LBV gibt hilf­rei­che Tipps zum Umgang mit Wespen

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Som­mer­zeit ist Wes­pen­zeit – doch kei­ne Panik

Die bis­he­ri­ge Trocken­heit und Hit­ze sind für ein gutes Wes­pen­jahr ver­ant­wort­lich. Doch erst jetzt ab August steu­ern die gelb-schwar­zen Insek­ten ver­stärkt immer häu­fi­ger vor allem Obst­ku­chen, Saft und Eis an. Der Genuss von süßen Spei­sen unter frei­em Him­mel kann des­halb schnell unan­ge­nehm wer­den. Aber: die Begeg­nung mit den unge­be­te­nen Gästen ist kein Grund zur Panik. Der LBV gibt hilf­rei­che Tipps, wie man sich bei Wes­pen­be­such rich­tig ver­hält und sich effek­tiv vor Sti­chen schüt­zen kann. „Zum Bei­spiel hilft ein mit Lei­tungs­was­ser gefüll­ter Zer­stäu­ber, um die Insek­ten ganz ein­fach natur­ver­träg­lich zu ver­trei­ben“, emp­fiehlt LBV-Pres­se­re­fe­ren­tin Ste­fa­nie Bernhardt.

In Bay­ern hält die Hit­ze die Men­schen in Atem. Im hei­ßen und trocke­nen Som­mer sind Wes­pen wie­der unter­wegs und kön­nen für Men­schen lästig wer­den. Bis etwa Ende Juli benö­ti­gen die Wes­pen nur Eiweiß zur Auf­zucht ihrer Lar­ven. Vor allem im Spät­som­mer, wenn die Brut selbst­stän­dig ist, genie­ßen die Alt­tie­re ihr rest­li­ches Leben bis zum Herbst. Nun suchen sie gezielt nach Nah­rung für sich selbst und flie­gen ger­ne Lebens­mit­tel wie Limo­na­de, Kuchen oder Fleisch an. „Tat­säch­lich sind nur zwei Arten der Wes­pen für den Men­schen beson­ders hart­näckig, wenn sie ihre Leib­spei­se vor sich haben: die Gemei­ne und die Deut­sche Wes­pe“, erklärt Ste­fa­nie Bern­hardt. Doch vie­le ver­meint­lich hilf­rei­che Tricks, um Wes­pen dau­er­haft fern­zu­hal­ten, wie etwa auf den Tisch geleg­te Kup­fer­mün­zen, sind nutz­los. „Fang­fal­len oder Ablenk­fut­ter haben sogar einen nega­ti­ven Ein­fluss, da noch mehr Tie­re ange­lockt wer­den“, so die LBV-Pres­se­re­fe­ren­tin. „Beson­ders bei Gewit­ter oder zum Ende der Flug­zeit steigt bei vie­len Wes­pen die Auf­dring­lich­keit. Dann geht man ihnen am besten aus dem Weg.“

Klappt das nicht, ist es wich­tig die Ruhe zu bewah­ren, wenn Wes­pen zu nahe­kom­men. Hek­ti­sche oder pani­sche Bewe­gun­gen soll­ten in der Nähe der gelb-schwarz-gestreif­ten Tief­flie­ger ver­mie­den wer­den. „Die Wes­pe auf kei­nen Fall weg­pu­sten, denn das Koh­len­di­oxid in der Atem­luft ist ein Alarm­si­gnal für die Tie­re und ver­setzt sie in Angriffs­stim­mung. Eine wirk­sa­me Metho­de im Umgang mit Wes­pen ist es, das Insekt mit zer­stäub­tem Was­ser zu besprü­hen. Die Wes­pe denkt, es fin­ge an zu reg­nen und wird zurück in ihr Nest flüch­ten“, erklärt Bern­hardt. Außer­dem reagie­ren Wes­pen bei der Nah­rungs­su­che außer­halb ihres Nest­be­reichs nicht aggres­siv. Sie weh­ren sich erst, wenn sie sich bedroht fühlen.

Mit ein paar ein­fa­chen Ver­hal­tens­re­geln las­sen sich unlieb­sa­me Zwi­schen­fäl­le oft ver­mei­den: Decken Sie Lebens­mit­tel und Geträn­ke im Frei­en ab und räu­men Sie alle Reste nach der Grill­par­ty sofort wie­der weg. „Wich­tig ist es auch, Kin­der mit Stroh­halm trin­ken zu las­sen und ihnen nach dem Essen das Gesicht und die Hän­de abzu­wi­schen, um die Wes­pen nicht anzu­locken“, so Ste­fa­nie Bern­hardt. Wes­pen kön­nen zudem von Gerü­chen wie duf­ten­dem Par­füm, Cremes und Holz­mö­bel­po­li­tur ange­zo­gen wer­den. Aber auch bunt geblüm­te Klei­dung hat für sie ihren Reiz. Wei­ter­hin soll­te man immer den Müll­ei­mer und Kom­post abge­deckt hal­ten. Flie­gen­git­ter oder eine Raum­schleu­se, wie zum Bei­spiel ein Vor­hang nach der Ein­gangs­tür, sind nütz­lich, um Wes­pen aus Woh­nung und Haus fernzuhalten.

Im Som­mer schwär­men Wes­pen in Gär­ten und Sied­lun­gen her­um und lei­sten wich­ti­ge Dien­ste für Landwirt*innen und Hobbygärtner*innen, indem sie uner­wünsch­te Insek­ten wie Rau­pen und Flie­gen fan­gen. Zudem spie­len sie eine klei­ne Rol­le als Bestäu­ber, da beim Besuch von Blü­ten Pol­len an ihren Kör­pern hän­gen blei­ben und wei­ter trans­por­tiert wer­den. Die Nester der Wes­pen sind geschützt und dür­fen ohne Geneh­mi­gung nicht ent­fernt wer­den. Auch ein Her­um­sto­chern in den Wes­pen­ne­stern ist zu ver­mei­den. Nur in Aus­nah­me­fäl­len ist ein Ent­fer­nen der Nester zuge­las­sen. Des­halb soll­te bei Wes­pen­ne­stern im eige­nen Gar­ten nicht gleich zu dra­sti­schen Maß­nah­men gegrif­fen wer­den. Der LBV rät: Bevor ein Wes­pen­nest umge­sie­delt wer­den soll, soll­te über­legt wer­den, ob nicht doch ein Mit­ein­an­der von Mensch und Wes­pen­staat mög­lich ist. Spä­te­stens im Herbst ist die Zeit der Wes­pen vor­bei. Dann ster­ben die Völ­ker ab und nur die dies­jäh­ri­gen Köni­gin­nen über­win­tern, um im näch­sten Jahr neue Völ­ker zu grün­den. Hil­fe bei schwie­ri­gen Fäl­len kön­nen Wes­pen­be­ra­ten­de geben. Die jewei­li­ge Unte­re Natur­schutz­be­hör­de oder das Land­rats­amt kön­nen bei der Ver­mitt­lung und Bera­tung helfen.

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