Offe­ner Brief an die Forch­hei­mer Poli­tik: „Inve­sti­tio­nen statt Kurzarbeit“

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Sehr geehr­te Damen und Her­ren der Poli­tik in der Stadt, im Kreis und im Landtag,

für das Maß­nah­men­pa­ket von Bund und Län­dern in der Coro­na Kri­se sind wir dank­bar. Kre­di­te, Stun­dun­gen und Zuschüs­se kön­nen bei kurz­fri­sti­gen Liqui­di­täts­pro­ble­men und vor­über­ge­hen­dem Umsatz­aus­fall den Betrie­ben tat­säch­lich helfen.

Im Maler und Lackie­rer­hand­werk stell­ver­tre­tend für den Bau und Aus­bau­be­reich rech­net aber jedes zwei­te Unter­neh­men mit Umsatz­aus­fäl­len in den näch­sten sechs Wochen von über 50 Pro­zent. Der Liqui­di­täts­be­darf liegt nur i m Malerh and­werk bei 2,8 Mil­li­ar­den Euro. Die Rezes­si­on wird nach­hal­tig sein und die Exi­stenz der Betrie­be stär­ker bedro­hen als die Kon­takt­sper­re Die Inve­sti­ti­ons­be­reit­schaft in Indu­strie, Han­del, Gastro­no­mie und Pri­vat­wirt­schaft wird durch die Kri­se auf län­ge­re Zeit sin­ken. Jetzt sind die öffent­li­chen Ein­rich­tun­gen, wie Schu­len, Sport­stät­ten, Bun­des­wehr, die Ver­kehrs­in­fra­struk­tur usw. die letz­te Stüt­ze unse­rer Bran­che . Gleich­zei­tig besteht hier ein erheb­li­cher Investitionsstau.

Wenn wir die­sen Inve­sti­ti­ons­stau beherzt auf­lö­sen, schaf­fen wir eine Win-Win-Situa­ti­on für das Hand­werk und die gesam­te Bevölkerung.

Unse­re Unter­neh­men benö­ti­gen nicht nur Kre­di­te und Kurz­ar­bei­ter­geld. Wir benö­ti­gen Aufträge!

So könn­te der Staat auf man­ches Hilfs­pa­ket ver­zich­ten und wür­de als Gegen­lei­stung eine sanier­te Schu­le, eine gene­ral­über­hol­te Turn­hal­le – sprich eine Ver­bes­se­rung der Infra­struk­tur unse­res Lan­des bekom­men. Kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren, auch die Kran­ken­häu­ser wür­den lang­fri­stig ertüch­tigt. Wir wür­den als Gesell­schaft gestärkt aus der Kri­se hervorgehen.

Daher unser Appell an Sie: Sor­gen Sie jetzt schnell für Arbeit!

  • Machen Sie mit uns bei allen ver­ant­wort­li­chen Stel­len Druck auf die sofor­ti­ge Aus­wei­tung der öffent­li­chen Investitionen.
  • Beschleu­ni­gen Sie anste­hen­de Bau­maß­nah­men und beauf­tra­gen Sie die­se jetzt.
  • Redu­zie­ren Sie Geneh­mi­gungs­ver­fah­ren wie z. B. die Son­der­nut­zungs­er­laub­nis für Gerüst­bau. Redu­zie­ren Sie Büro­kra­tie, die ehr­li­che Arbeit erschwert.
  • Inve­stie­ren Sie statt in Kurzarbeiter
  • oder Insol­venz­geld lie­ber in nach­hal­ti­ge Lei­stung und beauf­tra­gen Sie jetzt Handwerksleistungen.
  • Ver­mei­den Sie öffent­li­che Aus­schrei­bun­gen, nut­zen Sie statt­des­sen beschränk­te Aus­schrei­bun­gen oder freie Ver­ga­ben, um regio­na­le Hand­werks­be­trie­be zu unterstützen

Das inve­stier­te Geld ist nicht ver­lo­ren, son­dern fließt zwei­fach zurück: In Form von Steu­ern und in Form einer moder­ni­sier­ten Infrastruktur.

In die­sem Sin­ne bit­ten wir Sie um Ihre Unterstützung!

Hand­werk­li­che Grü­ße und blei­ben sie gesund,
Erwin Held Erwin Held 
Ober­mei­ster der Maler- und Lackie­re­rinn­nung Forch­heim Stadt und Land