Stadt und Land­kreis Bam­berg zie­hen Bilanz über „18 Tage Coro­na-Aus­nah­me­zu­stand“ – Bun­des­wehr unter­stützt ab kom­men­der Woche

18 Tage Corona-Ausnahmezustand

  • Mit der Zahl der Infi­zier­ten stei­gen sta­tio­nä­re und inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behandlungen.
  • Pfle­ge­per­so­nal, Schutz­aus­rü­stung und Test­ma­te­ri­al ist knapp.
  • Bun­des­wehr (30 Per­so­nen) wird Pfle­ge­hei­me unterstützen
  • Hilfs­kran­ken­haus ist bei der Sozi­al­stif­tung in Planung
  • Die Mit­tel aus den Ret­tungs­schir­men sind stark nachgefragt.
  • Die Soli­da­ri­tät der Men­schen ist groß.

Bam­berg – 18 Tage nach dem Aus­ru­fen des Kata­stro­phen­fal­les für Bay­ern und 14 Tage nach dem Erlass von Aus­gangs­be­schrän­kun­gen ver­zeich­net die Gesund­heits­be­hör­de für Stadt und Land­kreis Bam­berg mehr als 300 mit dem Coro­na-Virus infi­zier­te Per­so­nen. Fünf Men­schen sind im Zusam­men­hang mit der Infek­ti­on ver­stor­ben. Dar­über infor­mier­ten die Lei­ter der jewei­li­gen Füh­rungs­grup­pen Kata­stro­phen­schutz (FüGK), Land­rat Johann Kalb und Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Starke.

Fall­zah­len Infektion:

Infi­zier­te: 330

Land­kreis: 237

Stadt: 93

Geheil­te: 60

Todes­fäl­le: 5
Daten­quel­le: Fall­li­ste des Gesund­heits­amts Bam­berg (Stand 03.04.2020 11 Uhr)

Infi­zier­te nach Alterskohorten:

Stadt u. Land­kreis Bam­berg Bayern

0 – 4 Jah­re: 1 0% 155 1%

5–14 Jah­re: 12 4% 427 3%

15–34 Jah­re: 72 23% 3985 26%

35–59 Jah­re: 142 45% 7042 46%

60–79 Jah­re: 50 16% 2772 18%

80 Jah­re und älter: 42 13% 1069 7%
Daten­stand: 02.04.2020 11:43 30.03.2020 10:00

Daten­quel­le: Gesund­heits­amt BA LGL Bayern

Infi­zier­te in sta­tio­nä­rer Behandlung:

Gesamt­zahl 26.03.2020 15

Gesamt­zahl 01.04.2020 28

Gesamt­zahl 03.04.2020 31

inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behan­del­te: 26.03.2020: 3

inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behan­del­te: 01.04.2020: 9

inten­siv­me­di­zi­ni­sche Behan­del­te: 03.04.2020: 11

Quel­le: Mel­dun­gen der Sozi­al­stif­tung Bam­berg und GKG (Stand 03.04.2020 ca. 09:30)


aktu­el­le Herausforderungen:

  • Älte­re Men­schen sind beson­ders gefähr­det: In zwei Pfle­ge­hei­men gibt es eine zwei­stel­li­ge Zahl von Infi­zier­ten Bewohnern/​Mitarbeitern.
    Maß­nah­men:
    Mit­ar­bei­ter zum Bei­spiel bei even­tu­ell kurz­ar­bei­ten­den Fach­ärz­ten wer­den gesucht.
    Die Bun­des­wehr unter­stützt ab kom­men­der Woche mit 30 Per­so­nen in Pflegeheimen.
  • Die Test­röhr­chen für die Abstri­che wer­den knapp: Die Coro­na-Tests müs­sen vor­wie­gend auf Per­so­nen mit Sym­pto­men und beson­ders gefähr­de­te Per­so­nen­grup­pen (ins­be­son­de­re älte­re Men­schen) und Mit­ar­bei­ter in Ein­rich­tun­gen der Gesund­heits­vor­sor­ge und Pfle­ge kon­zen­triert werden.
  • Schutz­aus­rü­stung (vor allem Mas­ken) ist Mangelware.
    Unter­neh­men in der Regi­on haben die Pro­duk­ti­on aufgenommen
    Lie­fe­rung durch Freistaat
    Ein­kauf über Verbünde
    Selbst genäh­te Mas­ken kön­nen nur im Eigen­ge­brauch ver­wen­det werden.
  • Die Zahl der infi­zier­ten Per­so­nen, die sich in sta­tio­nä­re Behand­lung bege­ben müs­sen, steigt. – Rund die Hälf­te der inten­siv­me­di­zi­ni­schen Behand­lungs­plät­ze sind der­zeit belegt. – Die Kli­ni­ken bau­en wei­te­re Kapa­zi­tä­ten auf.
    Maß­nah­me:
    Hilfs­kran­ken­haus mit rund 100 Bet­ten bei der Sozialstiftung
    Infek­ti­ons­pra­xen gehen an den Start
  • Der Unter­stüt­zungs­be­darf der Wirt­schaft, der Ver­ei­ne und Ver­bän­de und damit die Nach­fra­ge nach Mit­teln aus den Ret­tungs­schir­men von Stadt und Land­kreis sind sehr groß. Stadt und Land­kreis im Gleichklang!!

