Gefie­der­ter Nach­wuchs: Küken und Gös­sel im Frän­ki­schen Freilandmuseum

Sechs Ramelsloher Küken, geboren am 22. April 2020 auf dem Seubersdorfer Hof. Foto: Lisa Baluschek
Sechs Ramelsloher Küken, geboren am 22. April 2020 auf dem Seubersdorfer Hof. Foto: Lisa Baluschek

Sechs klei­ne Küken hüp­fen fie­pend um ihre Mut­ter­glucke. Zum Früh­jahr gibt es Nach­wuchs beim Feder­vieh im Frän­ki­schen Frei­land­mu­se­um des Bezirks Mittelfranken.

Sorg­sam ver­steckt hin­ter einem Heu­bal­len im Zie­gen- und Schwei­ne­stall hat die Brut­hen­nen ein Nest gebaut. Zwei­und­zwan­zig Tag saß die eif­ri­ge Glucke dann auf ihren Eiern und hat sie sorg­sam gewärmt. Bis schließ­lich aus sie­ben Eiern gleich sechs Küken geschlüpft sind. „Das ist ein guter Brut­er­folg für ein Ramels­lo­her Huhn; nor­mal wären eher 50%.“, meint die Land­wir­tin des Muse­ums, Nico­le Ham­mel. All dies hat aller­dings auch die Muse­umkat­ze genau beob­ach­tet. Des­halb durf­ten die Küken gleich nach der Geburt in den Küken­stall auf dem Seu­bers­dor­fer Hof umzie­hen, der von oben abge­deckt ist. So sind sie vor der Kat­ze und Greif­vö­geln sicher. Sofort nach dem Schlüp­fen lau­fen die Küken los und picken. Wenn sie Angst haben oder noch etwas Wär­me brau­chen, krie­chen sie unter das Gefie­der der Glucke.

Bei den Gän­sen hat das mit der Brut lei­der nicht so gut geklappt. Des­halb gibt es heu­er jun­ge Gän­se vom Geflü­gel­hof. Die­se brau­chen anfangs noch eine Wär­me­lam­pe. Aber die Muse­ums­gän­se haben sie sofort adop­tiert. Wütend schimpft der männ­li­che Gan­ter der Ras­se Frän­ki­sche Land­gän­se auf die Foto­gra­fin, wenn sie sei­nen Jun­gen zu nahe kommt.

Die alte Ras­se der Ramels­lo­her Hüh­ner, die das Frän­ki­sche Frei­land­mu­se­um hält, ist ein Zwei­nut­zungs­huhn. Das heißt die Men­schen nut­zen die Eier und das Fleisch. Wil­helm Busch bringt es 1865 im ersten Streich von Max und Moritz auf den Punkt, wie viel­sei­tig der Nut­zen war, den die Bau­ern aus ihrem Geflü­gel zogen:

„Man­cher gie­bt sich vie­le Müh‘
Mit dem lie­ben Federvieh;
Eines Theils der Eier wegen,
Wel­che die­se Vögel legen,
Zwei­tens: weil man dann und wann
Einen Bra­ten essen kann;
Drit­tens aber nimmt man auch
Ihre Federn zum Gebrauch
In die Kis­sen und die Pfühle,
Denn man liegt nicht ger­ne kühle.“

Die­se Woche dreht sich in den Sozia­len Medi­en und auf der Muse­ums­web­sei­te www​.frei​land​mu​se​um​.de alles um die Tie­re im Frei­land­mu­se­um. Die klei­nen Ramels­lo­her Häh­ne sind abzu­ge­ben, weil in einem Hüh­ner­stall immer nur ein ein­zel­ner Hahn sein kann. Inter­es­sen­ten kön­nen sich ger­ne im Muse­um mel­den. Wenn das Muse­um wie­der geöff­net hat, sind die Ramels­lo­her Hüh­ner auf dem Seu­bers­dor­fer Hof unterwegs.

Ein­tritt Frei­licht­mu­se­um 7 €, ermä­ßigt 6 €, Fami­li­en 17 €, Teil­fa­mi­li­en 10 €.