LBV tief ent­täuscht über geplan­ten Bau der Höllentalbrücke

„Dis­ney­land statt Naturbegegnung“

Der LBV ist tief ent­täuscht über die Geneh­mi­gung für die umstrit­te­ne Hän­ge­brücke im Natur­park Fran­ken­wald in Land­kreis Hof. Den Fort­gang der wei­te­ren Pla­nun­gen ver­kün­de­ten heu­te Umwelt­mi­ni­ster Thor­sten Glau­ber, Wirt­schafts­mi­ni­ster Hubert Aiwan­ger, Ober­fran­kens Regie­rungs­prä­si­den­tin Heid­run Piwer­netz und Hofs Land­rat Oli­ver Bär ein­stim­mig vor Ort. Die­se Ent­schei­dung rich­tet sich gegen die Ein­schät­zun­gen des Natur­schutz­bei­rats der Regie­rung Ober­fran­ken. „Der Bescheid des Umwelt­mi­ni­ste­ri­ums öff­net dem Bau­vor­ha­ben und der damit ver­bun­de­nen Natur­zer­stö­rung Tür und Tor. Wir hal­ten die heu­ti­ge Ent­schei­dung für den voll­kom­men fal­schen Weg“, sagt LBV-Vor­sit­zen­der Dr. Nor­bert Schäffer.

„Mini­ster­prä­si­dent Mar­kus Söder hat 2018 in sei­ner Regie­rungs­er­klä­rung ange­kün­digt statt eines drit­ten Natio­nal­parks Natur­parks in Bay­ern zu för­dern. Nun wol­len die Kabi­netts­mit­glie­der Hubert Aiwan­ger und Thor­sten Glau­ber eine rie­si­ge Hän­ge­brücke im Natur­park Fran­ken­wald bau­en. So wird wun­der­ba­re Natur degra­diert zu einer bil­li­gen Kulis­se für Gau­di-Tou­ris­mus. Außer­dem benö­ti­gen die erwar­te­ten tau­sen­den Tou­ri­sten eine Ver­kehrs-Infra­struk­tur, die erst zusätz­lich geschaf­fen wer­den muss – mit ver­hee­ren­den Aus­wir­kun­gen auf die Natur“, so Dr. Nor­bert Schäf­fer weiter.

Von einem „Plus an Natur“, wie es Umwelt­mi­ni­ster Glau­ber for­mu­liert, kön­ne nicht die Rede sein, da durch Bau und Betrieb der Brücke die Land­schaft bela­stet und wan­dern­de Arten wie Uhu und Wan­der­fal­ke erheb­lich beein­träch­tigt wür­den. „Die räum­lich beschränk­te Situa­ti­on auf der Brücke kann die ori­gi­nä­re Natur­er­fah­rung nicht ersetz­ten. Das Erle­ben von Natur und Land­schaft wird auf die kulis­sen­haf­te, visu­el­le Land­schafts­wahr­neh­mung redu­ziert“, erläu­tert der LBV-Vor­sit­zen­de. Die Lärm­be­lä­sti­gung von ca. 1000 Tages­gä­sten von der Brücke ver­hin­dert eine genuss­vol­le und ruhi­ge Erho­lung in der Natur. Der Bau ver­stößt nach Ansicht des LBV außer­dem gegen das Erhal­tungs­ge­bot und Ver­schlech­te­rungs­ver­bot des euro­päi­schen FFH Gebiets. Das heißt, dass der für Arten gün­sti­ge Erhal­tungs­zu­stand bei­be­hal­ten und alle Ein­grif­fe, die die­sen Zustand gefähr­den, ver­bo­ten sind. Der LBV kün­dig­te heu­te sei­nen inten­si­ven Wider­stand gegen den Bau der Höl­len­tal­brücke an.