Aus der Gos­ber­ger Leser­post: Geneh­mi­gung der Höl­len­tal­brücke in Hof ein Fehler

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Läng­ste Fuß­gän­ger­brücke der Welt ent­steht in Ober­fran­ken: Bau geneh­migt, FT vom 12.8.2020

(Anm. der Redak­ti­on: Glau­ber und Aiwan­ger: “Pla­nun­gen für Fran­ken­wald­brücke kön­nen wei­ter gehen”)

Der bay­ri­sche Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, der aus mei­ner Gemein­de kommt, hat mit einer Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung den Bau einer Fuß­gän­ger­brücke über das Natur­schutz­ge­biet Höl­len­tal im Land­kreis Hof abge­seg­net. Ich ken­ne die­ses Para­dies mit dem merk­wür­di­gen Namen von meh­re­ren Besu­chen, denn ich habe 10 Jah­re in Hof gear­bei­tet. Die Ent­schei­dung des Mit­be­woh­ners mei­ner Gemein­de zeugt nicht von Ver­ant­wor­tung für die Natur und Umwelt, son­dern eher davon, dass er sich von sei­nem Beglei­ter im Höl­len­tal, sei­nem Par­tei­freund und bay­ri­schen Wirt­schafts­mi­ni­ster, über den Tisch zie­hen ließ. Auweia! Doch die jet­zi­ge Kri­se lehrt uns, dass ein neu­es Ver­ständ­nis für unse­re Grund­la­gen zu suchen ist und dass man Geld nicht essen kann, vor allem nicht frem­des. Eine Aus­nah­me­ge­neh­mi­gung ist dann ange­bracht, wenn es um unbil­li­ge Här­ten geht, aber nicht dafür, um ein Pri­vat­wohl vor das Gemein­wohl zu stel­len. Viel­leicht soll­te unser Kanz­ler­kan­di­dat bei der näch­sten Kabi­nett­um­bil­dung Herrn Glau­ber ein Resort anbie­ten, wo er in der Umwelt weni­ger Scha­den anrich­ten kann, zum Bei­spiel im Gesund­heits­mi­ni­ste­ri­um oder als Fami­li­en­mi­ni­ster. Nie­mand will, dass mein Gemein­de­ge­nos­se in ein sozia­les Loch fällt, aber die Abwen­dung von Scha­den geht uns alle an.

Alfons Eger, Gosberg