Damit Bam­ber­ger Unter­neh­men durch die Coro­na-Kri­se kei­nen Liqui­di­täts­eng­pass erlei­den, hat die Stadt Bam­berg kurz­fri­stig den „Bam­ber­ger Ret­tungs­schirm“ auf die Bei­ne gestellt. Die­ser gewährt Bam­ber­ger Unter­neh­men ein zins­lo­ses Dar­le­hen bis zu 20.000 Euro. Ins­ge­samt stellt die Stadt Bam­berg für klei­ne Unter­neh­men, Frei­be­ruf­ler, Selb­stän­di­ge und Kunst­schaf­fen­de eine Sum­me von 1,5 Mio. Euro bereit.

Mit Stich­tag 2. April gin­gen bei der Wirt­schafts­för­de­rung ins­ge­samt 129 Anträ­ge ein, wovon die mei­sten aus den Berei­chen Gastro­no­mie, Dienst­lei­stung und Ein­zel­han­del gestellt wor­den sind. Inzwi­schen wur­den gemein­sam mit dem Betei­li­gungs­con­trol­ling der Stadt und dem Käm­me­rei­amt die mei­sten Anträ­ge geprüft, 99 davon konn­ten mit einer Gesamt­sum­me von über 1,2 Mio. Euro bewil­ligt werden.

Ret­tungs­schir­me Bund, Land, Kommunen 

Volu­men: 1,5 Mil­lio­nen Euro

Anzahl ein­ge­gan­ge­ne Anträ­ge (inkl. War­te­li­ste): 129

Anzahl bewil­lig­te Anträ­ge: 99

Bewil­li­gung aus­ste­hend: 15

Anträ­ge auf der War­te­li­ste: 15

Bereits bewil­lig­te Sum­me: 1.267.600 Euro

Ret­tungs­schirm Land­kreis: (Stand: 2.4.2020, 13 Uhr)

Volu­men: 1,5 Mil­lio­nen Euro

bis­her gestell­te Anträ­ge: 75
Antrags­vo­lu­men: 1.153.000 Euro

bewil­ligt: 47

Volu­men: 601.000 Euro

Frei­wil­li­gen-Mel­dun­gen Landkreis:

Zahl der Hilfs­an­ge­bo­te: 140
Band­brei­te:

  • Atem­schutz­mas­ken nähen
  • Ein­kaufs­dien­ste
  • Nach­bar­schafts­hil­fe
  • Teams aus Ärz­ten, Assi­sten­ten und Psychologen
  • Lunch­pa­ke­te

Vie­le wei­te­re Hilfs­ak­tio­nen in den Gemeinden

Hilfs­fond „Gemein­sam hel­fen für Bamberg“: 

Die Coro­na-Pan­de­mie hat ver­hee­ren­de Fol­gen für die wirt­schaft­li­che Situa­ti­on vie­ler Men­schen. Vor allem Kleinst­ver­die­ner ste­hen plötz­lich am finan­zi­el­len Abgrund. Die­sen soll ab sofort mög­lichst unbü­ro­kra­tisch aus dem Hilfs­fond „Gemein­sam hel­fen für Bam­berg“ Unter­stüt­zung gege­ben wer­den. Um die Unter­stüt­zung zu bean­tra­gen, muss ledig­lich der Nach­weis geführt wer­den, dass sich auf­grund der Coro­na­kri­se die per­sön­li­che wirt­schaft­li­che Situa­ti­on deut­lich ver­schlech­tert hat und ein nied­ri­ges Ein­kom­men vor­liegt. Im Vor­der­grund ste­hen vor allem jene Fäl­le, wo ande­re För­de­run­gen durch Land, Bund oder Kom­mu­ne nicht grei­fen und ande­re Unter­stüt­zungs­mög­lich­kei­ten nicht mög­lich sind. Ober­bür­ger­mei­ster Andre­as Star­ke: „Wir wol­len jetzt vor allem auch für die da sein, die unse­re Hil­fe beson­ders brauchen.“

Nach­bar­schafts­hil­fe (Stand 2.4.2020)

Helfer*innen 242

Hil­fe­su­chen­de 13

Alle Men­schen, die einer Risi­ko­grup­pe gehö­ren, kön­nen sich ger­ne mel­den. Die Hel­fe­rin­nen und Hel­fer freu­en sich, sie zu unter­stüt­zen. Des Wei­te­ren bleibt zu beto­nen, dass die Gesamt­heit aller Hil­fe­an­ge­bo­te in Bam­berg beein­druckend und höchst soli­da­risch ist. Es gibt etli­che Initia­ti­ven und Ange­bo­te, die ver­su­chen das gemein­sa­me Leben in Bam­berg in der Kri­sen­zeit zu verbessern.

