Rat­haus­Re­port der Stadt Erlan­gen vom 31. Juli 2020

Erster „Pop-Up“-Radweg ab Diens­tag am Kos­ba­cher Damm

Nicht zuletzt auf­grund der Coro­na-Pan­de­mie nimmt der Rad­ver­kehr in Städ­ten – auch in Erlan­gen – noch mehr zu. Vor die­sem Hin­ter­grund ist die Stadt­ver­wal­tung bestrebt, Rad­fah­re­rin­nen und Rad­fah­rern mehr Flä­che zur Ver­fü­gung zu stel­len. Kurz­fri­stig ist das mit soge­nann­ten „Pop-up“-Radwegen mög­lich. Vor­aus­sicht­lich ab Diens­tag, 4. August, steht am Kos­ba­cher Damm der erste Rad­weg die­ser Art in Erlan­gen zur Verfügung.

Bei den „Pop-Up“-Radwegen han­delt es sich um „tem­po­rä­re Rad­ver­kehrs­an­la­gen“, die durch die Umnut­zung von Fahr­spu­ren zugun­sten des Rad­ver­kehrs – und gege­be­nen­falls auch Mit­nut­zung durch den Bus­ver­kehr – zu einer Ver­bes­se­rung des Ange­bots der Rad­in­fra­struk­tur füh­ren. Durch eine Mar­kie­rung und teil­wei­se auch durch Bau­stel­len­ba­ken wer­den die­se Wege vom moto­ri­sier­ten Ver­kehr getrennt. Hier­für eig­nen sich in der Regel mehr­spu­ri­ge Stra­ßen mit mitt­le­rer bis gerin­ger Kfz-Ver­kehrs­be­la­stung. In Erlan­gen kom­men unter ande­rem der Kos­ba­cher Damm, Am Euro­pa­ka­nal oder die Frau­en­au­ra­cher Stra­ße dafür in Betracht.

In sei­ner Juli-Sit­zung hat der Umwelt‑, Ver­kehrs- und Pla­nungs­aus­schuss (UVPA) des Stadt­rats beschlos­sen, kurz­fri­stig einen „Pop-up“-Radweg im Ver­lauf des vier­spu­ri­gen Kos­ba­cher Damms zwi­schen Oden­wald­al­lee und Möh­ren­dor­fer Stra­ße ein­zu­rich­ten. Die­se Ver­bin­dung ermög­licht es Rad­fah­rern, zwi­schen den west­li­chen Stadt­tei­len und der Innen­stadt schnel­ler und ohne gro­ße Umwe­ge vor­an­zu­kom­men. Für Kraft­fahr­zeu­ge steht in jede Fahrt­rich­tung wei­ter­hin eine Fahr­spur zur Ver­fü­gung. Der „Pop-up“-Radweg dient dar­über hin­aus als tem­po­rä­re Umlei­tung für die der­zeit gesperr­te Ver­bin­dung öst­lich der Oden­wald­al­lee über den Stein­forst­gra­ben und den Rabenweg.

Im Anschluss an die­se UVPA-Grund­satz­ent­schei­dung hat­te die Ver­wal­tung kurz­fri­stig einen Umset­zungs­vor­schlag aus­ge­ar­bei­tet und – trotz sai­son­be­ding­ter Aus­la­stung – einen lei­stungs­fä­hi­gen Unter­neh­mer gefun­den, der mit den Ein­rich­tungs­ar­bei­ten am Mon­tag, 3. August, beginnt. Dafür müs­sen etwa 1,4 Kilo­me­ter (beid­sei­tig, also knapp drei Kilo­me­ter) mit rund 450 Absperr­ba­ken, gel­ber Mar­kie­rung und diver­sen Ver­kehrs­zei­chen ver­se­hen werden.

„Den ‚Pop-up‚-Radweg an die­ser Stel­le ein­zu­rich­ten ist sowohl für die Rad­fah­ren­den, die von der Stein­forst­gra­ben-Sper­rung betrof­fen sind, eine gro­ße Erleich­te­rung und ver­setzt uns gleich­zei­tig in die Lage, eige­ne Erfah­run­gen mit die­ser Art der Rad­weg­füh­rung zu sam­meln“, ergänzt Pla­nungs- und Bau­re­fe­rent Josef Weber.

