Bam­ber­ger Uni­ver­si­täts­rat wählt eine neue Vize­prä­si­den­tin und zwei neue Vizepräsidenten

Symbolbild Bildung

Das neu gegrün­de­te Auf­ga­ben­ge­biet Diver­si­tät und Inter­na­tio­na­les ersetzt das Auf­ga­ben­ge­biet Tech­no­lo­gie und Innovation

Der Uni­ver­si­täts­rat hat am Frei­tag, den 19. Juni, eine neue Vize­prä­si­den­tin und zwei neue Vize­prä­si­den­ten gewählt. Gemein­sam mit dem desi­gnier­ten Uni­ver­si­täts­prä­si­den­ten Prof. Dr. Kai Fisch­bach über­neh­men sie am 1. Okto­ber 2020 ihre neu­en Auf­ga­ben­ge­bie­te. Ihre Amts­zeit beträgt ins­ge­samt sechs Seme­ster. Das neu gegrün­de­te Auf­ga­ben­ge­biet Diver­si­tät und Inter­na­tio­na­les führt die Ame­ri­ka­ni­stin Prof. Dr. Chri­sti­ne Ger­hardt. Der Musik­päd­ago­ge Prof. Dr. Ste­fan Hör­mann lei­tet das Auf­ga­ben­ge­biet Leh­re und Stu­die­ren­de, für For­schung und wis­sen­schaft­li­chen Nach­wuchs zeich­net der Poli­tik­wis­sen­schaft­ler Prof. Dr. Tho­mas Saal­feld ver­ant­wort­lich. Das Auf­ga­ben­ge­biet Tech­no­lo­gie und Inno­va­ti­on wird der künf­ti­ge Prä­si­dent selbst über­neh­men – er ist Wirtschaftsinformatiker.

Die „drei Neu­en“ freu­en sich auf ihre kom­men­den Aufgaben

Kai Fisch­bach setzt bei der Aus­wahl sei­nes Teams vor allem auf „Erfah­rung, Enga­ge­ment und einen ver­trau­ens­vol­len, koope­ra­ti­ven Füh­rungs­stil“. „Ich arbei­te sehr ger­ne an der Uni­ver­si­tät Bam­berg, weil sie welt­of­fen und zukunfts­ori­en­tiert ist“, sagt Chri­sti­ne Ger­hardt, die vie­le Jah­re im Aus­land ver­bracht hat, seit lan­gem zu Gen­der- und Diver­si­täts-The­men forscht und lehrt und in der Ame­ri­ka­ni­stik inter­na­tio­na­le Vor­trags­rei­hen, Tagun­gen und Tan­dem­pro­jek­te orga­ni­siert. „Das Amt gibt mir die Mög­lich­keit, in beson­de­rer Wei­se für Uni­ver­si­tät und Gesell­schaft Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, das ver­ste­he ich als gro­ße Chance.“

Auch Ste­fan Hör­mann fühlt sich sei­nem neu­en Auf­ga­ben­ge­biet sehr ver­bun­den. „In mei­nem Fach liegt ein star­ker Fokus auf einer umfang­rei­chen, viel­fäl­ti­gen und anspruchs­vol­len Leh­re“, beschreibt er sein Tages­ge­schäft. „Ich freue mich sehr dar­auf, mit die­ser Erfah­rung dazu bei­zu­tra­gen, dass wir an der Uni­ver­si­tät Bam­berg allen Stu­die­ren­den heu­te und mor­gen ein attrak­ti­ves Stu­di­um anbie­ten und ermög­li­chen können.“

Tho­mas Saal­feld ver­dankt die Uni­ver­si­tät Bam­berg maß­geb­lich ihren gro­ßen Erfolg in der Exzel­lenz­in­itia­ti­ve: Die Bam­berg Gra­dua­te School of Social Sci­en­ces (BAGSS), deren Spre­cher er bis heu­te ist, wur­de mit einem Gesamt­vo­lu­men von über acht Mil­lio­nen Euro geför­dert. „Ich erle­be täg­lich, wie viel krea­ti­ves Poten­zi­al und Begei­ste­rung für For­schung an der Uni­ver­si­tät Bam­berg vor­han­den sind“, schil­dert Saal­feld sei­ne Ein­drücke. „Und emp­fin­de es als wun­der­ba­re Auf­ga­be, im Rah­men der Vize­prä­si­dent­schaft die­se Ansät­ze zu unter­stüt­zen und zu fördern.“

Drei Res­sorts – ein gemein­sa­mes Ziel: wett­be­werbs­fä­hig sein und bleiben

Zwar kom­men auf die „drei Neu­en“ inhalt­lich teils völ­lig unter­schied­li­che Auf­ga­ben zu, doch ein gemein­sa­mes Ziel ver­bin­det sie: „Wir wol­len Stra­te­gien, Pro­zes­se sowie Ange­bo­te ent­wickeln und opti­mie­ren, die die Uni­ver­si­tät Bam­berg im natio­na­len und inter­na­tio­na­len Wett­be­werb um Sicht­bar­keit und Finan­zie­rungs­mög­lich­kei­ten erfolg­reich plat­zie­ren.“ Was heißt das kon­kret für die ein­zel­nen Ressorts?

