In Ober­fran­ken sind wei­ter­hin vie­le Aus­bil­dungs­plät­ze unbesetzt

IHK: „Coro­nabe­dingt spür­bar weni­ger unter­schrie­be­ne Ausbildungsverträge“

Gabriele Hohenner

Gabrie­le Hohenner

Im Ver­gleich zum Vor­jahr haben deut­lich weni­ger Schul­ab­gän­ger n Ober­fran­ken mit einer Aus­bil­dung begon­nen. „Die Zahl der neu ein­ge­tra­ge­nen Aus­bil­dungs­ver­hält­nis­se liegt bei den IHK-Mit­glieds­un­ter­neh­men um fast ein Vier­tel unter dem Vor­jah­res­wert“, so Gabrie­le Hohen­ner, Haupt­ge­schäfts­füh­re­rin der IHK für Ober­fran­ken Bayreuth.

2.592 neue Aus­bil­dungs­ver­trä­ge wur­den bei der IHK für Ober­fran­ken Bay­reuth bis Ende August unter­schrie­ben, im Vor­jahr waren es zum glei­chen Zeit­punkt noch 3.407. „Jetzt könn­te man den­ken, dass liegt dar­an, dass coro­nabe­dingt weni­ger Aus­bil­dungs­plät­ze ange­bo­ten wer­den als vor Jah­res­frist“, so Bernd Reh­orz, Lei­ter der beruf­li­chen Bil­dung bei der IHK. „Es wer­den zwar etwas weni­ger Lehr­stel­len ange­bo­ten als 2019, wir haben aber wei­ter­hin spür­bar mehr unbe­setz­te Aus­bil­dungs­plät­ze, als unver­sorg­te Bewerber.“

Auf jeden unver­sorg­ten Bewer­ber kom­men 3,4 unbe­setz­te Ausbildungsplätze
Zum Start des Aus­bil­dungs­jah­res bleibt wei­ter­hin eine Viel­zahl an Aus­bil­dungs­plät­zen unbe­setzt. Aktu­ell mel­det die Agen­tur für Arbeit für Ober­fran­ken 2.955 unbe­setz­te Aus­bil­dungs­stel­len bei 881 unver­sorg­ten Bewer­bern. Auf jeden unver­sorg­ten Bewer­ber kom­men damit zum 31. August 3,4 unbe­setz­te Aus­bil­dungs­plät­ze. Zum Ver­gleich: Im Bun­des­ge­biet liegt der Wert gera­de ein­mal bei 1,6.

Es gibt zwei Haupt­grün­de dafür, dass immer noch so vie­le Aus­bil­dungs­plät­ze unbe­setzt sind, so Hohen­ner. „Zum einen die Aus­wir­kun­gen des Lock­downs. Eine Berufs­ori­en­tie­rung fand prak­tisch nicht statt, es konn­ten kaum Prak­ti­ka ange­bo­ten wer­den, fast alle Aus­bil­dungs­mes­sen sind aus­ge­fal­len, Bewer­bungs­ge­sprä­che wur­den oft erst gar nicht ver­ein­bart.“ Dazu kom­me eine star­ke Ver­un­si­che­rung bei den Schul­ab­gän­gern. In vie­len Hin­ter­köp­fen ist fälsch­li­cher­wei­se ver­an­kert, dass es coro­nabe­dingt kei­ne Aus­bil­dungs­plät­ze gebe. Hohen­ner: „Das ist so nicht rich­tig: Vie­le Unter­neh­men suchen wei­ter­hin Aus­zu­bil­den­de in fast allen Berufs­fel­dern!“ Sie appel­liert an die Schul­ab­gän­ger, sich noch zu bewer­ben. „Auch wenn das Aus­bil­dungs­jahr bereits offi­zi­ell begon­nen hat, ein Aus­bil­dungs­be­ginn in den kom­men­den Wochen ist jeder­zeit noch möglich.