Bam­berg: Grün-Rot will mehr Platz für Men­schen in der Lan­gen Straße

Fotos & Visua­li­sie­rung: Micha­el Cortez

Fotos & Visua­li­sie­rung: Micha­el Cortez

Grün-Roter Antrag will noch in die­sem Jahr Sofort­maß­nah­men für mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät.

Die Lan­ge Stra­ße ist einer der wert­voll­sten Stra­ßen­zü­ge im Her­zen der Bam­ber­ger Alt­stadt – und eine der wich­tig­sten Ein­kaufs­stra­ßen. Nach Mei­nung der Stadt­rats­frak­tio­nen von Grü­nes Bam­berg und SPD ist das Poten­ti­al der Stra­ße jedoch kei­nes­wegs aus­ge­schöpft. „Wir sind der Über­zeu­gung, dass in der Auf­wer­tung der Stra­ße enor­mes Poten­ti­al für die gesam­te Bam­ber­ger Innen­stadt steckt. Wir wol­len des­halb in den näch­sten Jah­ren den niveau­glei­chen Aus­bau mit einer Misch­ver­kehrs­flä­che (shared space) und deut­lich mehr Auf­ent­halts­qua­li­tät ange­hen“, so Andre­as Eichen­se­her, Stadt­rat bei Grü­nes Bamberg.

Klaus Stier­in­ger, SPD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der erläu­tert, dass genau jene Auf­ent­halts­qua­li­tät der Schlüs­sel für die loka­le Wirt­schaft ist: „Wir müs­sen uns end­lich lösen von der blockie­ren­den Dis­kus­si­on um Autos, Park­plät­ze, Fahr­rad­fah­rer und Fuß­gän­ger. Uns geht es dar­um die Auf­ent­halts­qua­li­tät in der Stra­ße deut­lich zu ver­bes­sern. Wo sich die Men­schen ger­ne auf­hal­ten, kau­fen sie auch ger­ne häu­fi­ger und län­ger ein. Dafür set­ze ich auf den Dia­log zwi­schen Unternehmer*innen, Anwohner*innen und Nutzer*innen in der Lan­gen Straße.“

Um die­se Auf­ent­halts­qua­li­tät schon jetzt zu stei­gern, wol­len die bei­den Frak­tio­nen gemein­sam mit eini­gen Anwohner*innen und Gewer­be­trei­ben­den eine Sofort­maß­nah­me zeit­nah umset­zen und haben die­se bei Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke beantragt.

Kon­kret soll der links­sei­ti­ge Geh­weg zwi­schen den Haus­num­mern 24–46 ver­brei­tert wer­den. Dadurch ent­stün­de mehr Raum zum Fla­nie­ren, zur Begrü­nung oder auch für Sitz­ge­le­gen­hei­ten. Der Rad­ver­kehr soll auf einem zwei Meter brei­ten Rad­fahr­strei­fen auf der Fahr­bahn geführt, der Wirt­schafts-/Lie­fer- und Hal­te­ver­kehr in die vor­han­de­ne Hal­te­bucht gegen­über, an den Schön­leins­platz und in die vor­han­de­ne Lade­zo­ne im wei­te­ren Ver­lauf der Lan­gen Stra­ße ver­la­gert werden.

Chri­sti­an Hader, Spre­cher für Mobi­li­tät und Ver­kehr von Grü­nes Bam­berg ist der Über­zeu­gung, dass die ange­streb­te Sofort­maß­nah­me ein guter Weg ist: „Wir wer­den durch eine kosten­gün­sti­ge Maß­nah­me zeit­nah die Auf­ent­halts­qua­li­tät in der Lan­gen Stra­ße ver­bes­sern und damit den Han­del stär­ken. Wir wer­den bestehen­de Kon­flik­te zwi­schen Rad- und Fuß­ver­kehr ent­schär­fen und bei­den mehr Platz wid­men. Und wir bie­ten Alter­na­ti­ven für den Wirtschafts‑, Hand­werks- und Lie­fer­ver­kehr. Alle wer­den also profitieren.“

Die bei­den Stadt­rats­frak­tio­nen haben bei der Sofort­maß­nah­me auf star­ke Betei­li­gung der Gewer­be- und Han­dels­trei­ben­den in der Lan­gen Stra­ße gesetzt und im per­sön­li­chen Gespräch um Unter­stüt­zung gewor­ben und die­se in Form von vie­len Unter­schrif­ten – dar­un­ter die über­wäl­ti­gen­de Mehr­heit der Han­dels­trei­ben­den – auch erhal­ten. Von den direkt von der Maß­nah­me betrof­fe­nen Haus­num­mern 24–46 wur­den bei­spiels­wei­se 78% der Geschäf­te erreicht, wovon wie­der­um 91% unter­zeich­net haben. Acht wei­te­re Geschäf­te im mit­tel­ba­ren Umfeld haben zu 100% signiert, dar­über hin­aus eine Viel­zahl von Anwoh­ne­rin­nen und Anwoh­nern der Lan­gen Straße.

Uwe Stein­metz von der Braue­rei­gast­stät­te „Zum Stern­la“ begrüßt die Initia­ti­ve zur Auf­wer­tung der Lan­gen Stra­ße. „Die Stra­ße hat nicht nur eine beein­drucken­de Ver­gan­gen­heit, son­dern auch das Poten­ti­al für eine glän­zen­de Zukunft. Ich fin­de es gut, wenn jetzt die näch­sten kon­kre­ten Schrit­te voll­zo­gen wer­den und begrü­ße die Sofort­maß­nah­me aus­drück­lich.“ Auch Anne Dor­nisch-Dähn­del, Inha­be­rin des Schuh­ge­schäfts „Absatz“ freut sich auf die beab­sich­tig­te Sofort­maß­nah­me und bringt die Absicht dahin­ter ergän­zend auf den Punkt: „Mehr Raum für Men­schen bedeu­tet mehr Lebens­qua­li­tät.“ Die­se Lebens­qua­li­tät wünscht sich auch Bar­ba­ra Best­mann, die mit ihrer jun­gen Fami­lie in der Lan­gen Stra­ße wohnt: „Die Bedürf­nis­se der Anwoh­ner nach Wohn­qua­li­tät wur­den bei der Dis­kus­si­on bis­her nie berück­sich­tigt. Wir als Fami­lie wol­len eine Lan­ge Stra­ße mit weni­ger, lang­sa­me­rem und lei­se­rem Verkehr.“