Bam­berg: FW-BuB-FDP-Stadt­rä­te wider­spre­chen den Grü­nen – „Ech­te Rad­we­ge anstatt Pop-up-Radwege“

Antrags­pa­ket FW-BuB-FDP zum The­ma Radwege

FW-BuB-FDP-Frak­ti­on legt Kon­zept für geschlos­se­nes Rad­we­ge­netz vor

Deut­li­che Kri­tik üben die Stadt­rä­te von Frei­en Wäh­lern, Bam­bergs unab­hän­gi­gen Bür­gern und der FDP, Clau­dia John, Danie­la Rein­fel­der und Mar­tin Pöh­ner an den Vor­schlä­gen der Bam­ber­ger Grü­nen für „Pop-up-Rad­we­ge“. „Das, was wir brau­chen, sind ech­te Rad­we­ge und eine ech­te, durch­dach­te Schlie­ßung der Lücken im Bam­ber­ger Rad­we­ge­netz“, betont Stadt­rat Mar­tin Pöh­ner (FDP). „Gleich­zei­tig braucht es aber auch ein kla­res Bekennt­nis dazu, dass die Innen­stadt wei­ter­hin für alle Ver­kehrs­teil­neh­mer, auch für Auto­fah­rer und ÖPNV-Nut­zer erreich­bar blei­ben muss und die Anwoh­ner­park­plät­ze erhal­ten blei­ben müs­sen“, unter­streicht Stadt­rä­tin Clau­dia John (FW).

Die Pro­ble­ma­tik der „Pop-up-Rad­we­ge“ mit Warn­ba­ken, wie sie die Grü­nen und der ADFC mit einer Akti­on in der Luit­pold­stra­ße vor­ge­schla­gen haben, ver­deut­licht Stadt­rä­tin Danie­la Rein­fel­der (BuB): „Die Abgren­zung mit Warn-Baken ver­braucht nicht nur viel Platz und beein­träch­tigt das Stadt­bild. Vor allem wür­de das z.B. in der Luit­pold­stra­ße bedeu­ten, dass alle Park­plät­ze ent­lang der Stra­ße auto­ma­tisch weg­fal­len wür­den. Das ist kon­tra­pro­duk­tiv sowohl für die Anwoh­ner als auch für die Geschäftsleute.“

Die FW-BuB-FDP-Stadt­rä­te haben des­halb ein Gegen­kon­zept zu den grü­nen Pop-up-Rad­we­gen erar­bei­tet und mit einem Antrags­pa­ket aus fünf Anträ­gen an Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke geschickt.

Kon­kret schla­gen die drei Stadt­rä­te fünf Lücken­schlüs­se für das Rad­we­ge­netz in der Innen­stadt vor. Vier davon sol­len teils bereits noch in die­sem Jahr, teils inner­halb der näch­sten zwei Jah­re umge­setzt wer­den. Ange­sichts der Coro­na-Kri­se jeweils mit mög­lichst gerin­gem finan­zi­el­lem Aufwand.

Rad­weg 1:

Ver­kehrs­ver­such in der Luit­pold­stra­ße mit Ein­zeich­nung von Rad­fahr­strei­fen bzw. Fahr­rad­schutz­strei­fen auf bei­den Sei­ten unter Bei­be­hal­tung der Park­plät­ze rechts und links und ohne Warn­ba­ken. Start bereits in 2020. Eva­lu­ie­rung nach einem Jahr. Vor­bild: Ver­kehrs­ver­such Friedrichstraße.

Rad­weg 2:

Schlie­ßung der Rad­we­ge­lücke zwi­schen Pfi­ster­brücke und Wil­helms­platz durch Pla­nung und Umset­zung eines Rad­wegs stadt­ein­wärts ent­lang der Peunt­stra­ße und des Mari­en­plat­zes. Die dafür weg­fal­len­den Anwoh­ner­park­plät­ze wol­len FW, BuB und FDP ver­le­gen und damit erhal­ten. Sie schla­gen dafür u.a. die Nut­zung des Finanz­amts­park­plat­zes in der Gabels­ber­ger Stra­ße vor, der nachts und am Wochen­en­de weit­ge­hend leer steht. Die Maß­nah­me soll inner­halb von zwei Jah­ren umge­setzt werden.

Rad­weg 3:

Ver­kehrs­ver­such in der Lan­gen Stra­ße mit Ein­zeich­nung eines Rad­we­ges auf der bestehen­den Fahr­bahn, was durch den bereits in der Ver­gan­gen­heit erfolg­ten Weg­fall der Kurz­zeit­park­plät­ze auf der lin­ken Stra­ßen­sei­te mög­lich gewor­den ist. Dadurch soll die Lan­ge Stra­ße für Fahr­rad­fah­rer wie­der siche­rer wer­den. Start bereits in 2020. Eva­lu­ie­rung nach einem Jahr.

Rad­weg 4:

Dau­er­haf­te Schlie­ßung der Rad­we­ge­lücke am Regens­bur­ger Ring zwi­schen Maria-Ward-Stra­ße und Gau­stadter Haupt­stra­ße durch eine mög­lichst kosten­gün­sti­ge Ummar­kie­rung ohne grund­le­gen­den Umbau, wie er bis­her geplant wur­de. Eine Pop-up-Lösung mit Warn­ba­ken, wie von den Grü­nen vor­ge­schla­gen, braucht es damit nicht. Umset­zung inner­halb von ein­ein­halb bis zwei Jahren.

Rad­weg 5:

Pla­nung eines Rad­wegs in der Lud­wig­stra­ße und der Schwar­zen­berg­stra­ße zwi­schen dem Bahn­hof und der Pfi­ster­brücke ent­lang des Atri­ums. Die­se Maß­nah­me wird zum Teil durch den teil­wei­sen Rück­bau des Atri­ums, den der aktu­el­le Inve­stor plant, mög­lich. Zum ande­ren Teil soll der Rad­weg im Zuge des Bahn­aus­baus bis zur Pfi­ster­brücke wei­ter­ge­führt wer­den. Die Umset­zung soll mit­tel­fri­stig Schritt für Schritt erfolgen.

„Mit die­sen Maß­nah­men ent­steht dau­er­haft ein zusam­men­hän­gen­des Rad­we­ge­netz in der Bam­ber­ger Innen­stadt, ohne dass der Ver­kehrs­fluss dadurch behin­dert wird“, beto­nen John, Rein­fel­der und Pöh­ner. Zudem wür­den die­se Maß­nah­men zusam­men ins­ge­samt ein durch­dach­tes Gesamt­kon­zept erge­ben. Dies sei der Vor­teil gegen­über den „grü­nen Schnell­schüs­sen“ mit Pop-up-Rad­we­gen. „Durch die­se Lücken­schlüs­se wird das Fahr­rad zur ech­ten Alter­na­ti­ve in Bam­berg, ohne dass die Men­schen durch immer neue Ver­bo­te von Sei­ten der Grü­nen bevor­mun­det wer­den“, betont Stadt­rat Mar­tin Pöh­ner abschließend.