Forch­hei­mer CSU bean­tragt vor­läu­fi­gen Nicht­ab­bruch der „alten Jahn­hal­le“ zur Bereit­stel­lung als Behelfskrankenhaus

(Anmer­kung der Redak­ti­on: Sie­he dazu Stel­lung­nah­me von OB Kirsch­stein zu den Anträ­gen der CSU-Frak­ti­on)

Antrag der CSU-Stadtratsfraktion:

Sehr geehr­ter Herr Oberbürgermeister,

die Coro­na-Kri­se zieht immer wei­te­re Krei­se. Den Exper­ten den Robert-Koch-Insti­tuts (RKI) zu Fol­ge, kann uns die­se Kri­se noch bis zu zwei Jah­re beschäf­ti­gen. Nach Ver­öf­fent­li­chung des RKI vom 13.03.2020 ist ein Sze­na­rio wie in Ita­li­en auch in Deutsch­land nicht auszuschließen.

Die Baye­ri­sche Staat­re­gie­rung und die nach­ge­ord­ne­ten Behör­den stel­len kon­se­quent die Wei­chen, um den Ver­lauf mög­lichst glimpf­lich zu gestal­ten. Herz­li­chen Dank an die­ser Stel­le auch sämt­li­chen Betei­lig­ten des Forch­hei­mer Gesund­heits- und Pfle­ge­sy­stems, aber auch den­je­ni­gen Men­schen, die inner­halb der Stadt­ver­wal­tung und in den system­re­le­van­ten Ein­rich­tun­gen wie Super­märk­ten, Tank­stel­len… die erfor­der­li­che Grund­ver­sor­gung sicherstellen.

Für den Fall, dass sich der Ver­lauf nicht hin­rei­chend ein­däm­men lässt, hal­ten wir es für sinn­voll und erfor­der­lich, wei­ter zu den­ken und erfor­der­li­che Kapa­zi­tä­ten vorzubereiten.

Es bleibt zu hof­fen, dass die aktu­el­le Ver­hän­gung von Aus­gangs­be­schrän­kun­gen zur Ein­däm­mung der Virus­ver­brei­tung führt. Aller­dings ist nicht aus­zu­schlie­ßen dass dies nicht oder nicht im erfor­der­li­chen Umfang erfolgt.

Für eine mög­li­cher­wei­se deut­lich stei­gen­de Anzahl von infi­zier­ten Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­gern wür­den die Kapa­zi­tä­ten der Kran­ken­häu­ser in Forch­heim und Eber­mann­stadt nicht aus­rei­chen, eben­so wenig die Zahl der Beatmungs­plät­ze. Will man nicht Zustän­de wie in Ita­li­en haben, wo Zel­te auf­ge­baut wer­den müs­sen (was je nach Ver­lauf dann auch und ergän­zend erfor­der­lich wer­den könn­te), braucht man Gebäu­de, inner­halb wel­cher die Men­schen behan­delt wer­den kön­nen. Schu­len sind hier eine schlech­te Opti­on, weil irgend­wann der Schul­be­trieb wie­der wei­ter gehen muss.

Wir haben mit der alten Jahn­hal­le eine grö­ße­re räum­li­che Kapa­zi­tät, die beheiz­bar ist und über Sani­tär­ein­rich­tun­gen, und klei­ne­re Räu­me für Per­so­nal etc. ver­fügt. Zudem ist sie ein Ein­zel­ge­bäu­de und des­halb im Ver­gleich mit Schul­sport­hal­len eher für virus­in­fi­zier­te Men­schen geeig­net, weil dadurch die Ansteckungs­ge­fahr für ande­re Per­so­nen eher gering ist.

Des­halb bean­tra­gen wir dass die Stadt Forch­heim zügig mit dem jet­zi­gen Eigen­tü­mer der alten Jahn­hal­le der­ge­stalt ver­han­delt, dass der für heu­er geplan­te Abriss der Hal­le aus­ge­setzt wird um die­se räum­li­chen Kapa­zi­tä­ten für den äußer­sten Not­fall als Behelfs­kran­ken­haus zur Ver­fü­gung ste­hen zu haben.

Falls ange­sichts der aktu­ell ange­spann­ten Lage sei­tens des Inve­stors ein bal­di­ger Bau­be­ginn geplant sein, soll er gebe­ten wer­den, die­sen zuerst an ande­rer Stel­le des gro­ßen Gelän­des zu realisieren.

Es geht hier um eine rei­ne Vor­sichts­maß­nah­me, für ein nach offi­zi­el­len Zah­len mög­li­ches Sze­na­rio auch für Forch­heim, das aber hof­fent­lich nicht ein­tref­fen wird. Aber man muss dafür gerü­stet sein, so dass man bei Bedarf dar­auf zurück­grei­fen könn­te. Ist die Jahn­hal­le erst ein­mal abge­ris­sen, steht die­se Opti­on für ein Behelfs­kran­ken­haus nicht mehr zu Ver­fü­gung und man müss­te auf nicht gewoll­te Maß­nah­men wie in Ita­li­en oder ande­ren Län­dern zurückgreifen.

Die Vor­sor­ge in der Coro­na-Kri­se für unse­re Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­ger muss höch­ste Prio­ri­tät haben.

Mit freund­li­chen Grüßen
Udo Schön­fel­der, Fraktionsvorsitzender
Karl-Heinz Flecken­stein, Stadtrat