30. Todes­tag von OB und Ehren­bür­ger Hein­rich Lades

Der Todes­tag des frü­he­ren Ober­bür­ger­mei­sters und Ehren­bür­gers Hein­rich Lades (1914–1990) jährt sich am Diens­tag, 4. August, zum 30. Mal. Aus die­sem Grund legt Bür­ger­mei­ster Jörg Vol­leth am Grab auf dem Zen­tral­fried­hof einen Kranz nieder.

Nach Abitur und Mili­tär­dienst war Lades als Refe­rent im Baye­ri­schen Kul­tus­mi­ni­ste­ri­um tätig und wech­sel­te dann ins Bundesinnen‑, spä­ter ins Fami­li­en­mi­ni­ste­ri­um, wo er maß­geb­lich am Kon­zept des Bun­des­ju­gend­plans mit­ar­bei­te­te. Die durch den plötz­li­chen Tod von OB Micha­el Poesch­ke nötig gewor­de­ne Wahl ent­schied er 1959 für sich (1965 und 1971 jeweils wie­der­ge­wählt). Bei der durch die Gebiets­re­form ver­ur­sach­ten Neu­wahl 1972 unter­lag er jedoch dem SPD-Kan­di­da­ten Diet­mar Hahl­weg. In sei­ner 13-jäh­ri­gen Amts­zeit gestal­te­te Lades mit Ideen­reich­tum, Ver­hand­lungs­ge­schick und poli­ti­schem Durch­set­zungs­ver­mö­gen die Pha­se der dyna­mi­schen Ent­wick­lung Erlan­gens zur Groß­stadt. Schwer­punk­te sei­ner Poli­tik waren der auto­ge­rech­te Aus­bau des Ver­kehrs­net­zes und des­sen Anbin­dung an die neu ent­stan­de­ne Auto­bahn A73 sowie den Main-Donau-Kanal und damit die Öff­nung der Stadt­ent­wick­lung nach Westen, die Erwei­te­rung des Schul- und Kin­der­gar­ten­an­ge­bots, die Schaf­fung von Woh­nun­gen und Alters­hei­men wie z. B. das Wohn­stift Raths­berg, die Errich­tung des Jugend­zen­trums Fran­ken­hof und nicht zuletzt eine expan­si­ve Gebiets­po­li­tik mit den Ein­ge­mein­dun­gen von 1967 und 1972. Die Städ­te­part­ner­schaf­ten mit Eskils­tu­na (Schwe­den) und Rennes (Frank­reich) wur­den von ihm ins Leben geru­fen. Als städ­te­bau­li­chen Höhe­punkt rea­li­sier­te er in den Jah­ren 1968 bis 1971 den sog. Neu­en Markt als funk­tio­nel­le Ver­bin­dung von Rat­haus, Hotel, Geschäfts­flä­chen und Stadt­hal­le – sie trägt seit 1990 sei­nen Namen. 1972 wur­de ihm das Ehren­bür­ger­recht verliehen.

Pap­pel-Fäl­lung mit Bienenrettung

In der Mün­che­ner Stra­ße (Groß­park­platz) muss­te eine Pap­pel gefällt wer­den. Wie die kom­mu­na­le Abtei­lung Stadt­grün infor­mier­te, war die gesam­te Wur­zel sowie der Stamm­fuß­be­reich des Bau­mes vom Fla­chen Lack­por­ling befal­len. Die­ser Pilz mach­te die Fäl­lung nötig. Wird ein sol­cher Befall erkannt, kann der Baum durch fach­lich kor­rek­te Maß­nah­men durch­aus noch vie­le Jah­re wei­ter­le­ben. Im aktu­el­len Fall wur­de der Baum vor vier Jah­ren vom Pilz befal­len. In den regel­mä­ßi­gen Kon­troll­in­ter­val­len wur­de die Aus­brei­tung doku­men­tiert und somit auch die Stand- und Bruch­si­cher­heit über­prüft, damit der Baum so lan­ge wie mög­lich wei­ter­le­ben konn­te. Bei der letz­ten Son­der­kon­trol­le (haupt­säch­lich älte­re oder befal­le­ne Bäu­men) konn­ten Stand- und Bruch­si­cher­heit nicht mehr gewähr­lei­stet wer­den, da der Wur­zel­be­reich kom­plett zer­setzt war.