Im Teil­be­reich Diver­si­tät hat sich Chri­sti­ne Ger­hardt unter ande­rem vor­ge­nom­men, die bereits vor­han­de­nen Anlauf­stel­len und Pro­jek­te struk­tu­rell stär­ker zu ver­bin­den, zum Bei­spiel in Form eines Diver­si­täts­bü­ros. Im Teil­be­reich Inter­na­tio­na­les steht für sie ins­be­son­de­re der Aus­bau des Aus­lands­amts zu einem Inter­na­tio­nal Office an, in dem alle uni­ver­si­tä­ren Ziel­grup­pen hin­sicht­lich geplan­ter Aus­lands­ak­ti­vi­tä­ten bera­ten und unter­stützt wer­den sollen.

Ste­fan Hör­mann blickt vor allem auf die System­re­ak­kre­di­tie­rung im Jahr 2024. Bis dahin soll zum Bei­spiel ein Leit­bild Leh­re ent­ste­hen, das ein gemein­sa­mes Qua­li­täts­be­wusst­sein aller Uni­ver­si­täts­an­ge­hö­ri­gen, die mit der Leh­re befasst sind, zum Aus­druck bringt. Außer­dem soll exzel­len­te und inno­va­ti­ve Leh­re geför­dert wer­den, und die Stu­die­ren­den sol­len dort, wo beson­de­rer Bedarf besteht, noch stär­ke­re Unter­stüt­zung erfah­ren – bei­spiels­wei­se beim Über­gang in den Beruf nach Abschluss des Stu­di­ums und für Master­stu­die­ren­de aus ande­ren Län­dern bei Studienbeginn.

Das inno­va­ti­ve Pro­jekt, einen Leib­niz-Wis­sen­schafts­Cam­pus zu bean­tra­gen, wirft sei­ne Schat­ten auf das Auf­ga­ben­ge­biet For­schung und wis­sen­schaft­li­cher Nach­wuchs vor­aus. „Ich möch­te mich dafür ein­set­zen, dass wir uns als Uni­ver­si­tät an einem Antrag des Leib­niz-Insti­tuts für Bil­dungs­ver­läu­fe betei­li­gen kön­nen“, erklärt Tho­mas Saal­feld. „Gleich­zei­tig müs­sen wir über rea­li­sti­sche alter­na­ti­ve For­ma­te nach­den­ken. Für unse­re renom­mier­te Bil­dungs­for­schung in Bam­berg ist eine inten­si­ve Zusam­men­ar­beit mit dem Leib­niz-Insti­tut von größ­ter stra­te­gi­scher Bedeutung.“

Mit einem koope­ra­ti­ven Füh­rungs­stil zum Erfolg

Dank ihrer viel­fäl­ti­gen Berufs‑, Ämter- und Gre­mi­e­n­er­fah­rung wis­sen die neue Vize­prä­si­den­tin und die neu­en Vize­prä­si­den­ten, dass sie ihre Pro­jek­te nur gemein­sam mit allen Betei­lig­ten ver­wirk­li­chen kön­nen. Direkt nach Amts­an­tritt steht daher vor allen Din­gen eines auf dem Pro­gramm: zuhö­ren. „Wir wol­len Stra­te­gien und Pro­zes­se wei­ter­ent­wickeln, die spe­zi­ell auf unse­re Bedürf­nis­se in Bam­berg zuge­schnit­ten sind“, sagt Ste­fan Hör­mann. „Des­halb ist es uns wich­tig, Gesprä­che zu füh­ren, die Sicht­wei­se aller Betei­lig­ten ken­nen­zu­ler­nen und ernst zu neh­men“, ergänzt Chri­sti­ne Ger­hardt. „Dazu bedarf es eines trans­pa­ren­ten und von gegen­sei­ti­gem Respekt gepräg­ten Füh­rungs­stils, bei dem wir als Vize­prä­si­den­tin­nen und ‑prä­si­den­ten Impul­se geben und zugleich für Anre­gun­gen und Kri­tik offen sind“, erklärt Tho­mas Saalfeld.

Gemein­sam mit Kai Fisch­bach und Kanz­le­rin Dr. Dag­mar Steu­er-Flie­ser bil­den die neue Vize­prä­si­den­tin und die neu­en Vize­prä­si­den­ten ab 1. Okto­ber 2020 die neue Uni­ver­si­täts­lei­tung. Der amtie­ren­de Uni­ver­si­täts­prä­si­dent Gode­hard Rup­pert ver­ab­schie­det sich zum 30. Sep­tem­ber 2020 in den Ruhe­stand. Die Amts­zeit der amtie­ren­den Vize­prä­si­den­ten für die Berei­che Leh­re und Stu­die­ren­de, Prof. Dr. Frith­jof Grell, sowie Tech­no­lo­gie und Inno­va­ti­on, Prof. Dr. Gui­do Wirtz, endet regu­lär mit Ablauf des 30. Sep­tem­ber 2020. Da die der­zei­ti­ge Vize­prä­si­den­tin For­schung und wis­sen­schaft­li­cher Nach­wuchs, Prof. Dr. Mar­ga­re­te Wag­ner-Braun, aus gesund­heit­li­chen Grün­den ihren Rück­tritt zum 30. Sep­tem­ber 2020 ein­ge­reicht hat, ist auch die­ses Amt zum 1. Okto­ber 2020 neu zu besetzen.