­gen Ver­hal­ten im Stra­ßen­ver­kehr ins­be­son­de­re auf die Gurt­an­le­ge­pflicht und vor­schrifts­mä­ßi­ge Beför­de­rung und Siche­rung der Kin­der im Fahr­zeug ach­ten. Schüt­zen Sie Ihre Klei­nen und sei­en Sie selbst Vorbild!

Die Ober­frän­ki­sche Poli­zei wünscht allen ABC-Schüt­zen und ihren Eltern einen gelun­ge­nen Schul­an­fang und einen all­zeit unfall­frei­en Schulweg.