Sonn­tags­ge­dan­ken: Exaudi!

Symbolbild Religion
Pfarrer Dr. Christian Fuchs

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs

Die­sen latei­ni­schen Namen trägt der Sonn­tag zwi­schen Chri­sti Him­mel­fahrt und Pfing­sten, auf Deutsch: Höre! Wir hören ja täg­lich so viel, eine wah­re Sint­flut aus Musik und Nach­rich­ten auf unzäh­li­gen Radio- und Fern­seh­ka­nä­len, in die­sen Wochen vor allem Erschüt­tern­des über die Fol­gen von Coro­na. Kein Wun­der, dass wir bei die­ser Dau­er­be­rie­se­lung, bei die­sem Krach den Ruf Got­tes an uns oft über­hö­ren, dass vie­le in die Irre gehen, fal­schen Hir­ten nach­lau­fen. Mil­lio­nen las­sen sich absur­de Ver­schwö­rungs­theo­rien ein­re­den oder hören auf Sek­tie­rer und Hass­pre­di­ger. Vie­le von uns füh­len sich heu­te wie Fritz­chen in fol­gen­der Geschich­te: Der Leh­rer fragt die Schü­ler: „Gott ist der Schöp­fer der Welt, und was sind wir Men­schen?“ Der Bub mel­det sich und erklärt: „Wir sind die Erschöpften!“

Der heu­ti­ge Sonn­tag trifft unse­re mensch­li­che Grund­si­tua­ti­on: Jesus Chri­stus ist seit Him­mel­fahrt nicht mehr sicht­bar unter uns und sein Hei­li­ger Geist wird erst an Pfing­sten offen­kun­dig. Schein­bar regie­ren hier auf Erden ande­re Mäch­te und wir tap­pen so oft im Dun­keln. Doch das Licht des Evan­ge­li­ums will unse­re Her­zen, ja die gan­ze Gesell­schaft hell und warm machen. Wir müs­sen es nur zulas­sen. Der Gott, der den so jäm­mer­lich am Kar­frei­tag Zugrun­de­ge­gan­ge­nen zum Herrn des Uni­ver­sums gemacht hat, er wird auch uns die Kraft und die Weis­heit schen­ken, um die aktu­el­le und alle ande­ren Kri­sen zu mei­stern. Unse­re Poli­ti­ker und die aller­mei­sten Men­schen ver­hal­ten sich ein­sich­tig. Gera­de vie­le Jugend­li­che enga­gie­ren sich in der Nach­bar­schafts­hil­fe. Hier zeigt sich das geheim­nis­vol­le, so leicht über­se­he­ne Wir­ken des Hei­li­gen Gei­stes unter uns. Der Geist Got­tes, ver­sinn­bild­licht in einer zar­ten, fried­fer­ti­gen Tau­be, drängt sich nie­man­den auf und ruft doch jeden von uns gedul­dig zum Guten, zur Verantwortung.

Der Apo­stel Pau­lus schreibt im Römer­brief, dass schwe­re Zei­ten uns zum Segen wer­den kön­nen. Wir spü­ren in die­ser Pan­de­mie , wie schwach wir tat­säch­lich sind, wie ange­wie­sen auf Zusam­men­ar­beit und Rück­sicht­nah­me im Dorf und welt­weit. Möge die­se Ein­sicht auch dann anhal­ten, wenn Coro­na abge­zo­gen ist, und schät­zen wir zukunf­tig die Arbeit der Ärz­te, Alten­pfle­ger und Kran­ken­schwe­stern mehr, die sich tag­täg­lich für Hilfs­be­dürf­ti­ge aufopfern!

Wei­te­re Sonn­tags­ge­dan­ken

Pfar­rer Dr. Chri­sti­an Fuchs, www​.neu​stadt​-aisch​-evan​ge​lisch​.de

Infos zu Chri­sti­an Karl Fuchs:

  • geb. 04.01.66 in Neustadt/​Aisch
  • Stu­di­um der evang. Theo­lo­gie 1985 – 1990 in Neuendettelsau
  • Vika­ri­at in Schorn­weiss­ach-Vesten­bergs­greuth 1993 – 1996
  • Pro­mo­ti­on zum Dr. theol. 1995
  • Ordi­na­ti­on zum ev. Pfar­rer 1996
  • Dienst in Nürnberg/​St. Johan­nis 1996 – 1999
  • seit­her in Neustadt/​Aisch
  • blind