Wort zum Pfingst­sonn­tag: Die­ser Geist steckt an

Symbol-Bild Religion / Christlich

Von wegen Lock­down! Dadurch lässt sich die­ser Geist nicht brem­sen. Für ihn gel­ten kei­ne Aus­gangs­sper­ren. Er dringt durch jede Rit­ze. Die­ser Hei­li­ge Geist , der auf dem Zions­berg durch ver­schlos­se­ne Türen kam. Er hat­te die Gebe­te der ver­äng­stig­ten Jün­ger wahr­ge­nom­men, die sich aus Furcht vor den Juden im Ober­ge­mach ein­ge­schlos­sen hat­ten und noch ohne Plan waren, wie alles wei­ter­ge­hen soll. Ganz plötz­lich kam er aus hei­te­rem Him­mel her­ab und hat die Trüb­sal weg­ge­bla­sen und den Ein­ge­sperr­ten Flü­gel ver­lie­hen. So beschreibt Lukas in der Apo­stel­ge­schich­te das Ereig­nis von Pfing­sten. Wie aus­ge­wech­selt und uner­schrocken ste­hen die­se Glau­bens­zeu­gen der ersten Stun­de der Kir­che auf den Stra­ßen von Jeru­sa­lem. Vol­ler Élan und Begei­ste­rung tre­ten sie auf und spre­chen eine Spra­che, die jeder ver­steht. Das Feu­er des Gei­stes war auf sie über­ge­sprun­gen, die­ser Geist des Frie­dens und der Freu­de, der Hoff­nung und er Liebe.

Ach­tung, Vor­sicht! Die­ser Geist von Pfing­sten ist bis heu­te unter­wegs! Schü­ler malen ihn in Bil­dern, die zei­gen, wor­auf sie sich freu­en. Sie über­ra­schen damit ihre Eltern. Kei­ne teu­ren Urlaubs­rei­sen, son­dern Spie­len mit Freun­den im Wald und Schwim­men im Frei­bad. Kei­ne extra­va­gan­ten Geschen­ke, son­dern ein­fach nur die Oma besu­chen und ein Eis lecken. Kei­ne neu­en tech­ni­schen Gerä­te, son­dern die Fahr­rad­tour mit der besten Freun­din oder mit Hund und Fami­lie. Die­ser Geist besucht die lan­ge Ein­ge­sperr­ten in ihren Woh­nun­gen und Senio­ren­hei­men. Er bringt nicht nur Blüm­chen, son­dern auch viel Zeit mit. Er lässt Reli­gi­ons­leh­re­rin­nen in eins zu eins Betreu­ungs­si­tua­tio­nen zu Schul­seel­sor­ge­rin­nen wer­den. Und hyper­ak­ti­ve Fami­li­en, in denen Kin­der und Eltern durch ehren­amt­li­che Dien­ste stän­dig irgend­wo im Ein­satz waren, durf­ten in den eige­nen vier Wän­den Ostern schö­ner fei­ern als je zuvor. Die­ser Geist steckt an. Die­ser Geist der Frei­heit und der Krea­ti­vi­tät, des Mit­ein­an­ders und festen Zuver­sicht, dass sich die­ses Feu­er des Gei­stes nicht auf Distanz hal­ten lässt.

Mar­tin Emge