Ver­bän­de begrü­ßen neu­es Schutz­ge­biet im Stei­ger­wald: „Natio­nal­park Stei­ger­wald wei­ter­hin ober­stes Ziel“

BUND Natur­schutz und Freun­des­kreis Natio­nal­park Stei­ger­wald begrü­ßen das von Mini­ste­rin Michae­la Kani­ber ange­kün­dig­te Schutz­ge­biet im Böhl­grund als wich­ti­gen Schritt zum Schutz des Nord­stei­ger­walds. „Wir freu­en uns, dass nun nach 13 Jah­ren Dis­kus­sio­nen um ein Schutz­ge­biet im Stei­ger­wald die Baye­ri­sche Staats­re­gie­rung end­lich einen ersten Schritt gemacht hat,“ lobt Ralf Strauß­ber­ger, Geschäfts­füh­rer des Freun­des­krei­ses. „Wir bedau­ern aller­dings sehr, dass mit dem Hohen Buche­nen Wald die am besten geeig­ne­ten Flä­chen wei­ter­hin ohne Schutz blei­ben“. Die Ver­bän­de wer­den des­halb ihr Enga­ge­ment für einen Natio­nal­park fort­füh­ren und inten­si­vie­ren. Das künf­ti­ge Natur­wald­ge­biet Böhl­grund liegt ganz in Nor­den der dis­ku­tier­ten Natio­nal­park­ku­lis­se und kann in einen Natio­nal­park Stei­ger­wald gut inte­griert werden.

Ver­bän­de begrü­ßen neu­es Natur­wald­ge­biet im Land­kreis Hassberge 

Im künf­ti­gen Natur­wald­ge­biet Böhl­grund sind bereits zwei Natur­wald­re­ser­va­te ent­hal­ten, die seit län­ge­rem nut­zungs­frei sind: die Natur­wald­re­ser­va­te Böhl­grund mit 183 Hekt­ar und Mord­grund mit 25 Hekt­ar. Der Freun­des­kreis schätzt, dass ca. 500 – 600 Hekt­ar Flä­chen neu geschützt wer­den. Das Gebiet ist öko­lo­gisch wert­voll. Vie­le Flä­chen sind auf­grund ihrer Hang­la­ge schwer zu bewirtschaften.

Enga­ge­ment für Welt­na­tur­er­be und Natio­nal­park geht weiter!

Im Nord­stei­ger­wald wird seit 2007 ein Natio­nal­park auf über 11.000 Hekt­ar gefor­dert. Dies wird auch von der Mehr­heit der Bevöl­ke­rung in der Stei­ger­wald­re­gi­on befür­wor­tet. Die frän­ki­schen Staats­wäl­der hier sind Bay­erns Spit­zen­rei­ter für das UNESCO Welt­na­tur­er­be Buchen­wäl­der. Für eine Bewer­bung um den Prä­di­kats­ti­tel ist ein grö­ße­res nut­zungs­frei­es Schutz­ge­biet not­wen­dig. Die Flä­che im Böhl­grund ist dafür vor­aus­sicht­lich nicht geeig­net. „Unver­ständ­lich bleibt, wes­halb die Staats­re­gie­rung 2015 das Schutz­ge­biet „Hoher Buche­ner Wald“ auf­he­ben hat las­sen, wenn sie nun mit dem Böhl­grund ein ähn­lich gro­ßes Gebiet im Stei­ger­wald an ande­rer Stel­le schützt“, so Strauß­ber­ger. „Natur­schutz­fach­li­che Grün­de sind das bestimmt nicht!“ Im Gegen­teil: mit dem Hohen Buche­nen Wald hät­te eine Bewer­bung für ein Welt­na­tur­er­be die besten Chan­cen. Nicht nur, weil der Hohe Buche­ne Wald selbst öko­lo­gisch wert­voll ist, son­dern weil er die zwei öko­lo­gisch wert­voll­sten, aber klein­flä­chi­gen Natur­wald­re­ser­va­te „Wald­haus“ und „Brunn­stu­be“ zu einer grö­ße­ren Flä­che ver­bin­det. „Wir bedau­ern es des­halb sehr, dass die Staats­re­gie­rung die­se Chan­ce nun wie­der unge­nutzt hat ver­strei­chen las­sen“, so Strauß­ber­ger. „Wir wer­den des­halb unse­re Anstren­gun­gen für einen Natio­nal­park Stei­ger­wald wei­ter inten­si­vie­ren, der den Hohen Buche­nen Wald mit einschließt“.