Offe­ner Brief an Forch­hei­mer Land­rat Her­mann Ulm bezgl. Schul­be­trieb und Schüler*innenbeförderung

Sehr geehr­ter Herr Land­rat Dr. Ulm,

ich bit­te Sie, mei­ne fol­gen­den Anfra­gen schrift­lich zu beant­wor­ten und ent­spre­chen­de Vor­keh­run­gen zu treffen.

  1. Anfra­ge zur Schüler*innenbeförderung
    1. Inwie­weit wur­de ein Hygie­ne­kon­zept für den Schul­bus-Ver­kehr im Schul­jahr 2020/2021 erstellt?
    2. Gibt es Abspra­chen mit den Bus­un­ter­neh­mern im Land­kreis, um ein ent­spre­chen­des Hygie­ne­kon­zept umzusetzen?
    3. Gibt es Kon­takt­auf­nah­men mit dem Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um (Vor­ga­ben, För­de­run­gen, etc.)?

Begrün­dung der Anfra­ge zur Schüler*innenbeförderung

Zum neu­en Schul­jahr ab Sep­tem­ber 2020 soll der Schul­be­trieb wie­der für mög­lichst alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf­ge­nom­men wer­den. Der Land­kreis ist Orga­ni­sa­tor und Bestel­ler der Schul­bus­li­ni­en. Um einen Schul­bus­ver­kehr zu gewähr­lei­sten, der die Hygie­ne­vor­schrif­ten hin­sicht­lich der Coro­na-Pan­de­mie ein­hält, sind bestimm­te Vor­keh­run­gen recht­zei­tig zu tref­fen. Auf vie­len Schul­bus­li­ni­en im Land­kreis waren die Bus­se vor Coro­na über­voll. Dies wären opti­ma­le Vor­aus­set­zun­gen für eine Ansteckung.

In einem Hygie­ne­kon­zept soll­te fest­ge­legt wer­den, wie der Schul­bus­ver­kehr sicher orga­ni­siert wer­den kann. So wäre es zum Bei­spiel sinn­voll, die maxi­ma­le Beset­zung im Bus auf 80 Pro­zent der Sitz­plät­ze zu beschrän­ken. Außer­dem muss das Tra­gen des Mund-Nasen-Schut­zes streng ein­ge­hal­ten werden.

Even­tu­ell kön­nen auch die Schu­len die Zei­ten des Schul­be­ginns vari­ie­ren. Des­halb ist es sinn­voll, dass der Land­kreis ein ent­spre­chen­des Hygie­ne­kon­zept erstellt und sich mit dem Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um eng abspricht.

Ein ent­spre­chen­der För­der­an­trag für die zusätz­li­che Bestel­lung von Bus­sen bei der Staats­re­gie­rung ist eben­falls sinn­voll. Ange­sichts der aus­blei­ben­den Bus­rei­sen im Tou­ris­mus­be­reich ste­hen den regio­na­len Bus­un­ter­neh­men womög­lich Rei­se­bus­se zur Ver­fü­gung, die zusätz­lich ein­ge­setzt wer­den können.

  1. Anfra­ge zum Schul­be­trieb und Fahrschulbetrieb 
    1. Wur­den indi­vi­du­el­le Belüf­tungs­kon­zep­te für die Schu­len, für die der Land­kreis Forch­heim Schul­trä­ger ist, erar­bei­tet? Gab es in der Ver­gan­gen­heit stich­pro­ben­ar­ti­ge Mes­sun­gen zur CO2- Kon­zen­tra­ti­on in Schul­ge­bäu­den im Land­kreis, die jetzt als Indi­ka­tor für eine gute Belüf­tung und Lern­kli­ma in den ein­zel­nen Schul­räu­men her­an­ge­zo­gen wer­den könnten?
    2. Ste­hen an allen Schu­len, für die der Land­kreis Forch­heim Schul­trä­ger ist, sani­tä­re Ein­rich­tun­gen in aus­rei­chen­der Zahl zur Ver­fü­gung, wenn vor­aus­ge­setzt wird, dass eine gründ­li­che Hand­wä­sche 20–30 Sekun­den in Anspruch nimmt (exklu­siv der Zeit, die zum gründ­li­chen Trock­nen der Hän­de erfor­der­lich ist).
    3. Gibt es bereits Hygie­ne­kon­zep­te für die Fahr­schu­len im Land­kreis Forch­heim? Begrün­dung der Anfra­ge zum Schul­be­trieb und Fahr­schul­be­trieb Zum neu­en Schul­jahr ab Sep­tem­ber 2020 soll der Schul­be­trieb wie­der für mög­lichst alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf­ge­nom­men wer­den. In Innen­räu­men ist auf­grund des beschränk­ten Luft­vo­lu­mens die Wahr­schein­lich­keit einer Anrei­che­rung infek­tiö­ser Par­ti­kel gene­rell höher als im Frei­en. Daher besteht beim Auf­ent­halt von meh­re­ren Men­schen in Innen­räu­men ein erhöh­tes Infek­ti­ons­ri­si­ko. Für die Wahr­schein­lich­keit, dass es in Innen­räu­men zu einer Infek­ti­on kommt, spie­len zahl­rei­che Fak­to­ren eine Rol­le, die von Fall zu Fall sehr unter­schied­lich sein kön­nen: u. a. Zahl der anwe­sen­den Per­so­nen, Akti­vi­tät der Per­so­nen, Raum­vo­lu­men, Luft­wech­sel, Luft­strö­mung, die Art der vor­han­de­nen Lüf­tung (Fen­ster­lüf­tung, Lüf­tungsstech­nik) und even­tu­ell ein­ge­setz­te Filter.1 Der Land­kreis Forch­heim kann die Schu­len bei der best­mög­li­chen Umset­zung von Hygie­ne­kon­zep­ten unter­stüt­zen und für ein hohes Sicher­heits­ni­veau sorgen.

Ich wür­de Sie bit­ten, mei­ne Anfra­ge bis zum Beginn des neu­en Schul­jah­res schrift­lich zu beantworten.

Da ein öffent­li­ches Inter­es­se besteht, wer­de ich die Anfra­ge auch der Lokal­pres­se (NN, FT, Wie­sent­bo­te) zur Ver­fü­gung stellen.

Vie­len Dank für Ihre Zeit und Ihren Ein­satz bei der Bewäl­ti­gung der Corona-Pandemie.

Mit freund­li­chen Grüßen 
Eli­sa­beth Krause