Wäh­rend der geplan­ten Fäll­ar­bei­ten vor weni­gen Tagen wur­de von den Mit­ar­bei­tern ein Bie­nen­nest auf ca. zehn Metern Höhe in einer alten „Baum­höh­le“ ent­deckt. Dar­auf­hin wur­den die Arbei­ten umge­hend ein­ge­stellt und ein Imker hinzugezogen.

Das Honig­bie­nen-Volk war ver­mut­lich einem ande­ren Imker ent­flo­hen und hat in der Pap­pel ein neu­es Zuhau­se gefun­den, ver­mu­ten die Fach­leuch­te. Das ent­spre­chen­de Stück des Baum­stamms wur­de ent­nom­men und samt Bie­nen­nest nach Steu­dach umge­sie­delt, wo es bei den „städ­ti­schen Bie­nen“ durch den haus­ei­ge­nen Imker betreut wird. Die Arbei­ten wur­den wegen der momen­ta­nen Tem­pe­ra­tu­ren bereits am frü­hen Don­ners­tag­mor­gen durchgeführt.

Mit­ma­chen beim Som­mer­le­se­club der Stadtbibliothek

Etwas ver­än­dert und digi­ta­ler geht der Som­mer­le­se­club der Stadt­bi­blio­thek wie­der an den Start. Die Teil­nah­me ist unab­hän­gig von Alter und Klas­sen­stu­fe, als Ein­zel­per­son oder Team mit (bis zu fünf) Freun­den oder als Fami­lie mög­lich. Für gele­se­ne Bücher, Comics und nun auch E‑Books, gehör­te CDs und besuch­te Ver­an­stal­tun­gen wie einer Tablet-Ral­lye durch die Alt­stadt oder einem Foto­shoo­ting vor dem „Green­screen“ wer­den Punk­te gesam­melt – dafür wird ein (Team-)Logbuch über die Feri­en gefüllt und gestal­tet. Die Anmel­dung für den Lese­club ist in der Kin­der- und Jugend­bi­blio­thek oder jetzt auch im Inter­net unter www​.stadt​bi​blio​thek​-erlan​gen​.de möglich.

Für die krea­tiv­sten Log­bü­cher wer­den Gewin­ner ermit­telt und bei der digi­ta­len Oskar-Ver­ga­be am Frei­tag, 25. Sep­tem­ber, im Inter­net bekannt gege­ben. Info: www​.stadt​bi​blio​thek​-erlan​gen​.de.

Vor­le­sen in der Stadtbibliothek

In den Som­mer­fe­ri­en und bei schö­nem Wet­ter kön­nen Kin­der ab vier Jah­ren in Beglei­tung eines Erwach­se­nen immer diens­tags um 16:00 Uhr Kami­shi­bai-Geschich­ten auf der Lese­ter­ras­se der Stadt­bi­blio­thek lau­schen. Beim Kami­shi­bai han­delt es sich um ein trag­ba­res Thea­ter, das mit wech­seln­den Bil­dern bestückt wird. Dazu wer­den Geschich­ten erzählt. Eine Anmel­dung ist in der Kin­der­bi­blio­thek oder tele­fo­nisch unter 09131 86–1527 erfor­der­lich. Bei Regen fällt die Ver­an­stal­tung aus.

Wei­te­re Infos im Inter­net unter www​.stadt​bi​blio​thek​-erlan​gen​.de.

Sper­rung in Alterlangen

Die Stra­ße Erlen­feld ist ab Mon­tag, 3. August, bis vor­aus­sicht­lich Frei­tag, 11. Sep­tem­ber, gesperrt. Dar­über infor­mier­te das Refe­rat für Pla­nen und Bau­en der Stadt. Dort fin­den auf Höhe der Haus­num­mer 24 Anschluss­ar­bei­ten am Kanal statt.