Erlan­ger Rat­haus­re­port vom 18.05.2020

Neu­es Quar­tier für Woh­nen und Gewerbe

In die Ent­wick­lung des rund neun Hekt­ar gro­ßen Are­als west­lich der Karl-Zucker-Stra­ße, des soge­nann­ten Rathen­au-Süd Gelän­des, kommt Bewe­gung: In naher Zukunft soll hier ein innen­stadt­na­hes Quar­tier für Woh­nen und Gewer­be ent­ste­hen. Die Eigen­tü­me­rin, die Unter­neh­mens­grup­pe Rudolf Kem­pe Erlan­gen, und die Stadt haben eine Ver­ein­ba­rung unter­zeich­net, die die Aner­ken­nung der ein­schlä­gi­gen pla­nungs­recht­li­chen Schrit­te Beschlüs­se, des Ver­fah­rens­ab­laufs und der künf­ti­gen Plan­in­hal­te umfasst. Um das bereits 2004 begon­ne­ne pla­nungs­recht­li­che Ver­fah­ren wie­der­auf­zu­neh­men, soll nun ein städ­te­bau­li­cher und frei­raum­pla­ne­ri­scher Wett­be­werb durch­ge­führt wer­den. Das Are­al zwi­schen Bahn­li­nie und Karl-Zucker-Stra­ße wird heu­te teil­wei­se durch Ein­zel­han­dels­be­trie­be, kun­den­ori­en­tier­te Dienst­lei­stungs­be­trie­be und Büros genutzt. Der über­wie­gen­de Teil der Flä­chen ist jedoch brach gefallen.

Bereits 2004 lei­te­te der Umwelt‑, Ver­kehrs-und Pla­nungs­aus­schuss des Erlan­ger Stadt­rats pla­nungs­recht­li­che Schrit­te ein, um die Vor­aus­set­zun­gen für eine städ­te­bau­li­che Neu­ord­nung zu schaf­fen. Da das Gelän­de seit 2006 jedoch als Bau­stel­len­ein­rich­tungs­flä­che für den vier­glei­si­gen Aus­bau der Bahn­strecke Nürn­berg – Ebens­feld genutzt wur­de, geriet das städ­te­bau­li­che Vor­ha­ben ins Stocken. Gegen­über dem 2004 begon­ne­nen Ver­fah­ren wird für die künf­ti­ge Pla­nung stär­ker auf eine Misch­nut­zung für Gewer­be und Woh­nen gesetzt. In Abstim­mung mit der Stadt­ver­wal­tung wird die Unter­neh­mens­grup­pe Rudolf Kem­pe des­halb einen städ­te­bau­li­chen und frei­raum­pla­ne­ri­schen Wett­be­werb durch­füh­ren, um ein qua­li­täts­vol­les Gesamt­kon­zept zu erhal­ten. Des­sen Ergeb­nis wird die Grund­la­ge für die sich anschlie­ßen­den erfor­der­li­chen Bau­leit­plan­ver­fah­ren, im Ein­zel­nen des 1. Deck­blat­tes zum Bebau­ungs­plan Nr. 315 und der Ände­rung des wirk­sa­men Flä­chen­nut­zungs­plans mit inte­grier­tem Land­schafts­plan, bil­den. Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik sieht in dem Vor­ha­ben eine gro­ße Chan­ce: „Mit­ten in der Stadt kann hier ein wei­te­res attrak­ti­ves Quar­tier für Woh­nen und Arbei­ten ent­ste­hen.“ Die Ent­wick­lung des Are­als sei zudem ein Gewinn, weil es einem nach­hal­ti­gen Umgang mit Flä­chen die­ne. Wirt­schafts­re­fe­rent Kon­rad Beu­gel sieht die Mög­lich­keit, ein bei­spiel­haf­tes Pro­jekt für moder­ne Mischun­gen von Woh­nen und Arbeit zu ent­wickeln. „Knap­pe Gewer­be­flä­chen und knap­per Wohn­raum bela­sten Erlan­gen nach wie vor. Hier kön­nen die­se Her­aus­for­de­run­gen gut zusam­men­ge­bracht wer­den.“ Pla­nungs-und Bau­re­fe­rent Josef Weber schließ­lich betont die städ­te­bau­li­chen Chan­cen. „Gegen­stand der pla­ne­ri­schen Über­le­gun­gen wer­den auch mög­li­che Lücken­schlüs­se im Stra­ßen-und Wege­netz sein, denn so kann ein ver­netz­tes Stadt­quar­tier ent­ste­hen“. Die Unter­neh­mens­grup­pe Rudolf Kem­pe sieht ana­log zur Stadt Erlan­gen eine Kor­rek­tur bei der Aus­rich­tung des städ­te­bau­li­chen Pro­zes­ses nach gut 15 Jah­ren als erfor­der­lich an. Das Anfor­de­rungs-pro­fil an innen­stadt­na­he Flä­chen – im Ver­gleich zu den der ersten pla­nungs­recht­li­chen Schrit­te – hat sich gewan­delt. Des­halb ist es gut, vor dem Hin­ter­grund der Her­aus­for­de­run­gen was Wohn- und Ar-beits­raum betrifft, hier einen ande­ren Blick­win­kel zu verfolgen.

