Ober­fran­ken: GEW Bay­ern stellt Umfra­ge­er­geb­nis­se zur Situa­ti­on in den Schu­len und Kitas vor

Symbolbild Bildung

Die baye­ri­sche Bil­dungs­ge­werk­schaft hat in den ver­gan­ge­nen Wochen in zwei Umfra­gen Kolleg*innen in Schu­len und sozi­al­päd­ago­gi­schen Ein­rich­tun­gen zur aktu­el­len Situa­ti­on befragt. Zen­tra­le Aus­sa­ge der bei­den Umfra­gen, an der rund 2.500 Beschäf­tig­te teil­ge­nom­men haben: Gesund­heits­schutz ist vor allem in Ein­rich­tun­gen mit jun­gen Kin­dern (Kita und Grund­schu­le) fak­tisch nicht möglich!

An der ersten Umfra­ge, die sich an Lehr­kräf­te rich­te­te, nah­men rund 1.500 Lehrer*innen aller Schul­ar­ten teil. Neben Fra­gen zur Hygie­ne­si­tua­ti­on, wur­den auch eini­ge Fra­gen zum The­ma „Schu­le daheim“ gestellt. Der Arbeits- und Gesund­heits­schutz ist zwar über­all The­ma, aber nicht über­all gut umge­setzt. In Sachen „Schu­le daheim“ zeigt sich, dass der Frei­staat die Digi­ta­li­sie­rung fast kom­plett ver­schla­fen hat und ein­zig das Enga­ge­ment der Lehr­kräf­te das System am Lau­fen hält.

Dazu Seba­sti­an Jung, Gewerk­schafts­se­kre­tär der GEW und ver­ant­wort­lich für die Umfra­ge unter den Lehr­kräf­ten: „Es ist schon bemer­kens­wert, wie vie­le Kolleg*innen in so kur­zer Zeit an der Umfra­ge teil­ge­nom­men haben. Dabei zeigt sich, dass in den Schu­len zwar vie­les gut läuft, wenn man aber hört, dass in einem Vier­tel der Schu­len Was­ser, Sei­fe und Papier­hand­tü­cher feh­len, dann muss hier drin­gend gegen­ge­steu­ert wer­den. Dazu gehö­ren auch die qua­si nicht vor­han­de­nen Gefähr­dungs­be­ur­tei­lun­gen.“ Nur an 5 % der Schu­len wur­de wäh­rend der Coro­na-Kri­se eine aktu­el­le Gefähr­dungs­be­ur­tei­lung durch die für den Arbeits­schutz zustän­di­gen Stel­len durchgeführt.

In einer zwei­ten Umfra­ge, hat sich die Bil­dungs­ge­werk­schaft an Kolleg*innen in Sozi­al­päd­ago­gi­schen Beru­fen gewandt. An die­ser neh­men rund 850 Beschäf­tig­te aus ganz unter­schied­li­chen Ein­rich­tun­gen teil. Also aus Kitas, der Jugend- und Behin­der­ten­hil­fe oder der Sozi­al­ar­beit. Hier ergibt sich, auch auf­grund der unter­schied­li­chen Ein­rich­tungs­ty­pen ein sehr hete­ro­ge­nes Bild.

Hier­zu Mario Schwandt, Gewerk­schafts­se­kre­tär der GEW, der die Umfra­ge aus­ge­wer­tet hat: “Arbei­ten in Klein­grup­pen und eine pan­de­mie­ge­rech­te Dienst­pla­nung kommt in viel zu gerin­gem Maße vor. Es man­gelt nicht an Emp­feh­lun­gen, son­dern an Qua­li­täts­si­che­rung, also der Sicher­stel­lung der Ein­hal­tung in jedem Betrieb. Erschreckend ist, dass sehr vie­le Kolleg*innen mit Ange­hö­ri­gen der Risi­ko­grup­pe zu Hau­se über kein Ent­ge­gen­kom­men des Arbeit­ge­bers berich­ten. Das zeigt, dass drin­gend umge­steu­ert wer­den muss und die Emp­feh­lun­gen mehr sein müs­sen als Papier. Beson­ders erschreckend sind die Zah­len zum Umgang mit den Risi­ko­grup­pen. Es muss doch inzwi­schen allen klar sein, dass mit klei­nen Kin­dern und mit man­chen Erwach­se­nen Distanz nicht mög­lich ist und auch kein Mund­schutz. Damit ist eine Infek­ti­on nur eine Fra­ge der Zeit.”

Die Bil­dungs­ge­werk­schaft ist sich der momen­ta­nen Aus­nah­me­si­tua­ti­on bewusst. Den­noch for­dert sie auch wei­ter­hin, dem Gesund­heits­schutz der Beschäf­tig­ten ober­ste Prio­ri­tät ein­zu­räu­men. Dazu gehört auch Risi­ko­grup­pen beson­ders zu schüt­zen. Mit der nicht reprä­sen­ta­ti­ven Umfra­ge lie­gen nun Anhalts­punk­te vor, wo genau­er hin­ge­schaut wer­den sollte.

Die bei­den Umfra­gen fin­den Sie hier:

Umfra­ge Lehr­kräf­te: www​.gew​-bay​ern​.de/​u​m​f​r​a​g​e​l​e​h​r​k​r​a​e​fte

Umfra­ge Sozi­al­päd­ago­gi­sche Beru­fe: www​.gew​-bay​ern​.de/​u​m​f​r​a​g​e​s​o​z​p​aed