Pfar­rei­en Hall­stadt und Ober­haid pfle­gen den Oster­brauch des Ratschens

Symbolbild Religion

Pfar­rei­en Hall­stadt und Ober­haid pfle­gen den Oster­brauch des Rat­schens / Foto: Privat

Hallstadt/​Oberhaid. Laut knal­len die Häm­mer auf die Bret­ter und knat­tern die Rat­schen. Jedes Jahr zie­hen Mäd­chen und Jun­gen mit ihren Schlöt­tern und Rat­schen von Grün­don­ners­tag- bis Kar­sams­tag­abend durch die Orte. Eine uralte Tra­di­ti­on, die sie auf­recht­erhal­ten: Wenn die Kir­chen­glocken schwei­gen, rufen sie mit ihren Holz­in­stru­men­ten zum Gebet. Doch heu­er ist alles anders.

Auf die Stra­ße gehen und in Grup­pen etwas unter­neh­men, geht nicht. Aber Ostern muss nicht aus­fal­len – auch zu Hau­se nicht. Das dach­ten sich die Mini­stran­ten der Pfar­rei­en Hall­stadt und Ober­haid. Sie laden trotz­dem am Kar­frei­tag und ‑sams­tag zu den Gebets­zei­ten in Hall­stadt, Döf­leins, Ober­haid und Unter­haid: Gegen 8 Uhr (Unter­haid 6 Uhr), 12 Uhr und 18 Uhr (Ober­haid und Unter­haid 19 Uhr) gehen sie vor ihre Haus­tür und las­sen für eine Minu­te ihr Instru­ment „auf­kra­chen“.

In Hall­stadt rufen die Jugend­li­chen: „Oh betet den eng­li­schen Gruß, den jeder Christ beten muss, das Ave Maria, gra­tia ple­na.“ Anto­nia Postup­ka und The­re­sa Wolf, zwei der Ober­mi­ni­stran­ten, beto­nen: „Wir kön­nen zwar nicht durch die Stra­ßen zie­hen, aber so sind wir trotz­dem mit­ein­an­der verbunden.“

Gebet ist gut, beson­ders wenn Fra­gen, Sor­gen und Nöte quä­len. Wenn eige­ne Wor­te feh­len, kön­nen die Tex­te und Impul­se auf http://​kili​an​-hall​stadt​.kir​che​-bam​berg​.de/ hel­fen. Ostern muss nicht aus­fal­len. Auch zuhau­se nicht. Und schon gar nicht, wenn jun­ge Leu­te „Krach machen für den Herrn“.

Pasto­ral­re­fe­rent Phil­ipp Fischer