Ein­satz­kräf­te der FFW Kirch­eh­ren­bach prob­ten Vege­ta­ti­ons­brand­be­kämp­fung mit Lösch­ruck­sack, Feu­er­pat­sche und Hacke

Symbolbild Feuerwehr. Foto: Pixabay/FF Bretzfeld

Bren­nen­des Stop­pel­feld war Trainingsgelände

Trocken, etwas unter 30 Grad Cel­si­us, gerin­ge Luft­feuch­tig­keit, Wald­brand­ge­fah­ren­stu­fe 4 von 5 – ein Fun­ke genügt: Schon brennt das brot­trocke­ne Stop­pel­feld. Aber die­ses Mal zum Glück nur für Trai­nings­zwecke. Acht Ehren­amt­li­che der Kirch­eh­ren­ba­cher Feu­er­wehr haben ein prak­ti­sches Trai­ning mit Thor­sten Spren­ger von @fire nach­ge­holt. Er war im Febru­ar zu einer Grund­la­gen­schu­lung in der Wal­ber­la­ge­mein­de. Jetzt folg­te der Abschluss. Coro­na-bedingt etwas spä­ter als gedacht.

Auch wenn die Kirch­eh­ren­ba­cher in den letz­ten Jah­ren von Wald- oder Flä­chen­brän­den nahe­zu ver­schont wor­den sind, wird das The­ma ernst genom­men. Gera­de die letz­ten zwei Jah­re haben gezeigt, dass das Kli­ma die Situa­ti­on brand­ge­fähr­lich machen kann. Wenn es sehr trocken ist und der Wind weht, ent­steht ein gefähr­li­cher Mix. „Flä­chen­brän­de brei­ten sich sehr viel dyna­mi­scher aus und kön­nen, bei fal­schem Angriff schnell gefähr­lich für die Feu­er­wehr­leu­te wer­den“, stell­te Thor­sten Spren­ger auch die­ses Mal deut­lich her­aus. Berich­te von ver­letz­ten Ein­satz­kräf­ten und aus­ge­brann­ten Lösch­fahr­zeu­gen auf Fel­dern in ganz Deutsch­land bele­gen das jedes Jahr. Es gel­ten also ande­re „Spiel­re­geln“ beim Ein­satz – und die­se müs­sen bekannt sein und trai­niert werden.

Mit leich­te­rer Ein­satz­jacke und teil­wei­se Par­ti­kel­fil­ter­maske sowie Schutz­bril­le aus­ge­stat­tet wur­den zuerst die Inhal­te vom Febru­ar auf­ge­frischt. Beim Ablö­schen des bren­nen­den Stop­pel­felds wur­de zum einen die Brand­be­kämp­fung mit Lösch­ruck­sack, Feu­er­pat­sche und Hacke durch­ge­spielt. Aber auch die soge­nann­te „Rau­pen­tech­nik“, bei der das Lösch­fahr­zeug abwech­selnd fährt und die Ein­satz­kräf­te mit einem Strahl­rohr löschen. Dafür wur­de ein spe­zi­el­les D‑Waldbrandstrahlrohr (D ist die klein­ste Schlauch­grö­ße) gete­stet. Es reicht für die Bekämp­fung von einer Flam­men­hö­he bis zu zwei Metern aus. Durch die gerin­ge Grö­ße und das gerin­ge Gewicht der Schläu­che ist es noch leich­ter zu bedie­nen. Spren­ger brach­te außer­dem noch vier wei­te­re @fire-Mitglieder mit, die das Trai­ning unterstützten.

Eine wich­ti­ge Erkennt­nis für alle Betei­lig­ten war die Hit­ze­ent­wick­lung und die schnel­le Aus­brei­tung durch klei­ne­re Wind­bö­en – der Wind­rich­tung gilt, neben ande­ren Details, abso­lu­te Auf­merk­sam­keit. Inter­es­sier­te Zaun­gä­ste der Ver­an­stal­tung – in genü­gend Abstand – waren 2. Bür­ger­mei­ster Micha­el Knör­lein sowie Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke mit den Kreis­brand­mei­stern Diet­mar Wil­lert, Andre­as Hof­mann und Jan Gruszka. Stell­ver­tre­ten­der Kom­man­dant Bernd Geb­hard hat­te sein Feld für die Übung zur Ver­fü­gung gestellt.

Neben dem Vor­ge­hen bei der Brand­be­kämp­fung selbst stand das Trai­ning unter dem Aspekt zur Anwen­dung von bestimm­ten Aus­rü­stungs­ge­gen­stän­den. Lösch­ruck­säcke, ein Wald­brand-Hohl­strahl­rohr oder unter­schied­li­che Hand­werk­zeu­ge wur­den gete­stet. Das Ergeb­nis fließt in der näch­sten Zeit in den Kauf von bestimm­ten Gegen­stän­den ein.

Bereits Anfang 2019 haben Füh­rungs­kräf­te ein Semi­nar zu dem The­ma – eben­falls von @fire – auf Land­kreis­ebe­ne besucht, im Juli 2019 folg­te ein Exkurs mit dem staat­li­chen Forst­amt in den Wald. Nach der Grund­la­gen­schu­lung von @fire im Febru­ar schloss sich im Mai – im Rah­men einer Online-Übung – die Wis­sens­ver­mitt­lung an die gesam­te Mann­schaft an. Nach der jet­zi­gen Aus­bil­dungs­ein­heit gilt es, alle Ein­satz­kräf­te Stück für Stück zu schulen.

@fire Inter­na­tio­na­ler Kata­stro­phen­schutz Deutsch­land e. V. ist der offi­zi­el­le Titel der gemein­nüt­zi­gen Hilfs­or­ga­ni­sa­ti­on. Die Ehren­amt­li­chen sind u.a. in der Wald­brand­be­kämp­fung spe­zi­ell aus­ge­bil­det. Für kom­mu­na­le Feu­er­weh­ren bie­ten sie Grund­la­gen­schu­lun­gen an.