Die Über­sicht aller Ange­bo­te ist zu fin­den unter: https://​www​.stadt​.bam​berg​.de/​n​a​c​h​b​a​r​s​c​h​a​f​t​s​h​i​lfe

Hot­line Gesundheitsamt:

Bür­ger-Hot­line

geschal­tet: Mo-Do 9 Uhr bis 15 Uhr

Fr 9 Uhr bis 12 Uhr

Sa-So 10 Uhr bis 14 Uhr

Ein­satz­ta­ge: 31 (Stand 2.4.2020); seit dem 3.3.2020

durch­schnitt­li­che Zahl der täg­li­chen Anru­fe (ca.): in der Spit­ze 400–450 unter der Woche; 250–300 am Wochen­en­de. Ten­denz gera­de (vor allem nach­mit­tags) sinkend.

ein­ge­setz­te Mit­ar­bei­ter (ca.): 14 Mit­ar­bei­ter, wobei immer fünf bis sechs im Ein­satz sind.

Befund-Hot­line

geschal­tet: Mo-Do 14 Uhr bis 16 Uhr

Fr 10 Uhr bis 12 Uhr

Sa-So 10 Uhr bis 14 Uhr

Ein­satz­ta­ge: 23 (Stand 2.4.2020); seit dem 10.3.2020

durch­schnitt­li­che Zahl der täg­li­chen Anru­fe (ca.): 200 ‑300 unter der Woche; am Wochen­en­de 300–350. Ten­denz auch hier (vor allem nach­mit­tags) sinkend.

ein­ge­setz­te Mit­ar­bei­ter (ca.): 20 Mit­ar­bei­ter, wobei immer drei bis vier im Ein­satz sind.

Bür­ger-Hot­line der Stadt Bamberg
Seit gut zwei Wochen sind zwei Hot­lines der Stadt Bam­berg zur Coro­na-Kri­se frei­ge­schal­ten. Hier lau­fen die Fra­gen auf, die die Gesell­schaft gera­de beschäf­ti­gen. Dabei geht es um all­ge­mei­ne Ver­hal­tens­maß­nah­men sowie The­men rund um die Wirt­schaft. Unter der Num­mer 0951/87–2525 kön­nen sich Bür­ge­rin­nen und Bür­ger dar­über infor­mie­ren, wel­che Regeln und Vor­schrif­ten in Zei­ten von Coro­na gül­tig sind. 12 Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter der Stadt­ver­wal­tung ste­hen mon­tags bis don­ners­tags von 8 Uhr bis 17 Uhr und frei­tags von 8 Uhr bis 13 Uhr für ver­schie­den­ste Fra­gen zur Ver­fü­gung – auch Bür­ger­mei­ster Wolf­gang Metz­ner hat feste Zei­ten, an denen er in der Hot­line mit­ar­bei­tet. Täg­lich gehen hier rund 200 Anru­fe ein.

Die Coro­na-Kri­se macht auch der Wirt­schaft schwer zu schaf­fen auch in Bam­berg. Des­we­gen hat das Wirt­schafts­re­fe­rat unter der Num­mer 0951/87–1313 eine zusätz­li­che Hot­line geschal­tet. Die Poli­tik setzt der­zeit alle Hebel in Bewe­gung, um die Wirt­schaft über die Zeit zu ret­ten. Und so bera­ten hier vier Mit­ar­bei­te­rin­nen Bam­ber­ger Unter­neh­men bei­spiels­wei­se dar­über, wo finan­zi­el­le Unter­stüt­zung bean­tragt wer­den kann oder wel­che Über­brückungs­hil­fen der „Bam­ber­ger Ret­tungs­schirm“ ins­be­son­de­re klei­nen Unter­neh­men, Frei­be­ruf­lern, Selb­stän­di­gen, Künst­le­rin­nen und Künst­lern sowie Ver­ei­nen mit Sitz in Bam­berg Stadt und Land­kreis bietet.

Aus­gangs­be­schrän­kun­gen

Stadt Bam­berg Land­kreis Bamberg

Zahl der Kon­trol­len: 939 2468

Zahl der Ver­stö­ße: 98 46

beson­de­re Bege­ben­hei­ten: Die gro­ße Dif­fe­renz zwi­schen der Anzahl der Kon­trol­len und den tat­säch­lich zur Anzei­ge gebrach­ten Ver­stö­ßen zeigt, dass sich die Bevöl­ke­rung in der Mehr­heit an die Vor­ga­ben der Aus­gangs­be­schrän­kung hält. In den mei­sten Fäl­len war eine Beleh­rung aus­rei­chend, nur wirk­lich hart­näcki­ge Ver­stö­ße und unbe­lehr­ba­re Per­so­nen wer­den zur Anzei­ge gebracht.