„Grü­nes Bam­berg“ und Bür­ger­mei­ster Glü­sen­kamp set­zen auf weg­wei­sen­de Son­der­sit­zung zum Klimaschutz

„Kli­ma­neu­start erst im Okto­ber, dann aber richtig“

Dass Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke und Zwei­ter Bür­ger­mei­ster und Umwelt­re­fe­rent Jonas Glü­sen­kamp eine Son­der­sit­zung des Stadt­rats im Okto­ber aus­schließ­lich zum The­ma Kli­ma­schutz anbe­raumt haben, begrü­ßen die Bam­ber­ger Grü­nen. Der Stadt­rat soll sich dann mit den For­de­run­gen des Kli­ma­schutz­bünd­nis­ses befassen.

„Wir hal­ten eine Son­der­sit­zung für eine gute, viel­leicht sogar weg­wei­sen­de Lösung“, so for­mu­liert es Grü­nen-Stadt­rat Andre­as Eichen­se­her. „Mit die­sem her­aus­ge­ho­be­nen For­mat wird end­lich der immens hohen Bedeu­tung des The­mas Kli­ma­schutz Rech­nung getra­gen“, zeigt er sich zuver­sicht­lich und betont die Außer­ge­wöhn­lich­keit einer Son­der­sit­zung. „Den­noch ist eine sol­che Sit­zung auch mit kon­kre­ten ziel­füh­ren­den Maß­nah­men zu befüllen.“

Um den Kli­ma­schutz­an­lie­gen wei­te­ren Nach­druck zu ver­lei­hen, hat die Frak­ti­ons­ge­mein­schaft Grü­nes Bamberg/​ÖDP/​Volt für die Son­der­sit­zung einen Antrag gestellt: Die Stadt­ver­wal­tung möge die Vor­be­rei­tungs­zeit bis Okto­ber nut­zen, um ein kon­kre­tes, beschluss- und umset­zungs­rei­fes Maß­nah­men­pa­ket vor­zu­le­gen, bei des­sen Erar­bei­tung auch Vertreter*innen des Kli­ma­schutz­bünd­nis­ses und Vor­schlä­ge von Stadt­be­schäf­tig­ten ein­be­zo­gen wer­den sol­len und das mit dem Land­kreis abge­stimmt wer­den soll. Auch die Grü­nen wer­den wei­te­re Anträ­ge zur Son­der­sit­zung fol­gen lassen.

Anlass für die Son­der­sit­zung ist der Antrag „Kli­ma­neu­start 2020“ – auf Initia­ti­ve des Kli­ma­schutz­bünd­nis­ses ent­stan­den, von Grü­nen, ÖDP, Volt, BaLi und Par­tei im Stadt­rat ein­ge­bracht und nun für die Behand­lung im Okto­ber vor­ge­se­hen. Dar­in sind ins­ge­samt fünf For­de­run­gen formuliert.

An erster Stel­le steht ein gewis­ser sym­bo­li­scher Akt, näm­lich die Aus­ru­fung eines so genann­ten „Kli­ma­not­stands“ oder einer „Kli­ma­not­la­ge“, wobei sich der Stadt­rat selbst­kri­tisch auch zu eige­nen Ver­säum­nis­sen beim Kli­ma­schutz bekennt und gewis­ser­ma­ßen Bes­se­rung gelobt. „Wir den­ken, dass jetzt der pas­sen­de Moment dazu da ist: Mit einer neu­en Zusam­men­set­zung des Stadt­rat, vie­len neu­en Stadt­rats­mit­glie­dern und neu­en Mehr­hei­ten“, zei­gen sich die Grü­nen optimistisch.

Die neue Stel­le eines*r Klimaschutzmanagers*in ist Leo­nie Pfa­den­hau­er, kli­ma­schutz­po­li­ti­sche Spre­che­rin ihrer Frak­ti­on, beson­ders wich­tig: „Die viel­fäl­ti­gen Belan­ge und Facet­ten des Kli­ma­schut­zes müs­sen an zen­tra­ler Stel­le koor­di­niert wer­den. Die Stadt­ver­wal­tung ist hier noch ganz unbe­darft auf­ge­stellt. Da ist eini­ges nach­zu­ho­len – ohne zusätz­li­ches Per­so­nal geht das nicht.“

Der Antrag sieht außer­dem die Stär­kung der Zivil­ge­sell­schaft und deren Fach­kom­pe­tenz vor: Ein neu zu schaf­fen­der Kli­ma­bei­rat soll Poli­tik und Ver­wal­tung dabei beglei­ten und bera­ten, Kli­ma­schutz vor Ort umzu­set­zen. Neben Stadtratsvertreter*innen soll er mit Per­so­nen aus Kli­ma­schutz-Grup­pen und Expert*innen besetzt sein.

Ein so genann­ter Kli­ma­vor­be­halt soll künf­tig alle Ent­schei­dun­gen im Stadt­rat, aber auch in den Toch­ter­un­ter­neh­men, dar­auf über­prü­fen, wel­che Aus­wir­kun­gen sie auf das Kli­ma haben wer­den. „Kli­ma­schutz muss zur ech­ten Quer­schnitts­auf­ga­be wer­den und bei allem mit­ge­dacht wer­den“, for­dert Leo­nie Pfa­den­hau­er, „wir alle müs­sen uns jeder­zeit bewusst machen, wie umfang­reich und weit­rei­chend unse­re Ent­schei­dun­gen in Bezug auf das Kli­ma und somit unse­re Lebens­grund­la­gen und unser aller Zukunft sein kön­nen.“ Das Abstim­mungs­ver­hal­ten der ein­zel­nen Stadt­rats­mit­glie­der soll trans­pa­ren­ter wer­den, so eine wei­te­re Forderung.

Die Grü­nen zol­len den Klima-Aktivist*innen und ihrer Beharr­lich­keit aus­drück­lich Respekt: „Die Poli­tik braucht den Druck von der Stra­ße, damit es vor­an­geht beim Kli­ma­schutz.“ Leo­nie Pfa­den­hau­er sagt: „Wir befin­den uns in einer Kli­ma­kri­se. Die Fol­gen des Kli­ma­wan­dels sind in den letz­ten Jah­ren, auch in Bam­berg ste­tig spür­ba­rer gewor­den. Wir müs­sen JETZT ein Zei­chen set­zen, dass die struk­tu­rel­len Mög­lich­kei­ten für gute Kli­ma­po­li­tik geschaf­fen werden.“