Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim ist Teil der Initia­ti­ve „Mehr-wert-als-ein-Dan­ke“

Nach der Coro­na­kri­se ist vor der näch­sten Krise

Die Initia­ti­ve „Mehr-wert-als-ein-Dan­ke“ for­dert bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen, gerech­ten Lohn und mehr Wert­schät­zung im Sozial‑, Pfle­ge- und Gesund­heits­we­sen: Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim unter­stützt die Forderungen

Waren auch während des Lockdowns im vollen Umfang für die Pflegebedürftigen zu Hause da: Das Team der Diakoniestation Bamberg.

Waren auch wäh­rend des Lock­downs im vol­len Umfang für die Pfle­ge­be­dürf­ti­gen zu Hau­se da: Das Team der Dia­ko­nie­sta­ti­on Bamberg.

Über 20 Trä­ger und Ver­bän­de aus der Sozi­al­wirt­schaft haben die Initia­ti­ve „Mehr-wert-als-ein-Dan­ke“ auf den Weg gebracht. Mit der an den Peti­ti­ons­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges gerich­te­ten bun­des­wei­ten Akti­on set­zen sich die Betei­lig­ten für bes­se­re Arbeits­be­din­gun­gen, gerech­ten Lohn und mehr Wert­schät­zung für Pflege‑, Fach- und Hilfs­kräf­te ein. Die Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim hat sich der Initia­ti­ve ange­schlos­sen: „Was wir aktu­ell an Unter­stüt­zung erfah­ren, ist groß­ar­tig“, so Dr. Nor­bert Kern, Vor­stands­vor­sit­zen­der der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim. „Scho­ko­la­de und Dan­kes­brie­fe an unse­re Mit­ar­bei­ten­den in der Pfle­ge und den Kitas, Bonus­zah­lun­gen im Pfle­ge­be­reich oder Sach­spen­den wie Mas­ken las­sen uns Soli­da­ri­tät und Wert­schät­zung erfah­ren. Doch wir müs­sen jetzt auch auf die Zeit nach der Kri­se blicken und uns dafür ein­set­zen, dass die Beru­fe, die als so wich­tig für unse­re Gesell­schaft erlebt wer­den, zukünf­tig bes­se­re Rah­men­be­din­gun­gen haben. Des­halb haben wir uns der Akti­on „Mehr-wert-als-ein-Dan­ke“ angeschlossen.“

System­re­le­vant mit Herz und Engagement

Eini­ge die­ser system­re­le­van­ten Men­schen arbei­ten bei der Dia­ko­nie­sta­ti­on Bam­berg, die zur Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim gehört. „Für uns war es nie ein The­ma, unse­re Tou­ren zu den Pfle­ge­be­dürf­ti­gen in der Kri­se auf ein Mini­mum zu redu­zie­ren“, erzählt Cor­ne­lia Betz, Lei­te­rin des ambu­lan­ten Pfle­ge­dien­stes der Dia­ko­nie. Die Pati­en­ten sei­en sehr froh gewe­sen, dass die Pfle­ge­kräf­te wei­ter­hin zur Ver­sor­gung gekom­men sei­en. „Wir waren zum Teil die ein­zi­gen Besu­cher, die sie in den Wochen des Lock­downs über­haupt gese­hen haben, mit denen sie ihre Äng­ste und Sor­gen tei­len konn­ten und mit denen sie ein­fach von Ange­sicht zu Ange­sicht – natür­lich mit Mas­ke – plau­dern konn­ten.“ Ihre Mit­ar­bei­ten­den tra­gen die­se Ent­schei­dung mit.

„Das Enga­ge­ment unse­rer Mit­ar­bei­ten­den hat sich gera­de auch in der Coro­na-Kri­se gezeigt, wofür wir sehr dank­bar sind“, bestä­tigt Chri­sti­ne Aßhoff, die als Lei­te­rin die Abtei­lung ambu­lan­te und teil­sta­tio­nä­re Pfle­ge bei der Dia­ko­nie Bam­berg-Forch­heim ver­ant­wor­tet. „Jetzt gilt es sich wei­ter­hin und nach­drück­lich für eine Ver­bes­se­rung auch der Refi­nan­zie­rungs­grund­la­gen ein­zu­set­zen, damit eine fach­lich gute und mensch­lich zuge­wand­te Pfle­ge auch wirt­schaft­lich zu lei­sten ist. Als Trä­ger und im Ver­bund der Dia­ko­nie haben wir z.B. mit dem Tarif­sy­stem schon eini­ge Vor­aus­set­zun­gen geschaf­fen. Bei den Rah­men­be­din­gun­gen und in der gesell­schaft­li­chen Wahr­neh­mung muss sich aber nach­hal­tig noch etwas verändern.“

For­de­run­gen an den Bundestag

Kon­kret for­dern die Sozi­al­un­ter­neh­men in der Initia­ti­ve „Mehr-wert-als-ein-Dan­ke“ eine an die erfor­der­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen ange­pass­te Per­so­nal­aus­stat­tung, damit mehr Zeit für und mit den anver­trau­ten Men­schen bleibt. Zu ver­bes­ser­ten Rah­men­be­din­gun­gen gehö­ren zudem die deut­li­che Anhe­bung des Min­dest­lohns sowie eine Tarif­bin­dung in der gesam­ten Sozi­al­wirt­schaft, mehr Wett­be­werb um gute Ideen und Qua­li­tät in der Fach­ar­beit sowie die Stär­kung der Aus‑, Fort- und Wei­ter­bil­dung. Der Wert des Arbei­tens für und mit Men­schen müs­se gene­rell in Poli­tik und Gesell­schaft nach­hal­ti­ger ver­an­kert wer­den, for­dern die Unter­neh­men. Teil­ha­be, Inklu­si­on, Soli­da­ri­tät und Gesund­heit sind im Grund­ge­setz ver­an­ker­te und nicht ver­han­del­ba­re Wer­te. Des­halb set­zen sich die Unter­neh­men für eine Kehrt­wen­de in der Poli­tik und im gesell­schaft­li­chen Bewusst­sein ein.

Über 100.000 Mit­ar­bei­ten­de aus ganz Deutsch­land ste­hen hin­ter der Initia­ti­ve „Mehr-wert-als-ein-Dan­ke“ und ver­lei­hen den For­de­run­gen damit Nach­druck. Ziel der Initia­ti­ve ist in einem ersten Schritt min­de­stens 50.000 Unter­schrif­ten zu sam­meln, um damit eine ent­spre­chen­de Ein­ga­be in den Peti­ti­ons­aus­schuss des Deut­schen Bun­des­ta­ges zu ermöglichen.

Peti­ti­on bis 1. Juni

Die Peti­ti­on ist unter www​.mehr​-wert​-als​-ein​-dan​ke​.de bis Mon­tag, 1. Juni, online gestellt. Jede Per­son kann die dar­in auf­ge­führ­ten Anlie­gen mit sei­ner Unter­schrift unter­stüt­zen und die Peti­ti­on per E‑Mail, Twit­ter, Face­book und Whats­App weiterverbreiten.