Sat­zung für den geneh­mig­ten Haus­halt veröffentlicht

Die Regie­rung von Mit­tel­fran­ken hat als zustän­di­ge Rechts­auf­sichts­be­hör­de den Haus­halt der Stadt Erlan­gen für das Jahr 2020 ohne Auf­la­gen geneh­migt. In der Aus­ga­be von „Die amt­li­chen Sei­ten“ vom 15. Mai 2020 macht die Stadt die Haus­halts­sat­zung bekannt. Die amt­li­chen Sei­ten lie­gen im Rat­haus und in städ­ti­schen Dienst­stel­len aus und sind unter www​.erlan​gen​.de/​das abruf­bar. Die Haus­halts­sat­zung mit allen Anla­gen liegt im Dienst­ge­bäu­de der Stadt­käm­me­rei, Erlan­gen, Nägels­bach­stra­ße 40, 1. OG, Zi. 117 zu den übli­chen Öff­nungs­zei­ten öffent­lich zur Ein­sicht­nah­me auf.Der Haus­halts­plan 2020 der Stadt (ohne Eigen­be­trie­be) sieht Aus­zah­lun­gen aus lau­fen­der Ver­wal­tungs­tä­tig­keit von 415,1 Mio. € vor. Die Inve­sti­ti­ons­aus­zah­lun­gen sind mit 63,0 Mio. € geplant und errei­chen damit Rekord­ni­veau. Eine Neu­ver­schul­dung zur Finan­zie­rung der Inve­sti­tio­nen ist im Jahr 2020 nicht vor­ge­se­hen, viel­mehr ein wei­te­rer Schuldenabbau.

Ehe­ma­li­ges CSU-Stadt­rats­mit­glied Fried­rich wird 85

Georg Fried­rich, von 1970 bis 1972 Stadt­rat für die CSU-Frak­ti­on, fei­ert am Diens­tag, 19. Mai, sei­nen 85. Geburts­tag. Glück­wün­sche erreich­ten das ehe­ma­li­ge Rats­mit­glied auch von Ober­bür­ger­mei­ster Flo­ri­an Janik. Der gelern­te Elek­tro­tech­ni­ker war über sein poli­ti­sches Enga­ge­ment hin­aus viel­fäl­tig aktiv. 1978 über­nahm Georg Fried­rich die Lei­tung des Brucker Gesang­ver­eins, zwi­schen 1978 und 1990 lei­te­te er zudem den Chor der Bäcker und den Krie­gen­brun­ner Män­ner­chor, war aber auch als Orga­nist aktiv. 2004 wur­de Fried­rich für sein gro­ßes musi­ka­li­sches Enga­ge­ment mit dem Baye­ri­schen Ehren­zei­chen für Ver­dien­ste der im Ehren­amt täti­gen Män­ner und Frau­en ausgezeichnet.

Hin­rich­tung des Karl Lud­wig Sand jährt sich zum 200. Mal

Am 20. Mai 1820 wur­de der Jena­er Stu­dent Karl Lud­wig Sand nach dem Atten­tat am rus­si­schen Staats­rat August von Kot­ze­bue hin­ge­rich­tet. In die­sem Jahr jährt sich die Hin­rich­tung zum 200. Mal. Andre­as Jakob, Lei­ter des Erlan­ger Stadt­ar­chivs, erin­nert an die Ereig­nis­se und stellt die Bezü­ge zu Erlan­gen her: Bereits Ende des 18. Jahr­hun­derts fin­den sich bei Erlan­ger Stu­den­ten roman­tisch ver­bräm­te Ideen zum Kampf gegen den Für­sten­staat, für die Frei­heit des Ein­zel­nen und für einen deut­schen Natio­nal­staat, in denen die Schweiz eine gro­ße Rol­le als Vor­bild spiel­te. Wäh­rend der für den Gedan­ken einer ver­ein­ten deut­schen Nati­on ent­schei­den­den Befrei­ungs­krie­ge gegen Napo­le­on fan­den die­se Vor­stel­lun­gen neue Anhän­ger. Einer der Bekann­te­sten ist der am 5. Okto­ber 1795 in Wun­sie­del gebo­re­ne Theo­lo­gie­stu­dent Karl Lud­wig Sand, ein reli­giö­ser Schwär­mer und Idea­list. Er imma­tri­ku­lier­te sich im Win­ter­se­me­ster 1815/16 in Erlan­gen, wo er am 27. August 1816 die Bur­schen­schaft Teu­to­nia (Vor­läu­fe­rin der Buben­rut­hia) grün­de­te, die am Burg­berg einen „Rüt­li“ genann­ten Turn­platz ein­rich­te­te. Kurz vor dem für die deut­sche Stu­den­ten­be­we­gung wich­ti­gen Wart­burg­fest vom 18. Okto­ber 1817 ging er nach Jena, wo er sich unter den Ein­fluss des Pri­vat­do­zen­ten Karl Fol­len radi­ka­li­sier­te. In der Absicht, „der Win­kel­ried [mythi­sche Figur des Schwei­zer Frei­heits­kamp­fes] des deut­schen Vol­kes zu wer­den“, erstach er am 23. März 1819 in der Tra­di­ti­on des histo­ri­schen Tyran­nen­mor­des in Mann­heim den Dra­ma­ti­ker und rus­si­schen Staats­rat August von Kot­ze­bue, der als expo­nier­ter Ver­tre­ter der poli­ti­schen Restau­ra­ti­on galt, vor den Augen sei­ner Fami­lie. Am 20. Mai 1820 wur­de Sand nach sei­ner Ver­ur­tei­lung zum Tod mit dem Schwert hin­ge­rich­tet. Das Atten­tat, das in ganz Eu-ropa Auf­se­hen erreg­te und Nach­ah­mer fand, führ­te einer­seits zu den restrik­ti­ven Karls­ba­der Beschlüs­sen mit der Ein­schrän­kung von Bür­ger­rech­ten und der Unter­drückung frei­heit­li­cher Bestre­bun­gen (Beginn des Bie­der­mei­er), ließ ihn ande­rer­seits zu einem Idol für die Natio­nal­staats­be­we­gung bis zur Reichs­grün­dung 1871 wer­den. Eine Erlan­ger Bur­schen­schaft besitzt einen Ring, in den ein mit dem Blut Sands getränk­ter Span des Scha­fotts ein­ge­schlos­sen ist. In der Stadt­rand­sied­lung wur­de 1934 die Lud­wig-Sand-Stra­ße nach ihm benannt.

Lach­ner­stra­ße vollgesperrt

Die Lach­ner­stra­ße muss im Ein­mün­dungs­be­reich der Wein­stra­ße in der Zeit von Mon­tag, 25. Mai, bis vor­aus­sicht­lich 31. Juli 2020 voll­ge­sperrt wer­den. Der Grund sind, wie das Refe­rat für Pla­nen und Bau­en mit­teilt, Kanalinstandsetzungsarbeiten.